AXSE BasCats gegen wurffreudigen TC Herne

Es war wahrlich ein langer Tag und eine kurze Nacht für die AXSE BasCats USC Heidelberg. Am Mittwochmittag waren Trainer und Spielerinnen per Bus gen Wasserburg aufgebrochen, am frühen Donnerstagmorgen um halb vier fielen sie todmüde ins Bett. Lehrerin Anna Meusel beispielsweise stand nach kaum drei Stunden Schlaf um 8 Uhr schon wieder in der Schule zum Unterricht parat. Schon eine enorme Belastung für Nicht-Profis.

Mit im Gepäck hatten die AXSE BasCats eine überdeutliche 54:116-Niederlage beim deutschen Meister TSV Wasserburg – die zweite dreistellige Auswärtsniederlage in Folge. Nach sieben Partien in der Fremde ist noch kein Sieg zu verzeichnen. Wen wundert es da, dass die Hoffnungen in erster Linie auf den Heimspielen liegen. Von den verbleibenden neun Spielen können fünf (Herne, Hannover, Chemnitz, Bad Aibling, Keltern) im heimischen ISSW ausgetragen werden. Auswärts geht es noch nach Nördlingen, Marburg, Saarlouis und Halle. Die Niederlage in Wasserburg und der gleichzeitige Sieg von Göttingen im Kellerkinderduell gegen Halle hatten zur Folge, dass die AXSE BasCats wieder auf einen Abstiegsplatz zurückfielen. Wie auch Halle und Göttingen weisen die Heidelbergerinnen drei Siege auf, zu Chemnitz und Saarlouis sind es bereits vier Punkte Rückstand.

Eines der besten Auswärtsspiele machten die AXSE BasCats am 3. Oktober beim Herner TC. In der Schlussminute verloren sie nach starker zweiter Halbzeit mit 73:76 und verpassten nur knapp ihren ersten Bundesligasieg. Herne kommt nun am Samstag zum Rückspiel ins ISSW, Spielbeginn ist wie gewohnt um 17.30 Uhr. Viel Zeit zur Erholung und zum Einstudieren von Taktik bleibt also nicht. Am Donnerstagabend fand die Videoanalyse zum Einstimmen auf Herne statt, am Freitag sind noch einmal zwei Trainingseinheiten. „Herne spielt sehr schnell und wirft viel“, hat Trainer Dennis Czygan erkannt. Wohl war, denn die Westfälinnen trafen am Mittwoch beim 80:69 gegen Bad Aibling 13 von 26 Dreipunktewürfen. Die Dreierquote des gesamten Teams liegt bei starken 36 Prozent – gegenüber 27% bei den BasCats.

Wer Karin Kuijt (im Schnitt elf Punkte, 39 Prozent aus der Distanz), Center Courtney Range (elf Punkte und sechs Rebounds), Katlyn Bussey (acht Punkte, 54 Prozent aus der Distanz), Beatrice Attura oder Isabella Slim frei stehen lässt, hat schon verloren. Auch im Pokalspiel am letzten Sonntag in Wasserburg gab sich Herne nur knapp mit 77:78 geschlagen, nachdem der TC zur Halbzeit schon 47:29 geführt hatte. Für den TC ist es also das dritte Spiel in einer Woche.

Das Team von Trainer Marek Piotrowski hat alle Heimspiele gewonnen, auswärts aber Niederlagen in Wasserburg, Keltern, Bad Aibling, Chemnitz und Hannover kassiert. Das klare Ziel sind die Playoffs, die die ersten acht Mannschaften erreichen. Ganz anders ist das Ziel der AXSE BasCats. Platz zehn – und damit der Klassenerhalt – ist das Ziel aller Träume für den Aufsteiger.

So lief es in der Vorrunde in Herne:

Stenogramm: 4:7 (3.), 11:16 (6.), 17:18 (10.), 29:24 (13.), 42:30  (Halbzeit), 53:48 (27.), 55:56 (29.), 57:56 (30.), 61:64 (34.), 70:71 (38.), 72:73 (39.), 76:73 (Endstand).

Herne: Kuijt 18/2, Range 16/1, Cooley 10, Attura 9/1, Slim 6, L. Bettonvil 6, J. Bettonvil 4, Karic 4, Bussey 3/1.

BasCats: Young 23, Jones-Smith 17/3, Hammonds 12, Kranzhöfer 7, Zipser 6, Angol 4, Arthur 2, Chatzitheodorou 2, Palenickova.

Rebounds: 35:32 (Herne/BasCats): J. Bettonvil 6, Courtney Range 6, Karic 5, Team 5 – Jones-Smith 8, Young 8, Kranzhöfer 5.

Wurfquote aus dem Feld: 54:50%

Dreierquote: 29:21%

Freiwurfquote: 86:85%

Michael Rappe

Auf die Treffsicherheit von Rachel Arthur (hier gegen Karin Kuijt) bauen die AXSE BasCats im wichtigen Heimspiel am Samstag gegen den Herner TC. Foto: Tom Eisele