Aller Anfang ist immer schwer! Nach schwachem Start 83:69-Erfolg der AXSE BasCats in Speyer

Es war wie zuletzt immer! Die AXSE BasCats USC Heidelberg liefen auch beim TSV Speyer-Schifferstadt anfangs hinterher, besannen sich dann ihrer Stärken und siegten letztlich souverän mit 83:69. Warum nicht gleich so, fragt sich der geneigte Betrachter und wundert sich.

Speyer begann wie entfesselt. Ohnehin als wurfstarkes Team bekannt, übertrafen sich die Pfälzerinnen am Samstagnachmittag selbst. Die ersten drei Würfe waren alles Distanztreffer. So stand es nach eineinhalb Minuten 9:2 für die Gastgeberinnen, und über 17:4 zogen sie auf 23:8 davon. Die BasCats ließen Jennifer Mocanu, Anja Jalalpoor und Co. zu viel Platz, teilweise traf Speyer aber aus ärgster Bedrängnis. Dennis Czygan und Oliver Muth wurden zunehmend laut auf und vor der Trainerbank. Zum Glück gestaltete Anna Meusel das Ergebnis zur ersten Viertelpause mit fünf Punkten in Folge noch etwas freundlicher.

Das zweite Viertel begann wie das erste. Nach zweieinhalb Minuten hatte Speyer schon wieder drei Dreipunktetreffer auf dem Konto. Doch die BasCats steigerten sich nun zusehends und setzten offensiv immer mehr Akzente. Sieben Punkte von Marlene Angol und fünf von Viktoria Krell brachten sie immer näher heran. Nach Angols Dreier war es zwei Minuten vor der Halbzeit nur ein Punkt Rückstand, ehe Martina Letkova für die erste Führung der Gäste sorgte. Ein Distanztreffer von Geburtstagskind Serena Benavente brachte die 43:41-Pausenführung.

Zu Beginn des dritten Viertels hatte Martina Letkova eine starke Phase mit vier Punkten, ebenso wie Krell, die nach knapp fünf Minuten für eine 9-Punkte-Führung sorgte. Viel näher kam Speyer in der Folge nicht mehr heran. Zwar gelang Mocanu mit der Schlusssirene des dritten Viertels noch ein ganz wilder Dreier fast von der Mittellinie, doch die Towers zeigten defensiv zunehmend Schwächen. Zudem verfügen sie nicht über die tiefe Bank wie die BasCats.

Auch das vierte Viertel begann wieder mit einem Dreier – diesmal allerdings von Helena Chatzitheodorou. Es war die Vorentscheidung. Ein 9:0-Lauf zwischen der 34. und 36. Minute mit vier Punkten von Michala Palenickova und einem weiteren Dreier von Benavente brachte Sicherheit, Martina Letkova waren die letzten beiden Punkte von der Freiwurflinie vorbehalten. Der 17. Sieg im 18. Spiel war eingetütet.

Stenogramm: 9:2 (2.), 17:4 (6.), 23:8 (7.), 25:15 (10.), 34:22 (13.), 39:31(16.), 39:40 (19.), 41:43 (Halbzeit), 46:49 (23.), 46:55 (25.), 54:63 (30.), 60:70 (34.), 60:79 (35.) 69:83 (Endstand).

Axse BasCats USC Heidelberg: Benavente 15/2, Krell 13, Meusel 11, Letkova 10, Kranzhöfer 8, Angol 8/1, Chatzitheodorou 7/1, Palenickova 4, Carlson 4, Lummer 2, A. Hofmann 1, Karavassilis.

Beste Werferinnen bei Speyer: Mocanu 13/2, Gelbke 13/2, Jalalpoor 11/3, Verboom 11.

Rebounds: 37:24 (Carlson 9, Krell 5) – Team 7, Mocanu 5).

Wurfquote aus dem Feld (BasCats/Speyer): 48:32%

Dreierquote: 36:53% (4/11:9/17)

Freiwurfquote: 66:70%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir haben uns vorgenommen, immer mit minus zehn zu starten, um es spannender zu machen… Nein, im Ernst. Der Start war heute wieder eine Katastrophe, da muss ich mir was einfallen lassen. Wir standen einen Meter weg von den Schützinnen, und daran ist die komplette Erste Fünf Schuld. In der Halbzeitpause habe ich nur noch mal wiederholt, was ich vor dem Spiel gesagt habe. In der zweiten Halbzeit haben wir nur noch 28 Punkte zugelassen, und 83 Punkte sind offensiv auch gut. Wir drehen es immer wieder, aber ich würde gern mal früher Sicherheit haben, um mehr zu rotieren und etwas auszuprobieren.“

Marlene Angol: „Es war deren Plan, Dreier zu werfen, darauf waren wir eigentlich eingestellt. Auch darauf, dass die anderen Mannschaften gegen uns alle besonders kämpfen. Zu Beginn saßen wir sprachlos auf der Bank. Eine Jalalpoor macht ja sonst kaum Punkte. Wir haben in der Defense zu wenig kommuniziert. In der zweiten Halbzeit sind die müde geworden, da haben wir die Lücken besser gesehen. Ich bin happy über den Sieg, aber wir müssen schauen, dass die ersten zehn Minuten besser laufen. Ich denke, es liegt an den Gegnern, dass wir anfangs Probleme haben. Das war unser letztes Auswärtsspiel in der Hauptrunde, jetzt kommen noch zwei Heimspiele und dann die Playoffs. Ich freue mich darauf, weiter denke ich noch nicht.“

Viktoria Krell: „Alle Teams bereiten sich sehr gut auf uns vor, aber ich kann mir unseren schlechten Start auch nicht erklären. Immerhin haben wir heute schon früher als gegen Würzburg angefangen, besser in der Defense zu spielen. Das Spiel heute war schon sehr physisch unter dem Korb. In den Playoffs müssen wir von der ersten Minute an da sein.“

Michael Rappe

An ihrem 32. Geburtstag war Kapitänin Serena Benavente (hier im Hinspiel gegen Uta Gelbke) mit 15 Punkten die beste Schützin der AXSE BasCats in Speyer. Foto: Gisbert Kühner