Nicht aggressiv genug – BasCats verlieren 55:74 in Bamberg

Mit 55:74 mussten sich die BasCats USC Heidelberg am späten Samstagnachmittag bei der DJK Brose Bamberg geschlagen geben. Durch diesen Sieg hat Bamberg beste Chancen auf Platz drei, so dass diese beiden Mannschaften mit hoher Wahrscheinlichkeit im Playoff-Halbfinale aufeinander treffen werden.

Ohne Erica Carlson, Antonia und Elena Hofmann sowie Helena Chatzitheodorou starteten die BasCats gar nicht schlecht. Nach zwei Minuten lagen sie durch einen Distanztreffer von Myrto Stampoulidou und einen Korbleger von Laurien Lummer 5:2 vorne. Doch speziell der Dreier tat der Mannschaft offenbar nicht gut. Sie suchte viel zu schnell den Abschluss und warf übermütig. Dass nutzte Bamberg zu einem 8:0-Lauf. Die BasCats blieben in der Offensive weiter zu hektisch und kamen in der Verteidigung immer einen Schritt zu spät. Die nutzte Bamberg zu vielen Schnellangriffen. Dass die Trefferquote in der Zone des USC so hoch war (20/36) lag sicherlich auch am Fehlen von Center Erica Carlson, die normalerweise unterm Brett herrscht. Doch damit müssen die BasCats in den nächsten Wochen klar kommen.

Von den ganz Jungen wie Anna Klötzl oder Anne Zipser kann sicherlich niemand erwarten, dass sie eine Topspielerin wie Carlson 1:1 ersetzen. Für sie ist es nun ein Sprung ins kalte Wasser. Nicht nur sie müssen in den kommenden Spielen aggressiver verteidigen. Miranda Cantrell konnte in der Zone streckenweise punkten wie sie wollte. Auch aus der Distanz traf Bamberg viel zu leicht (7/18), obwohl die Gäste die Estin Liisa Sokman gut im Griff hatten. Die BasCats hatten auch Wurfpech, Myrto Stampoulidou (2/7 aus der Distanz) ganz besonders. Die Würfe wurden immer wieder gut herausgespielt, gingen aber nicht in die Reuse. Die Wurfquote aus der Nah- und Mitteldistanz war sehr schwach (14/51, Bamberg hatte 24/49). Auch die Freiwurfquote war mit 65 Prozent nicht so gut wie zuletzt.

Zur Halbzeit lagen die BasCats mit elf Punkten zurück. Näher kamen sie auch nicht mehr heran. Dennis Czygan probierte viel aus, gab allen neun Spielerinnen mindestens 17 Minuten Spielzeit. Serena Benavente und Sara Kranzhöfer waren die besten Spielerinnen. Sie stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie die absoluten Stützen der Mannschaft sind. Auf sie wird es in den Playoffs besonders ankommen.

Die Operation von Erica Carlson am Handgelenk ist am vergangenen Donnerstag gut verlaufen. Einen Besprechungstermin wird es erst am 15. März geben. Das zeigt die Schwere der Verletzung und dass die Amerikanerin im Halbfinale wohl auf keinen Fall zur Verfügung stehen wird.

Stenogramm: 2:5 (2.), 12:5 (6.), 22:14 (10.), 29:22 (15.), 38:27 (Halbzeit), 44:33 (23.), 58:40 (30.), 74:55 (Endstand).

Punkte BasCats: Benavente 14/1, Stampoulidou 11/2, Lummer 6, Kranzhöfer 6, Adrion 6, Klötzl 4, Meusel 4, Angol 3/1, Zipser 1.

Beste Werferinnen Bamberg: Cantrell 19, Jansone 13/1, Vogel 10, Gut 9/3.

Rebounds (40:36): Adrion 7, Kranzhöfer 7, Angol 5. Bamberg: Cantrell 12, Jansone 10, Sokman 6.

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir haben anfangs viel zu schnell den Abschluss gesucht. In der Verteidigung waren wir immer einen Tick zu spät. So viele Korbleger (20/36) darf Bamberg bei uns in der Zone nicht machen. Auch ohne Erica können wir aggressiver sein. Ich denke, Bamberg lässt sich Platz drei jetzt nicht mehr nehmen und wird daher unser Playoff-Gegner sein. Bis dahin müssen wir lernen, in der Verteidigung mehr zuzupacken und offensiv mit noch mehr Tempo zu spielen.“

Laurien Lummer: „Wir haben uns heute sehr schwer getan. Besonders den Anfang haben wir verschlafen, und zwischendurch hatten wir immer wieder Unkonzentriertheiten, vor allem im Abschluss. Wir haben auch zu viele Rebounds weggegeben, da hat uns natürlich auch Erica unterm Korb gefehlt. Für die Playoffs müssen wir jetzt noch einen Zahn zulegen, dann wir auch Bamberg, unseren wahrscheinlichen Playoff-Gegner, schlagen.“

Anne Zipser: „Das Spiel war bis auf wenige Phasen sehr hektisch. Wir hatten die Bretter nicht wirklich unter Kontrolle und haben viel unnötige Offensivrebounds kassiert. Mir haben in der Offense die Härte und das Vertrauen in meine Stärken gefehlt. Ich hoffe, ich kann meinem Team im nächsten Spiel mehr geben.“

Anna Meusel: „Heute waren wir einfach nicht zu 100 Prozent fokussiert. Wir haben die Abschlüsse nicht konsequent durchgezogen und waren in der Defense oft einen Schritt zu spät. Bis zu den Playoffs müssen wir uns definitiv wieder steigern, aber ich bin mir sicher, dass uns das gelingt und wir die kommenden zwei Wochen dafür nutzen werden.“

Michael Rappe

20 b

Beste Schützin in Bamberg: Serena Benavente.