Britta Daub mit Superwurf – BasCats auch im letzten Hinrundenspiel siegreich

Es war ein hartes Stück Arbeit, dieser achte Saisonsieg für die BasCats USC Heidelberg. Mit 73:59 setzten sie sich letztlich gegen die Qool Sharks Würzburg durch und stürmen weiterhin unaufhaltsam Richtung Playoffs. Nach Abschluss der Hinrunde in der 2. Basketball-Bundesliga führen sie die Tabelle mit fünf Punkten vor Bamberg (die DJK bekam einen Punkt Abzug) und jeweils sechs vor München und Speyer.

Würzburg war mit Abstand die stärkste Mannschaft, die sich in dieser Saison im ISSW bisher vorstellte. Das Team von Janet Fowler-Michel legte los wie die Feuerwehr. Drei Würfe – drei Treffer, noch dazu aus der Distanz – die BasCats lagen mit 0:9 hinten und die Zuschauer rieben sich die Augen. Es sollten aber die einzigen Dreier Würzburgs in dieser Partie bleiben. Die Gäste spielten enorm aggressiv, schnell und trafen gut. Alexandra Daub war anzumerken, dass sie sich im „Schwestern-Duell“ besonders viel vorgenommen hatte. Zudem war die Schweiz-Kanadierin Brianna Ghali stark.

Die BasCats kamen nach fünf, sechs Minuten langsam ins Rollen, Olivia Nash war als Erste auf Betriebstemperatur, sie markierte acht der ersten zehn Punkte für die Gastgeberinnen. Würzburg traf weiter hochprozentig, so dass es bei einem Rückstand zur Viertelpause blieb. Dass dieser nicht 13:21, sondern 18:21 lautete, lag an Britta Daub, die für die Szene des Spiels, vielleicht der ganzen bisherigen Saison sorgte. Nach einem absichtlichen Foul ging sie 0,3 Sekunden vor Ende des Viertels an die Freiwurflinie. Beide Würfe saßen. In der Folge gab es noch ein Einwurf für die BasCats. Michala Palenickova warf zu Daub, die drehte sich und traf aus rund acht Metern mit der Sirene ohne jede Ringberührung in den Korb. Begeisterung auf der Bank und bei den Zuschauern. Fünf Punkte in 0,3 Sekunden sieht man schließlich nicht alle Tage.

Im zweiten Viertel übernahmen die BasCats langsam das Kommando. Mit einem Dreier glich Rachel Arthur aus, ehe Center Anne Zipser nach 2:51 Min. die erste Führung markierte. Diese gaben die Heidelbergerinnen nicht mehr ab. Für Jubel sorgte bei Trainer Dennis Czygan und Co-Trainer Chris Baum das 29:25 von USC-Eigengewächs Zipser, die nach einem Superpass von Eigengewächs Theresa Spatzier über die Abwehr hinweg traf. Auch das 35:30 von Pele Gianotti war sehenswert. Im Flug rettete Rachel Arthur vor dem Seitenaus, passte zu Zipser, die wiederum Gianotti mustergültig bediente.  Arthur beeindruckte immer wieder mit enormen Tempoläufen, denen keine Würzburgerin folgen konnte. Olivia Nash sorgte schließlich für die 39:32-Halbzeitführung.

Nach der Pause setzten vor allem Olivia Nash, Anne Zipser und Rachel Arthur die Akzente. Es gab einige sehr schöne Spielzüge und Pässe zu sehen. Alexandra Daub hielt die Gäste einigermaßen im Spiel, Schwester Britta machte gegen Ende auch vier Punkte.

Würzburg gab sich auch bei zwölf Punkten Rückstand noch nicht geschlagen. Ghali mit sechs und A. Daub mit drei Punkten verkürzten noch einmal auf sieben Zähler, doch Anne Zipser war in der Schlussphase kaum noch zu halten. Sie machte die letzten sieben Punkte der BasCats.

Der Tabellenführer hat nun eine Woche Pause, ehe es am 16. Dezember zum Rückrundenauftakt nach Würzburg geht. Das neue Jahr beginnt mit der Auswärtspartie bei den Towers aus Speyer (12. Januar), ehe am 19. Januar Ludwigsburg ins ISSW kommt.

Stenogramm: 0:9 (2.), 12:13 (6.), 13:21 (9.), 18:21 (10.), 25:23 (12.), 31:29 (16.), 39:32 (Halbzeit), 45:36 (22.), 50:43 (25.), 60:48 (30.), 64:57 (34.), 73:59 (Endstand).

BasCats: Nash 18, Zipser 15, Arthur 12/2, B. Daub 9/1, Gianotti 6, Spatzier 6, Meusel 5, Chatzitheodorou 2, Palenickova.

Würzburg: Ghali 18/2, A. Daub 13, Wahl 6, Gocsman 5/1, Ulbig 4, Riedmann 4, Arigbabu 4, Schiffer 3, Rieß 2.

Rebounds: 39:33 (BasCats/Würzburg): Nash 13, Gianotti 5, Zipser 4 – Schiffer 7, Ghali 5, A. Daub 5.

Wurfquote aus dem Feld: 52:50%

Dreierquote: 13:20% (3/24:3/15)

Freiwurfquote: 88:70%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir haben anfangs nicht so verteidigt, wie wir das wollten. So frei wollten wir sie nicht stehen lassen. Würzburg hatte im ersten Viertel 57 Prozent Trefferquote. Wir haben heute recht schwach getroffen, vor allem aus der Distanz. Der Treffer von Britta war natürlich ein Glückstreffer, das kann man nicht trainieren. Sie strotzt eben vor Selbstvertrauen, und das Duell mit ihrer Schwester war natürlich etwas Besonderes. Der Schlüssel zum Sieg war, dass wir 40 Minuten das Tempo hochgehalten haben.“

Olivia Nash: „Das war ein harter Gegner, wir waren aber die ganze Woche über schon sehr fokussiert darauf. Sieht man vom Beginn ab, haben wir defensiv besser als im letzten Spiel agiert. Wir wollen immer schnell spielen, Würzburg tat dies auch, konnte es aber nicht durchhalten. Anne Zipser war heute phänomenal unter dem Korb. Wir sind wirklich ein Team und acht Siege in der ersten Saisonhälfte sind toll. Würzburg kommt meiner Meinung nach definitiv in die Playoffs.“

Britta Daub: „Chatzi hat bei dem Buzzerbeater vorher noch gesagt, dass ich das so machen soll. Das Duell gegen meine Schwester war schon komisch. Wir sind uns nicht direkt aus dem Weg gegangen, in einzigen Szenen trafen wir aufeinander. Ich habe auch in erster Linie die Nr. 55 (Jessika-Stefanie Schiffer) verteidigt.“

Michael Rappe

Olivia Nash schaffte mit 18 Punkten und 13 Rebounds wieder ein Double-Double.

Anne Zipser drehte in der Schlussphase mächtig auf und kam auf 15 Punkte.

Britta Daub gegen ihre Schwester Alexandra (links).
Fotos (3): Tom Eisele