Wir schreiben das Jahr 1992. In Barcelona verzaubert gerade das „Dream Team No. 1“ weltweit die Massen. Nach dem Gewinn der Europameisterschaft tritt der Basketballsport aus seinem Schattendasein heraus und ist in aller Munde. Kinder und Jugendliche wollen ihren neuen Vorbildern Henning Harnisch, Stephan Beck oder Christian Welp und besonders unseren damaligen NBA-Star Detlef Schrempf nacheifern und nutzen die freien Zeit in den Sommerferien, um auf den spärlichen Freiplätzen zu zocken. Es gab ja kein Basketballtraining!
Diese Situation fand auch der frührer Jugendwart des USC, Wolfgang Mohr, sehr unbefriedigend, so mal es genug freie Hallen in den Sommerferien gibt. Er machte Nägel mit Köpfen und organisierte das 1. USC – Sommercamp mit 20 Kindern und Jugendlichen.
Obwohl in den folgenden Jahren das Organisationsteam mit der Hallenbeschaffung, Sponsorensuche, Finanzierung und Trainerauswahl immer wieder als zähe und wochenlange Vorbereitungsarbeit hatten, wurde die Campidee immer weiter entwickelt und das Camp Stück für Stück verbessert.
1998 hatte sich das Camp dann unter der organisatorischen Leitung von Oliver Weidenhammer schon so etabliert, dass zusätzlich in den toten Tagen zwischen Weihnachten und Silvester das 1. Basket-Wintercamp dazukam. Die Idee war ein voller Erfolg, die maximale Teilnehmerzahl innerhalb von wenigen Wochen erreicht.
Nun strömten regelmäßig 100 Camper in die großen Sporthallen des Sportinstituts und der Pädagogischen Hochschule ins Neuenheimer Feld und füllten die kalten Hallen mit Leben. Die Camper wurden in bis zu sieben homogene Gruppen aufgeteilt, um sie optimal trainieren zu können. Ebenso wie die Anzahl der Camper stieg, wuchs auch der Trainerstamm. Zwei Trainer pro Leistungsgruppe sorgten nicht nur für eine hohe Trainingsintensität, sondern auch für den dazugehörigen Spaß.
Gerade bei der Qualität der Trainer konnten sich die USC-Camps schon immer von anderen Camps absetzen. Wir sind froh zu unseren Trainerstamm den ehemaligen Co-Trainer der Nationalmannschaft Bernd Röder, frühren Nationalspieler Horst Wolf, US-Basketballer und USC-Legende „DJ“ David Jones und den frühren Nationalspieler und langjährigen Coach der 1. Herrenmannschaft Markus Jochum zählen zu dürfen. So ist es auch noch jetzt bei jedem Camp ein Highlight, wenn die Spieler und Trainer der 1. Herrenmannschaft des USC ein Gasttraining geben. Diese Namen sind nur ein Beispiel für eine lange Liste von Trainern, die Ihr Basketballwissen und ihre Begeisterung an die Campteilnehmer weitergegeben haben und immer noch weitergeben.
Beim MLP-Wintercamp 2001 wurde dann der Teilnahmerekord erreicht: 130 basketballbegeisterte Kids und Jugendliche! Mehr vertrugen die Hallen beim besten Willen nicht. Seitdem setzten wir uns die maximale Teilnehmergrenze bei 100 Campern.
Spielerisches Üben bei den Jüngeren, konzentriertes Basketball- und Athletiktraining bei den Älteren standen und stehen weiterhin im Vordergrund. Neben dem Training haben mehrere Wettbewerbe den Charakter der Camps mitgestaltet. So finden in jeder Gruppe Team- und Einzelwettbewerbe statt wie ein 1-1, 3-3 und ein 5-5 Turnier. Wir möchten den Campern Spaß vermitteln, deswegen wird auch viel gespielt. Auch kann man durch den Wettbewerbdruck eine Menge lernen.
Sehr beliebt ist seit vielen Jahren unser Erholungsnachmittag, um etwas von den ersten harten Trainingstagen zu regenerieren und um das Gruppengefühl zu stärken. Je nach Teilnehmerzahl findet ein „Open House“ oder eine „Campolympiade“ statt. Fest zu diesem Programm gehört seit einem Jahr das Coaches – Camper Spiel, in dem die Camper unter Beweis stellen können, was sie schon gelernt haben.
Zum Abschluss gibt’s am letzten Tag die Finalkämpfe. In den jeweiligen Leistungsgruppen spielen und kämpfen Mädchen und Jungen mittlerweile um eine ganze Menge Preise, die von Sponsoren zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehören sowohl der Freiwurf- und Bumpwettbewerb als auch die Teamwettbewerbe der einzelnen Gruppen.
Von den Coaches gewählt werden hingegen bei jedem Camp die „most improved players“ (MIP’s) der einzelnen Gruppen, also diejenigen Teilnehmer, die am meisten dazu gelernt hatten und die „most valuable players“ (MVP`s), der wertvollste Spieler in de Gruppe.
Leer geht jedoch kein Camper nach Hause. Wenn keinen Preis beim morgendlichen Quiz gewinnt, so erhält er doch ein Camp-T-Shirt und das mittlerweile kultbehaftete Campheft. Dieses enthält neben den Trefferquoten der geworfenen Freiwürfe auch ein Campbild und eine Freikarte für das nächste Heimspiel des USC`s.
Vereinsübergreifende Förderung der Sportart Basketball, Talentsuche, Nachwuchsschulung, allgemeine Jugendarbeit wie auch die Weiterbildung von jungen Trainern gehören zu den Zielen des Campkonzeptes. Der zeitliche Rhythmus mit Sommer- und Wintercamp hat sich etabliert. Die Campidee setzen Malte Luckenbach und Dennis Cygan (Gesamtleitung, Sponsoring und Organisation), Jürgen Maaßmann (sportliche Leitung und Öffentlichkeitsarbeit) sowie Wolf-Dieter-Gehrig von der Geschäftsstelle des USC um.
2019 veranstalteten wir bereits die Camps Nummer 47 und 48! Ein Teil der ehemaligen Camper spielt mittlerweile schon in der Bundesliga wie Danilo Barthel, Paul Zipser oder damals Pascal Roller, andere bei US-Highschools oder bald auf Colleges. Paul Zipser spielte bereits in der NBA. Aber auch Spielerinnen wie Ama Degbeon, Anne Zipser, Sara Kranzhöfer, Anna Meusel, Helena Chatzitheodorou haben Bundesligaluft geatmet. Andere haben beim Camp das erste Mal Zutrauen zum „roten Ball“ gefunden, und seitdem spielen sie Basketball auf dem Freiplatz, in der Schule oder in Vereinen.
Von uns aus kann‘s so weiter gehen. Mit immer wieder neuen Ideen, neuen Inhalten, neuen Gesichtern. Aufbauend auf dem gleichen Konzept und mit der einzigartigen Sportart Basketball!