Die Hoffnung auf den ersten Sieg – AXSE BasCats empfangen Nördlingen

Aller Anfang ist schwer. Das gilt insbesondere für Aufsteiger in die nächsthöhere Spielklasse, egal in welcher Sportart. An den ersten drei Spieltagen haben die AXSE BasCats USC Heidelberg verspürt, welch scharfer Wind in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga weht. „Tempo und Physis sind noch einmal etwas ganz anderes“, sagte Flügelspielerin Sara Kranzhöfer nach der knappen Niederlage gegen Wasserburg. Fehler werden sofort bestraft, kurze „Kunstpausen“ ebenso. Bisher haben es die BasCats noch nicht geschafft, 40 Minuten auf bestem Niveau durch zu spielen. Daran gilt es zu arbeiten.

Zum Ende der Englischen Woche wartet am Samstag die schwierige Aufgabe gegen die TH Wohnbau Angels aus Nördlingen. Spielbeginn ist um 17.30 Uhr im ISSW. Nördlingen kommt mit der Empfehlung von drei Siegen nach Heidelberg und ist hinter Wasserburg und Keltern Dritter. Vor allem der Auswärtssieg in Saarlouis war eine Überraschung, die Heimsiege gegen Chemnitz und gegen nur fünf Spielerinnen der Fireballs Bad Aibling – alle spielten 40 Minuten durch (!) – eher zu erwarten. Das Team wird von Nordamerikanerinnen dominiert. Star der Mannschaft ist Center Kim Pierre-Louis aus Kanada, mit durchschnittlich 18 Punkten und zehn Rebounds eine der besten Bundesligaspielerinnen der vergangenen Saison, die Nördlingen mit Platz neun abschloss. Auch die US-Amerikanerin Jennifer Schlott, eine Aufbauspielerin, punktete zweistellig.

Neu ist die kanadische Nationalspielerin Samantha Hill, die wie auch Pierre-Louis und Schlott bisher in allen drei Spielen dieser Runde zweistellig punktete. Aus Frankreich kam die Finnin Anni Mäkitalo, die Aufbau und Flügel spielt. Als einer der wenigen Klubs setzt Nördlingen auch auf Nachwuchskräfte wie Luisa und Laura Geiselsöder sowie Katharina Schenk. „Nördlingen wurde schon vor der Saison von einigen Experten als Geheimfavorit angesehen“, spricht BasCats-Trainer Dennis Czygan mit Hochachtung von dem morgigen Gegner, der selbst allerdings den Klassenerhalt als Ziel angibt. Czygan rechnet erneut mit einem ganz schnellen und engen Spiel, „sehr intensiv und mit vielen Korbaktionen.“ Nördlingen agiert deutlich flexibler als Herne, da müssen die AXSE BasCats vor allem die Pässe nach innen verhindern. Nördlingen verfügt über keine Riesin, ist aber innen gefährlich. Die Mannschaft hat einen Lauf, die Wohnbau Angels werden auf jeden Fall selbstbewusst auftreten.

Die Stimmung bei den AXSE BasCats ist auch nach den drei Niederlagen noch sehr gut. „Es war ja klar, dass wir nicht mehr alle Spiele gewinnen wie in der 2. Liga“, macht der Trainer den Unterschied deutlich. Die Mannschaft sei noch nicht da, wo sie leistungsmäßig hin soll, aber „wir sind trotzdem schon ganz dicht dran.“ (Czygan). Das belegen die knappen Niederlagen gegen Wasserburg (um vier Punkte) und in Herne (um drei). Es fehlt nicht mehr allzu viel, am ehesten an Erfahrung und Cleverness in engen Spielsituationen. Gerade in Herne waren die ersten Bundesligapunkte ganz nah.

Aufbauspielerin Ny Hammonds findet sich immer besser zurecht und lenkt das Spiel schon sehr gut. Vee Young fand in Herne ihre Treffsicherheit zurück, Tiffany Jones-Smith macht ganz entspannt und effektiv ihren Job unter dem eigenen und dem gegnerischen Korb.
Am Mittwoch war die Mannschaft im Eisbad, um nach den Strapazen die Muskulatur zu lockern, seit gestern wird wieder zweimal täglich trainiert. Laurien Lummer wird gegen Nördlingen noch ausfallen, Jones-Smith und Helena Chatzitheodorou sind leicht grippig, aber ebenso einsatzfähig wie die leicht angeschlagene Anne Zipser.

Die AXSE BasCats würden sich über eine zahlreichere Unterstützung als gegen Wasserburg sehr freuen. Der Gegner und das durchweg höhere Niveau in der 1. Liga sollten die Zuschauer anlocken. Für die Fans daheim gibt es wieder den kommentierten DBBL-Livestream auf www. sportdeutschland.tv/dbbl.de und den Liveticker auf der DBBL-Homepage. Auf der Facebook-Seite der AXSE BasCats finden sich stets vor und nach allen Spielen Berichte, Fotos und Videos.

Michael Rappe

Vee Young hofft gegen Nördlingen auf eine ähnliche gute Trefferquote wie in Herne.

Foto: Tom Eisele