„Den Leistungssportler optimal begleiten“

Was haben Christos Karavassilis und Dr. Markus Weber gemeinsam? Die meisten Kenner der SNP BasCats USC Heidelberg werden nun sagen, dass sie für die physiotherapeutische und medizinische Versorgung des Zweitliga-Meisters und Rückkehrers in die 1. Basketball-Bundesliga der Frauen zuständig sind. Das stimmt auch, aber es gibt noch eine Gemeinsamkeit. Beide haben auch beim USC zusammen Basketball gespielt. „Wir verstehen uns gut“, unterstreicht Christos Karavassilis. Deshalb ist die Zusammenarbeit auch so gut.

An die zehn Jahre dauert die Zusammenarbeit mit den SNP BasCats jetzt schon an. Als die heutige Co-Trainerin Serena Benavente 2008 nach Heidelberg kam, lebte sie ein Jahr bei den Karavassilis‘ – bei Christos, Ehefrau Gabriele sowie Melina, Nikolas und Aliki. Speziell Melina hat ein sehr gutes Verhältnis mit der Kalifornierin, lernte Englisch und auch basketballerisch viel von ihr. Mittlerweile ist sie fester Bestandteil des Kaders. Benavente, von ihrer Ausbildung in den USA her in der Kinesiologie zu Hause, arbeitete bei „karafit und physio“ und wird immer mehr zum Profi auf ihrem Gebiet, wie Karavassilis sagt. „Ich bin sehr stolz auf sie.“

Physio Christos Karavassilis, Co-Trainerin Serena Benavente, Teamarzt Dr. Markus Weber.

Foto: privat

Das „Karafit“ existiert seit 30 Jahren. Das Hauptquartier ist in Dossenheim, auch in Heidelberg gibt es eine Praxis. 26 Mitarbeiter sind zum Wohle der Patienten im Einsatz, seit letztem Jahr auch Sabine Ehli, die mittlerweile fest zum Inventar bei den BasCats gehört und bei den Spielen mit auf der Bank sitzt und sofort eingreifen kann, wenn es muskuläre Probleme oder andere Vorfälle gibt.

Viele Puzzleteile müssen ineinander greifen

„Im Leistungssport gibt es viele Puzzleteile und alle müssen ineinander greifen“, lautet Christos Karavassilis‘ Credo. Nicht nur Prävention und Leistungsoptimierung seien wichtig, sondern vor allem das Individualtraining. „Wir sind zuständig, dass sich die Mädels nicht verletzen“, stellt Karavassilis klar. Dabei werden die Sportler nur so belastet, wie es passt. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit Fitness-Coach Sven Friedrich. Karavassilis nennt ein Beispiel. „Rachel Arthur hatte große Probleme, dann kann auch der Athletiktrainer nichts machen.“ Die Amerikanerinnen haben häufiger Probleme, weil sie konditionell meist in schlechtem Zustand sind, wenn sie nach Deutschland kommen. „Die Amis haben alle Talent, aber die Verteidigung in Europa ist viel härter als auf dem College“, weiß Karavassilis. In Sachen Physiotherapie läuft in den USA wenig, „die machen nur Eis drauf.“

Gehirntraining und „magic moments“

Durch den ständigen Austausch mit Dr. Markus Weber, Co-Trainer Serena Benavente und Head-Coach Dennis Czygan ist Christos Karavassilis stets genau über den Zustand aller Spielerinnen informiert. Auch über den mentalen, und da hat Christos Karavassilis besondere Methoden. „Hokuspokus“, wie Serena Benavente in ihrer unnachahmlichen Art gerne flachst. Er nennt es „Gehirntraining“. Nach dem überraschend verlorenen zweiten Finale gegen Bamberg waren einige Spielerinnen vom Kopf her ziemlich von der Rolle. Neuroathletik lautet das Geheimnis, sogenannte „magic moments“. Shakras (Energiequellen) aktivieren, mit speziellen Griffen den Druck rausnehmen, für Entspannung und ruhiges Atmen sorgen, das Visualsystem fokussieren – das klingt hoch kompliziert, ist aber äußerst wirkungsvoll. „Die Spielerinnen lieben es“, kann Christos Karavassilis berichten, nach dem gewonnenen dritten Finale haben sich alle bei ihm bedankt. Auch das „funktionelle Flossing“ ist beliebt, dabei wird das Blut in einem bestimmten Bereich mit einem elastischen Band für eine Minute „abgestellt“. Dann wird das Band wieder gelöst, das Blut schießt ins Gewebe und es ist eine deutliche Verbesserung der Beweglichkeit sowie eine Schmerzlinderung zu spüren.

Christos Karavassilis beim „Gehirntraining“ mit Olivia Nash.
Foto: Karafit

„Go hard or go home!“

Mit Blick auf den Beginn der 1. Bundesliga im September würde Christos Karavassilis gerne noch professioneller mit den SNP BasCats arbeiten. „Die 1. Liga ist eine ganz andere Nummer, und gerade Pele Gianotti und Olivia Nash müssen enorm ranklotzen, sonst haben sie keine Chance.“ Er findet die Pause bis September viel zu lang. „Go hard or go home“ heißt seine schonungslose Devise, die er u. a. bei Mark Verstegen in den USA kennen gelernt hat. Dort, in Arizona, war er 2007 für einige Zeit. In seiner Funktion als Gründer und Präsident der Elite-Trainingszentren EXOS, vormals Athletes’ Performance, hat Verstegen in den vergangenen Jahren Topathleten aus Fußball, Football und Baseball sowie Elitesoldaten der U.S. Special Operations Forces auf ihre Einsätze vorbereitet. Mit seinem Buch Core Performance hat Mark Verstegen die Fitnessindustrie revolutioniert und funktionelles Training sowie die gezielte Stärkung der Rumpf- bzw. Core-Muskulatur populär gemacht.

„Ich arbeite nach seinem Konzept, 20 Prozent sind meine Philosophie“, so Karavassilis, der auch zwei Jahre bei 1899 Hoffenheim gearbeitet hat und 2007/08 bei Panathinaikos Athen deren erfolgreiche Saison mit drei Titeln begleitete.

Beste medizinische Versorgung in der „Sporthopaedie“

Wenn es doch einmal Verletzungen bei den SNP BasCats gibt, dann kommt Dr. Markus Weber mit seinem Team von der „Sporthopaedie Heidelberg“ im St. Elisabeth ins Spiel. Seit vier Jahren ist er Mannschaftsarzt bei den SNP BasCats, bei den MLP Academics sogar schon seit 2004. „Unsere Vorteile sind hohe sportmedizinische Kompetenz und dass wir Diagnostik und Therapie unter einem Dach anbieten können“, sagt Markus Weber. Die „Sporthopaedie“ besteht jetzt über 20 Jahre und dort werden auch die Profis der Rhein-Neckar-Löwen (Handball) und des SV Sandhausen (Fußball) von den diversen Ärzten betreut.

Teamarzt Dr. Markus Weber. Foto: Tom Eisele

Einmal pro Woche besucht Markus Weber das Training, neue Spielerinnen werden in der Praxis intensiv untersucht. „Bei den Männern ist eine Generaluntersuchung üblich, bei den Frauen ist das noch kein Standard“, berichtet Weber. Er ist überzeugt, dass das in der 1. Liga kommen wird. Im Vergleich zu Amerika ist die medizinische Betreuung vorbildlich. „So eine Versorgung ist dort nicht üblich und eine zeitnahe medizinische Vorstellung beim Facharzt oft nicht möglich.“

Erfreulich war für ihn in der vergangenen Saison, dass es keine konkreten Verletzungen gab. Pele Gianotti hatte mal eine Kniereizung, Melina Karavassilis eine Ermüdungsreaktion am Fuß. „Auch bei den Männern gab es kaum Verletzungen“, so Dr. Weber. Vorbeugen ist eben besser als heilen. „Athletisch sind alle in guter Verfassung.“

Bei den SNP BasCats – wie auch bei den Academics – weiß man die Fähigkeiten von Christos Karavassilis mit seinem Team und Dr. Markus Weber absolut zu schätzen. Trainer Dennis Czygan ist des Lobes voll. „Wir haben in Heidelberg mit die beste medizinische Versorgung im Sport überhaupt. Mit der Sporthopädie Heidelberg und Karafit im Rücken sind wir bestens aufgestellt. Dr. Markus Weber von der Sporthopädie ist als unser direkter Ansprechpartner Gold wert. Als Arzt mit hohem Basketballbezug kommt er häufig auch zu den Trainingseinheiten und kümmert sich direkt um die Spielerinnen. Im Fall der Fälle geht es dann mit der Terminfindung sehr schnell und unkompliziert. Zur Vorbeugung oder auch Nachsorge haben wir dann mit unserem langjährigen Partner Karafit um Gabriele und Christos Karavassilis die idealen Bedingungen, um die Spielerinnen schnell wieder auf Wettkampfniveau zu bringen. Das Athletik-Physioprogramm von Karafit ist hervorragend für unsere Bedürfnisse und bringt jede Spielerin schnell wieder auf das Parkett. Ich wage zu behaupten, dass wir mit unseren medizinischen Möglichkeiten der perfekte Basketball-Standort sind.“

Dr. Markus Weber bei der erfolgreichen Behandlung von Brooke Le Mar in der Erstligasaison 2017/18.

Foto: Michael Rappe

Mehr Lob und Zufriedenheit kann ein Trainer kaum ausdrücken. Nicht nur die sportlichen Leistungen der SNP BasCats sind 1. Bundesliga, auch die physiotherapeutische und medizinische Betreuung. Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison in der Bel Etage des Frauen-Basketballs.

Michael Rappe

Nähere Infos:

www.physio-heidelberg.de

www.sporthopaedie.de