Aufholjagd kostete zu viel Kraft – SNP BasCats 58:64 gegen Göttingen

Schade! Die SNP BasCats USC Heidelberg haben ihr erstes Bundesligaspiel mit 58:64 gegen die flippo Baskets BG 74 Göttingen verloren. Beim Season Opening in Hannover erwischten sie einen ganz schlechten Start, kämpften sich dann mit einer starken Aufholjagd heran, schafften aber die Wende nicht mehr.

Es war klar, dass durch die räumliche Nähe von Göttingen und Hannover mehr Fans von den flippo Baskets da sein würden. Von Heimvorteil konnte für die SNP BasCats in diesem – von der Ansetzung her – „Heimspiel“ also keine Rede sein, obwohl auch eine Handvoll Heidelberger Fans den weiten Weg gemacht hatte. Die Mannschaft schien beeindruckt, agierte zunächst lethargisch und in der Verteidigung nachlässig. Hinzu kamen Wurfschwächen jenseits der Dreierlinie. Rachel Arthur hatte immer wieder freie Distanzwürfe, konnte jedoch keinen ihrer neun Versuche verwandeln. Olivia Nash und Pele Gianotti, die beide ihr erstes Erstligaspiel in Deutschland bestritten, waren früh mit Fouls belastet. So kam Nash nur auf 16 Minuten Spielzeit, Gianotti auf 23.

Bei Göttingen war die neue Amerikanerin Megan Mullings bärenstark, sie wird schon jetzt von Experten als einer der stärksten Spielerinnen der Liga bezeichnet. Allein in der ersten Halbzeit markierte sie 19 Punkte, wurde aber von den SNP BasCats auch viel zu wenig gestört. In der zweiten Halbzeit bekam die Heidelberger Verteidigung sie besser in den Griff und es kamen nur noch vier Punkte hinzu.

Nach zwölf Minuten lagen die SNP BasCats mit 16 Punkten zurück. Göttingen drückte aufs Tempo und bekam immer wieder zweite Wurfchancen. Doch langsam kam die Heidelbergerinnen besser ins Spiel und verkürzten den Rückstand zur Halbzeit auf sieben Punkte.

Zwar ging das dritte Viertel wieder knapp verloren, dennoch waren die SNP BasCats nun in der Partie. Sie spielten ihre normale Verteidigung, im Aufbau setzten Michala Palenickova, Britta Daub und Helena Chatzitheodorou die Akzente. Die Wurfquote blieb allerdings schwach. Neuzugang Victoria Harris machte eine solide Partie, sie wurde von ihren Mitspielerinnen allerdings noch zu wenig gefunden. Trotzdem war sie mit 15 Punkten und neun Rebounds die Beste im Team.

Vier Minuten vor Schluss hatten die SNP BasCats den Rückstand auf drei Punkte verkürzt (52:55), als Pele Gianotti einen Dreier verwandelte. Danach hatten sie mehrere Chancen den Ausgleich zu schaffen, doch es klappte nicht. Eine Minute vor Schluss verkürzte Gianotti  mit zwei Freiwürfen auf 54:56. Göttingen, das nur mit einer 7er-Rotation spielte,  entschied die Partie letztlich von der Freiwurflinie. McMorris, Crowder und Blazevic waren nervenstark. Die Körbe von Rachel Arthur und Britta Daub kamen zu spät.

Victoria Harrs verpasste mit 15 Punkten und neun Rebounds nur knapp ein „Double-Double“.
Foto: Tom Eisele

Stenogramm: 13.23 (10.), 18:34 (12.), 29:36 (Halbzeit), 43:53 (30.), 52:55 (36.), 54:56 (39.), 58:64 (Endstand).

Punkte SNP BasCats: Gianotti 15/2, Harris 15, Arthur 14, Palenickova 6, Nash 4, Zipser 2, Daub 2, Chatzitheodorou.
Punkte Göttingen: Mullings 23/1, McMorris 12/1, Blazevic  11, Azinovic 7/2, Pierce 7, Crowder 5, Karambatsa.

Rebounds: 31:36 (SNP BasCats/Göttingen): Harris 9, Team 5 – Mullings 11, McMorris 8, Blazevic 5.

Wurfquote aus dem Feld: 43:41%

Dreierquote: 11:42% (2/18:5/12)

Freiwurfquote: 75:58%

(Die statistischen Angaben sind ohne Gewähr!)

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir sind äußerst schlecht gestartet. Eine Erklärung dafür habe ich nicht. Göttingen hat das Spiel in Hannover natürlich zu einem Heimspiel gemacht. Wir haben zu Beginn schlecht verteidigt, hinzukam, dass Pele Gianotti und Olivia Nash früh mit Fouls belastet waren. Leider haben wir keine Dreier getroffen, 2/18 ist ganz schwach. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere normale Defensive gespielt, und Michala, Britta und Helena haben im Aufbau gute Arbeit geleistet und für die Aufholjagd gesorgt. Letztlich war der Rückstand zu groß. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen, und deshalb ist es ärgerlich. Ich bin aber sicher, dass die heute gezeigte Grundnervosität weggeht und wir nicht wieder ein Auswärtsproblem haben.“


Pele Gianotti:
„Ich  bin stolz auf die Art und Weise, wie unser Team dieses Wochenende gespielt hat. Wir hatten eine Reihe von Vorkommnissen während der letzten Trainingswoche und während des Spiels, aber wir haben als Team zusammengehalten und wir werden versuchen, konstanter zu werden. Ich denke, der größte Unterschied zwischen 1. und 2. Liga ist, dass wir uns keine Pausen erlauben dürfen. Teams in dieser Liga werden unsere Fehler nutzen und davonziehen, so dass wir uns davon nicht erholen. In der 2. Liga konnten wir es uns mal erlauben, Fehler zu machen oder nicht so hart zu spielen, aber dieses Jahr wird jedes Spiel ein Kampf über die ganze Spielzeit werden. Wenn wir es schaffen, das Ganz spiel mit der nötigen Intensität zu spielen, werden wir in der Lage sein, mit den meisten Teams mitzuhalten.“

Michael Rappe