FINALE! – BasCats siegen in Speyer 97:59

75:45 und 97:59 – die BasCats haben in beeindruckender Manier die Finalserie um den Aufstieg in die 1. Basketball-Bundesliga erreicht. 68 Punkte Differenz in zwei Spielen bestätigen die unheimliche Dominanz des Teams in dieser Saison. Der große Traum von Meisterschaft und Aufstieg ist nur noch zwei Siege entfernt. Am 30. März kommt es im heimischen ISSW zum ersten Finalspiel. Nur der Gegner wird noch gesucht. Die DJK Bamberg schlug nach der Heimniederlage gegen Jahn München (54:59) im zweiten Spiel zurück und siegte beim Vizemeister nach zweifacher Verlängerung 73:72. Hier entscheidet also das dritte Spiel am Sonntag um 14 Uhr in Bamberg, wer die BasCats herausfordert.

Eine beeindruckend große Anzahl an Fans war mit nach Speyer gereist, um die Mannschaft zu unterstützen und den Sprung ins Finale mitzuerleben. Darunter war auch Erica Carlson, die vor zwei Jahren zum Meisterteam gehörte. Sie wurde überaus herzlich von Team, Trainerstab und Fans begrüßt. „Schade, dass ich beim Finale nicht dabei sein kann“, bedauerte Carlson, die nur auf der Durchreise war.

Die Partie entwickelte sich zunächst ähnlich wie im Hinspiel. Speyer gab alles, spielte extrem aggressiv und bissig. Die BasCats wehrten sich jedoch, allerdings bekamen Anne Zipser und Olivia Nash schnell Foulprobleme. Speyers Britin Jessie Edwards herrschte zunächst unter den Körben, hatte zur Halbzeit bereits 15 Punkte (elf nach dem ersten Viertel) und sechs Rebounds auf dem Konto. Sie und Annika Netter sorgten mit vier Freiwürfen am Stück für die einzige Speyerer Führung zum 7:6. Bei Heidelberg punkteten zunächst nur Olivia Nash, Pele Gianotti und Rachel Arthur, ehe Kapitänin Anna Meusel kurz nach ihrer Einwechslung für Gianotti die ersten Punkte einer deutschen Spielerin machte. Dann hatte Speyer einen kurzen 8:4-Lauf, Laurien Lummer sorgte von der Freiwurflinie für die 24:21-Führung nach dem ersten Viertel.

Das zweite Viertel begann mit zwei Distanztreffern von Lummer und Gianotti, Theresas Spatzier und zweimal Olivia Nash beendeten den 14:0- Lauf. Nash bekam kurz darauf ihr drittes Foul. Theresa Spatzier hatte nun starke Phasen, beim 26:42 war die bis dahin höchste Führung erreicht. Doch Speyer kämpfte, zwei Distanztreffer von Nele Steinort und Philippa Faul sowie ein weiterer Korb von Faul – und schon waren es nur noch acht Punkte Vorsprung für Heidelberg. 44:36 stand es zur Halbzeit.

Viele erwarteten den kräftemäßigen Einbruch bei Speyer, dieser kam im dritten Viertel jedoch noch nicht. Es war nicht immer eine hochklassige Partie, so gab es bei den Würfen ungewöhnlich viele „airballs“ zu sehen. Speyers Wurfquote wurde immer schlechter, in den letzten vier Minuten schaffte nur noch Akele einen Feldkorb. Bei den BasCats war offensiv zwar auch nicht alles optimal, doch jede Spielerin war beim Wurf gefährlich, alle elf eingesetzten Akteurinnen trugen sich in die Korbjägerliste ein.

Im vierten Viertel konnte Speyer nicht mehr mithalten. Edwards, die in der zweiten Halbzeit nur noch auf sechs Punkte und zwei Rebounds kam, und Netter schafften die einzigen beiden Feldkörbe Speyers in den letzten zehn Minuten. Die BasCats dagegen steuerten einmal mehr die 100 Punkte an, diese übertrafen sie jedoch nicht. Theresa Spatzier machte wenige Sekunden vor Spielende die letzten Punkte der Partie von der Freiwurflinie. Mit 29:8 entschied der Aufstiegsfavorit dieses Viertel für sich.

Als die Schlusssirene ertönte, gab es bei den Spielerinnen der BasCats kein Halten mehr. Ein Jubeltanz auf dem Spielfeld, Umarmungen und dann das Abklatschen mit den Fans. Finale erreicht, der 18. Saisonsieg errungen – das Finale kann kommen. Am 30. März (16.30 Uhr – eine Stunde früher als gewohnt) wird die Luft im ISSW hoffentlich brennen.

Stenogramm: 3:6 (3.), 7:6 (4.), 12:18 (7.), 21:24 (10.), 21:36 (14.), 26:42 (17.), 36:44 (Halbzeit), 39:52 (22.), 47:58 (27.) 51:68 (30.), 56:81 (36.), 56:93 (39.), 59:97 (Endstand).

Speyer: Edwards 21, Faul 10/1, Jalalpoor 7/1, Netter 7, Helmig 5, Akele 4, Steinort 3/1,  Krüger 2, Jatsch, Wilhelm.

BasCats: Gianotti 21/2, Nash 11, Lummer 11, Spatzier 10/1, Zipser 10, Arthur 8/2, Palenickova 8, Daub 5/1, Karavassilis 5, Meusel 5, Chatzitheodorou 3/1.

Rebounds: 32:44 (Speyer/BasCats): Edwards 8, Jalalpoor 6, Faul 5 – Gianotti 9, Nash 5, Meusel 5, Team 5.

Wurfquote aus dem Feld: 39:52%.

Dreierquote: 18:33% (3/17:8/24).

Freiwurfquote: 77:78%.

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir haben heute trotz des hohen Sieges teilweise zu kompliziert gespielt. Es gab viele Höhen und Tiefen. Speyer hat ordentlich gekämpft, das war auch gut für uns im Hinblick aufs Finale.“

Co-Trainer Chris Baum: „Heute gab es viel „up and down“. Aber wir haben in einigen Phasen unsere Dominanz gezeigt und eben bis zum Ende weitergespielt. Unsere Aufbauspielerinnen haben großen Druck gemacht. Richtung Finale ist noch einmal eine Steigerung nötig. Für mich ist im anderen Halbfinale München leichter Favorit. Ich denke, wir haben gegen beide gute Chancen. Das Rückrundenspiel gegen fünf Münchnerinnen zählt dabei gar nichts.“

Melina Karavassilis: „Hut ab, Speyer war sehr aggressiv und hat in der ersten Halbzeit voll dagegen gehalten. Aber bei uns kann jede Spielerin voll durchpowern, es gibt keinen Einbruch, wenn jemand von der Bank kommt. Finale – das fühlt sich sehr gut an. Auch wenn es oft so aussieht, für uns ist das kein Durchmarsch. Wir trainieren jede Woche voll dafür. Nun schauen wir, ob es Bamberg oder München schafft. Mir wäre Bamberg lieber, die liegen uns besser. Und tut jetzt die eine Woche Pause gut. Es war geil, dass so viele Fans hier mit in Speyer waren, auch dass die Cheerleader dabei waren, war ein tolles Gefühl. Ich hoffe auf noch mehr Fans im Finale.“

Anne Zipser: „Olivia und ich haben mega schnell Fouls kassiert. Das passiert in so einem aggressiven Spiel. Ich muss heute unsere Aufbauspielerinnen loben, die das echt gut gemacht haben. Deren Guards wurden am Ende total müde. Stark, dass Bamberg das Spiel in München noch gedreht hat. Die beiden haben nun ein Extraspiel, das macht sie müde. Mir wäre Bamberg als Gegner lieber, Victoria Waldner liegt mir unterm Korb eher als Anna Heise und Christina Schnorr bei München.“

Michael Rappe

Riesenjubel: Die Finalserie ist erreicht.

Foto: Tom Eisele