Die USC BasCats haben nach einer starken Offensivleistung das Achtelfinale im DBBL-Pokal erreicht. Beim 83:59 in der dritten Runde gegen den ASC Theresianum Mainz überragte Center Melanie Hoyt mit 27 Punkten. Im Achtelfinale Anfang Dezember könnten die BasCats auf einen attraktiven Gegner aus der Bundesliga treffen, aber auch ein Zweitligaduell in Hamburg ist möglich. Da diese Pokalrunde wochentags ausgetragen wird, wünschen sich die Heidelbergerinnen auf jeden Fall ein Heimspiel.
Nach dem 3:0 durch Julia Wroblewskis Distanztreffer hatte Melanie Hoyt ihren großen Auftritt. Sie machte die nächsten zwölf Punkte der BasCats im Alleingang. Immer wieder wurde sie von ihren Mitspielerinnen unter dem Korb gefunden, Mainz fiel dagegen überhaupt nichts ein. Doch mit den US-Amerikanerinnen Taylor Golembiewski und Jordan Barron blieb der ASC dran und ging sogar durch zwei Dreier von Barron und einen Korb von Klara Schürer kurzzeitig in Führung.
Doch die BasCats konterten schnell. Ein viertelübergreifender 14:0-Lauf zum 27:17 wies den Weg zu Sieg. Antonia Schüle entdeckte plötzlich ihr Herz für Distanztreffer und Melanie Hoyt traf munter weiter. Zur Halbzeit hatte sie bereits 17 Punkte erzielt, Jordan Barron 15 Zähler.
Im dritten Viertel verteidigten die Heidelbergerinnen glänzend und ließen nur sieben Punkte zu, fünf davon durch Freiwürfe. Ein weiterer 16:0-Lauf bis ins vierte Viertel hinein entschied die Partie endgültig. Die BasCats ließen Barron nur noch drei weitere Punkte, Golembiewski drehte noch einmal auf, erzielte von ihren 18 Punkten aber acht von der Freiwurflinie. Stark wie sich Melanie Hoyt immer wieder um ihre Gegenspielerinnen drehte und mit Brett verwandelte, ihren letzten Treffer, in letzter Sekunde und hart bedrängt, quittierte die US-Amerikanerin mit einem Strahlen.
Dass Cheftrainer René Spandauw acht Sekunden vor Schluss noch einmal eine Auszeit nahm, mag der eine oder andere nicht verstanden haben. Die Auszeit hatte allerdings einen Hintergrund. Ein Sponsor hatte pro Punkt der BasCats eine Spende angekündigt, „deshalb wollte ich unbedingt noch einen Korb“, so Spandauw. Es war Julia Wroblewski, die dies eine Sekunde vor der Schlusssirene perfekt machte. Mit einem Double- Double (elf Punkte, zehn Rebounds, dazu noch acht Assists) machte auch sie ein tolles Spiel.
In der 2. Liga geht es am kommenden Sonntag mit dem Topspiel beim unbesiegten Tabellenführer Bad Homburg weiter, ehe am 8. November die KuSG Leimen zum Derby ins Sportinstitut kommt.
Stenogramm: 9:2 (3.), 13:9 (5.), 13:17 (8.), 19:17 (10.), 27:17 (13.), 36:24 (16.), 38:32 (Halbzeit), 45:32 (25.), 48:39 (27.), 60:39 (30.), 64:39 (31.), 67:50 (36.), 83:59 (Endstand).
USC BasCats: Hoyt 27, Wroblewski 11/1, Zipser 11, Simon 10/1, Schüle 9/3, Fairley 7/1, Wuckel 4/1, Laabs 2, Nägele 2, Skrijelj.
Mainz: Barron 18/3, Golembiewski 18, Kriebel 7/1, Dötsch 5/1, Kraus 3/1, Boyke 3/1, Schürer 3, Steiner 2, Fromm, Kröhl.
Rebounds: 39:40 (Wroblewski 10, Team 6, Fairley 5, Nägele 5 – Dötsch 12, Golembiewski 9)
Dreier: 32:23% (7/22:7/31)
Freiwurfquote: 53:89%
Assists: 26:7 (Wroblewski 8 – Dötsch 2, Golembiewski 2)
Steals: 11:9 (Simon 6 – Golembiewski 3)
Michael Rappe
Stimmen zum Spiel:
Cheftrainer René Spandauw: „81 Punkte sind gut, 63 Prozent aus dem Zweierbereich sind sehr gut, trotz schwacher Freiwurfquote. Im ersten Viertel haben wir nach dem 9:2 zu früh abgeschaltet und ein paar Minuten nicht verteidigt. Da haben wir den Rhythmus verloren. Nachdem wir Jordan Barron in der ersten Halbzeit nicht so gut verteidigt hatten, habe ich Julia Wroblewski und Antonia Schüle auf sie angesetzt. Beide haben das hervorragend gemacht. Nach der hohen Führung habe ich viel rotiert und auch Seila Skrijelj gebracht. Sie hilft uns im Training enorm. Natürlich war sie etwas aufgeregt. Insgesamt waren wir einfach besser als Mainz, was bei den Ausfällen von Kelly Moten, Laurie Irthum, Greta Gomann und Carla Koch bemerkenswert ist.“
Melanie Hoyt: „Wir sind heute mit dem Ziel ins Spiel gegangen, unsere Angriffe diszipliniert und ohne Hektik umzusetzen, und das ist uns oft gelungen. Meine Teamkolleginnen haben mich heute Abend hervorragend unter dem Korb gefunden; der Großteil meines Erfolgs ist deren schnellen und selbstlosen Spielzügen zu verdanken. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, das Tempo des Spiels unter Kontrolle zu haben, und wir haben dieses Tempo und die hohe Energie über alle vier Viertel gehalten. Vor dem Spiel ermutigte uns René, „das Langweilige zu akzeptieren“, und wir haben bewiesen, wie dominant wir sein können, wenn wir genau das tun. Ich bin unglaublich stolz auf diesen Mannschaftssieg.“
Antonia Schüle: „Wir haben am Anfang ein wenig gebraucht, um ins Spiel zu finden – vor allem in der Defense. Dazu haben wir zu viele offensive Rebounds zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir deutlich besser verteidigt, uns an den Gameplan gehalten und als Team gut zusammengespielt, sodass wir uns einen komfortablen Vorsprung erarbeiten konnten. Es hat heute viel Spaß gemacht, auf dem Feld zu stehen und wir konnten uns als Team nochmal ein Stück weiter entwickeln. Ich persönlich bin zufrieden mit meiner defensiven Leistung und habe mich natürlich sehr über meine Dreier gefreut.“
Beitragsbild: Center Melanie Hoyt, hier im Center-Duell gegen Alina Dötsch, war gegen Mainz kaum zu stoppen. Foto: Andreas Gieser