Der Klassenerhalt hat Priorität – AXSE BasCats am Samstag in Saarlouis

Abstieg und Tal der Tränen, Jubel über den Klassenerhalt oder gar Platz acht und die „Sahne auf dem Eis“, sprich Playoff-Teilnahme? Noch weiß niemand, wo der Weg für die AXSE BasCats USC Heidelberg in den letzten Bundesligaspielen hinführt. Die Spannung ist jedenfalls groß, es werden aufregende Wochen bis zum 17. März.

Am Samstag geht die Reise zu den TV Saarlouis Royals. Die haben wie die AXSE BasCats und die ChemCats Chemnitz auch sechs Siege auf dem Konto. Chemnitz hat den direkten Vergleich mit Saarlouis gewonnen (69:56, 54:63), den mit den BasCats aber verloren. Saarlouis gewann das Hinspiel gegen die Czygan-Schützlinge mit 74:65. Es gilt also nicht nur zu gewinnen, sondern auch neun Punkte aufzuholen, um den direkten Vergleich für sich zu entscheiden und zumindest für einen Spieltag auf Platz acht vorzurücken. Acht Mannschaften kommen ins Playoff-Viertelfinale, wo der Achte dann auf den Hauptrundensieger trifft.

Doch Trainer Dennis Czygan denkt primär an den Klassenerhalt und hört die Gedankenspiele um eine mögliche Playoff-Teilnahme gar nicht so gerne. „Wir müssen unbedingt noch einen Sieg holen, sonst steigen wir ab“, stellt Czygan unmissverständlich klar. Für einen Aufsteiger könne die Playoff-Teilnahme nicht der Anspruch sein, sondern einzig und allein, in der Liga zu bleiben. Das ist angesichts des happigen Restprogramms schwierig genug.

Im Hinspiel gegen die Saarländerinnen sahen die AXSE BasCats nicht so gut aus. „Wir waren viel zu offensiv und haben Saarlouis die leichten Korbleger ermöglicht“, erinnert sich Czygan. Zudem bekam seine Mannschaft die überragende Sabine Niedola nicht in den Griff. Das geht allerdings den meisten Teams der Liga so, denn die Lettin gehört mit durchschnittlich 22 Punkten und zehn Rebounds zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Hinzu kommen noch die Kanadierin Paige Crozon, die Holländerinnen Jamailah Adams und Magaly Meynadier sowie die deutschen Nationalspielerinnen Levke Brodersen und Nadjeschda Ilmberger.

Seit dem Trainerwechsel – Marc Hahnemann ersetzte Bundestrainer Hermann Paar – spielt Saarlouis deutlich befreiter auf, hat aber die gewohnte Taktik des schnellen Spiels beibehalten. „Die müssen wir von der ersten Sekunde an stoppen“, fordert Czygan höchste Konzentration. Niedola sei der Schlüssel, aber nicht der alleinige Erfolgsfaktor.

Noch immer sind die BasCats auswärts sieglos. Sollte am Samstag im zehnten Auswärtsspiel der Bann endlich gebrochen werden, sieht es zumindest in Sachen Klassenerhalt sehr gut aus, denn wenn Göttingen zeitgleich in Marburg verlieren sollte, wären es schon sechs Punkte Abstand. Die heimstarken BasCats haben nach der Partie in Saarlouis hintereinander Bad Aibling und Keltern zu Gast. Zwei ganz schwere Brocken, gegen die man auch angesichts der fünf Heimsiege in Folge nicht von einem Sieg ausgehen kann. Und zum Abschluss wartet die Partie beim Tabellenletzten Halle, der sich nur noch mit vier Siegen in vier Spielen retten könnte.

Personell kann Czygan voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen, auch wenn einige durch Infekte leicht angeschlagen sind.

So lief das Hinspiel gegen Saarlouis:

Stenogramm: 4:2 (2.), 4:10 (4.), 10:10 (5.), 13:14 (7.), 13:20 (9.), 15:22 (10.), 15:32 (14.), 20:34 (15.), 29:36 (Halbzeit), 35:40 (25.), 35:50 (28.), 37:55 (30.), 43:57 (31.), 48:57 (33.), 52:64 (36.), 60:68 (39.), 65:74 (Endstand).

BasCats: Young 17, Jones-Smith 16/1, Hammonds 11, Arthur 6, Zipser 6, Chatzitheodorou 5, Kranzhöfer 4, Lummer, Meusel, Palenickova.

Saarlouis: Niedola 26, Bratka 11/1, Ilmberger 10, Meynadier 9/1, Simon 6, Adams 4, Eckerle 4, Brodersen 2, Crozon 2.

Rebounds: 36:34 (BasCats/Saarlouis): Jones-Smith 7, Kranzhöfer 7, Zipser 5 – Niedola 16, Adams 5, Bratka 3, Ilmberger 3, Team 3.

Wurfquote aus dem Feld: 42:55%

Dreierquote: 9:40%

Freiwurfquote: 69:67%

Das Restprogramm der Abstiegskandidaten:

Saarlouis: BasCats (h), Halle (a), Göttingen (h), Wasserburg (a).

Chemnitz: Halle (h), Göttingen (a), Wasserburg (h), Herne (a).

AXSE BasCats: Saarlouis (a), Bad Aibling (h), Keltern (h), Halle (a).

Göttingen: Marburg (a), Chemnitz (h), Saarlouis (a), Bad Aibling (h).

Halle: Chemnitz (a), Saarlouis (h), Bad Aibling (a), BasCats (h).

Michael Rappe

Im Hinspiel: Helena Chatzitheodorou setzt zum Wurf an, gleich vier Spielerinnen der Saarlouis Royals bleibt nur die Zuschauerrolle. Wie wird es am Samstag sein?
Foto: Gisbert Kühner