Mit einem klaren 63:40 im Derby der 2. DBBL Süd gegen die KuSG Leimen kehrten die USC BasCats Heidelberg in die Erfolgsspur zurück. Die BasCats dominierten die Partie von Beginn an und siegten völlig unangefochten.
Das Erfreulichste war das gelungene Comeback von Kelly Moten. Die US-amerikanische Aufbauspielerin stand nach sechs Wochen Verletzungspause in der Startformation und zeigte, wie wertvoll sie sein kann. Nach 18 Minuten Spielzeit hatte sie schließlich 13 Punkte, neun Assists (!), fünf Rebounds und fünf Steals auf dem Konto. Moten wurde noch dosiert eingesetzt, um die Belastung zu steuern. Wenn sie bei voller Fitness ist, dürfte sie den BasCats noch viel Freude machen.
Die Heidelbergerinnen hatten sich nach den zwei Liga-Niederlagen in Würzburg und Bad Homburg viel vorgenommen, das merkte man sofort. Und das bekam vor allem Leimen zu spüren. Die BasCats übten enorm viel Druck in der Verteidigung aus und ließen die KuSG überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Dadurch leisteten sich die Gäste viele Fehler und fanden die Passwege nicht. Große Wurfschwächen kamen hinzu.
Melanie Hoyt machte sieben ihrer 14 Punkte im ersten Viertel, das 22:9 zur ersten Viertelpause war Ausdruck des Spielverlaufs. Einziges Manko bei den BasCats war – und das blieb das ganze Spiel so – die schwache Freiwurfausbeute. Lediglich 6 von 16 Freiwürfen wurden verwandelt.
Center Melanie Hoyt im Duell mit Leimens Nataliia Babii. Foto: Andreas Gieser
Ein 15:0-Lauf bis zum 34:9 durch einen Distanztreffer von Antonia Laabs stellte die Weichen frühzeitig auf Sieg. Die KuSG traf fast gar nichts, ohne die starke Nataliia Babii hätte es für die ein noch deutlich schlimmeres Debakel gegeben. Die Ukrainerin glänzte mit 23 Punkten und sieben Rebounds. Zur Pause war das Derby beim 41:17 entschieden, nachdem die Leimenerinnen im Vorjahr noch zur Halbzeit geführt hatten.
Auch das dritte Viertel der BasCats war noch ansehnlich, und die klare Führung nahm Cheftrainer René Spandauw zum Anlass, kräftig zu rotieren und den jungen Spielerinnen ganz viel Spielzeit zu geben. Das Spielniveau sank im vierten Viertel dann beträchtlich. Die BasCats erzielten nur noch vier Punkte, es gab zu viele Ballverluste und Fehlwürfe. Doch das machte ergebnistechnisch nichts aus.
Unter den 213 Zuschauern war auch die Landtagsabgeordnete Dr. Marilena Geugjes. Sie hatten am Dienstag zuvor das Training der USC BasCats besucht und auch ein bisschen „mittrainiert“. In der Halbzeitpause überreichten Greta Gomann und Melina Karavassilis symbolisch einen Scheck an die FSH-Gruppen Heidelberg und Weinheim. Das Spendenziel aus dem „Pinktober“ von 2000 Euro wurde übertroffen. Eine tolle Aktion, um das Thema Brustkrebsvorsorge publik zu machen.
Spendenübergabe an FSH Weinheim und Heidelberg. Foto: Andreas Gieser
Am kommenden Samstag spielen die Heidelbergerinnen um 18 Uhr bei den Bamberg Baskets, dann folgt die FIBA-Länderspielpause.
Für das DBBL-Pokal-Achtelfinale wurde den BasCats der Tabellensiebte der 2. Liga Nord, die Chemcats Chemnitz zugelost. Die Partie ist für den 3. Dezember geplant. Nachdem zunächst Freude über ein Heimspiel herrschte, besteht nun noch das Problem, dass möglicherweise keine Halle zur Verfügung steht. Dann könnte das Heimrecht doch noch getauscht werden müssen, was eine lange Reise an einem Mittwoch ins ferne Sachsen bedeuten würde.
Rebounds: 50:40 (Hoyt 8, Zipser 8, Team 6 – Team 11, Babii 7, Pepic 5, Aruna 5)
Dreier: 23:6% (5/22:1/17)
Freiwurfquote: 38:70%
Assists: 20:8 (Moten 9 – Caglar 2)
Steals: 20:14 (Moten 5 – Dzubba 4)
Michael Rappe
Stimmen zum Spiel:
Cheftrainer René Spandauw: „Mit unserem Druck ist Leimen nicht klar gekommen. Drei Viertel lang war das eine sehr gute Leistung. Im letzten Viertel habe ich sehr viel probiert, das hat nicht so gut geklappt. Das Comeback von Kelly Moten ist gelungen. Wenn jemand, der noch nicht 100%ig fit ist, das Spiel mit 13 Punkten und neun Assists bei nur einem Turnover beendet, kann man wohl von einem gelungenen Comeback sprechen.“
Kelly Moten: „Ich habe mich sehr gefreut, nach meiner Verletzung endlich wieder auf dem Feld zu stehen. Es hat weh getan, an der Seitenlinie zu stehen und nichts machen zu können. Ich bin froh, dass meine Mitspielerinnen bei meinen Assists die Bälle auch reinwerfen. Nächste Woche in Bamberg hoffe ich wieder komplett fit zu sein. Wir haben mit Cieran Anderson und Karafit beste Unterstützung in Athletik und Physiotherapie.“
Dr. Marilena Geugjes (Landtagsabgeordnete Die Grünen): „Die Stimmung war super. Heidelberg ist eine Basketballstadt.“
Beitragsbild: Kelly Moten feierte gegen Leimen ein starkes Comeback. Foto: Andreas Gieser
Michael Rappe