Ein weiteres Jahr 1. Liga sichern

Für Anna Meusel könnte es am Samstag gleich doppelten Grund zum Feiern geben. Die Kapitänin der SNP BasCats USC Heidelberg möchte mit ihrem Team den Klassenerhalt schaffen und gleichzeitig in ihren Geburtstag am Sonntag hineinfeiern. Voraussetzung für die doppelte Feier ist entweder ein Sieg beim Tabellenzweiten TSV Wasserburg oder eine Niederlage der GISA Lions Halle zu Hause gegen Keltern. Was aufgrund der Stärkeverhältnisse und aus Gründen der Fairness selbstverständlich sein sollte, aber Trainer Dennis Czygan bleibt skeptisch, da es für Keltern um nichts mehr geht. Der erste Platz steht nach dem Erfolg gegen Wasserburg am letzten Wochenende fest. „Ich halte einen Sieg von Halle für möglich, wir rechnen jedenfalls nicht mit Schützenhilfe“, meinte Czygan. Auch sein Team hatte Keltern schließlich am Rande einer Niederlage, kassierte in der regulären Spielzeit einen Phantomkorb und verlor unglücklich nach Verlängerung.

Alle Spiele des vorletzten Spieltages werden um 19 Uhr angepfiffen, insofern werden zumindest die Fans immer mit einem Auge beim Liveticker oder Livestream der anderen Spiele sein. Mannschaft und Trainer werden dies nicht tun. „Der Fokus liegt auf uns“, stellte Czygan klar. Schließlich haben die SNP BasCats alles selbst in der Hand. Sollte es am Samstag noch nicht mit dem endgültigen Ligaverbleib klappen, dann haben sie am letzten Spieltag am 14. März immer noch die Heimpartie gegen Halle in der Hinterhand. Zwei Matchbälle also, aber möglichst der erste soll schon verwandelt werden, denn wer will schon einen nervenden Krimi, ein Finale um den Klassenerhalt – so wie vor zwei Jahren in Halle. Nach zwei Auswärtssiegen in Folge (Saarlouis, Göttingen) haben die SNP BasCats Selbstvertrauen und werden in Wasserburg alles versuchen, auch wenn sie Außenseiter sind.

Rachel Arthur entschied das Hinspiel von der Freiwurflinie. Foto: Tom Eisele

An das Hinspiel gegen Wasserburg haben die SNP BasCats beste Erinnerungen, schließlich gelang in der Hinrunde mit 92:90 im ersten Heimspiel der Saison auch der erste Saisonsieg. 2,8 Sekunden vor Schluss verwandelte Rachel Arthur die entscheidenden Freiwürfe zum 92:90. Der TSV verlor außerdem nur noch vier Spiele, zwei gegen Keltern und daheim gegen Osnabrück und Freiburg. Das Team vom Inn zeichnet sich durch große Ausgeglichenheit aus. Gleich sechs Spielerinnen punkten im Schnitt zweistellig. Herausragend dabei ist Kelly Moten, die im Hinspiel 29 Punkte machte. Auch Megan McKay, Svenja Greunke und Laura Hebecker sind sehr stark. Svenja Brunckhorst ist der Leader im Team. Neu dabei ist Lindsay Sherbert (früher Bad Aibling), die aber zuletzt wegen eines Nasenbeinbruchs fehlte. Auch Greunke spielte in Keltern nicht.

Olivia Nash im Duell mit Svenja Greunke. Foto: Tom Eisele

Bei den SNP BasCats fällt Linn Schüler weiterhin aus, der Einsatz von Melina Karavassilis ist wegen eines Schlages auf die Nase fraglich. Apropos schlagen: Am Dienstag absolvierten die Heidelbergerinnen ein Training der anderen Art. Sie nahmen am Boxtraining des KSV Schriesheim teil. „Das hat allen Spaß gemacht und wir haben den Kopf frei bekommen“, berichtete Dennis Czygan. Dass Center Victoria Harris künftig ihre Gegnerinnen mit einer rechten Gerade ausschalten wird, ist nicht zu befürchten. Aber um besseres Ausboxen und sich wehren unter dem Korb wird es in den letzten beiden Saisonspielen der Basketball-Bundesliga auf jeden Fall ankommen.

So spielten sie am 19. Oktober 2019:

Stenogramm: 0:5 (1.), 5:10 (2.), 12:10 (4.), 20:16 (6.), 25:25 (10.), 31:27 (12.), 35:36 (14.), 42:39 (17.), 45:50 (Halbzeit), 49:54 (21.), 49:61 (24.), 56:62 (28.), 60:66 (30.), 63:68 (32.) 69:68 (33.), 78:73 (35.), 80:82 (37.), 87:84 (38.), 90:90 (39.), 92:90.

Punkte SNP BasCats: Arthur 19/3, Gianotti 18/1, Harris 17, Daub 15/2, Nash 10, Zipser 8, Palenickova 3, Chatzitheodorou 2, Meusel.

Punkte Wasserburg: Moten 29, McKay 19, Brunckhorst 16/1, Greunke 12/2, Perner 5/1, Hodges 5, Jakovina 4, Scholzgart.

Rebounds: 28:39 (BasCats/Wasserburg): Harris 10, Arthur 5, Nash 5 – Moten 10, Team 8, Greunke 6, McKay 6.

Wurfquote aus dem Feld: 60:52%

Dreierquote: 29:50% (6/21:4/8)

Freiwurfquote: 67:85%

Ballverluste: 14:21

Michael Rappe

Beitragsbild (Tom Eisele): Grenzenloser Jubel nach dem Hinspiel.