Die Ausfälle wogen zu schwer – BasCats verlieren 56:75 gegen Speyer

250 Zuschauer waren ins ISSW gekommen, um das badisch-pfälzische Derby zu sehen. Das war eine ansehnliche Kulisse. Leider sahen sie eine haushohe Niederlage der BasCats, die gegen die Towers aus Speyer mit 56:75 (30:41) verloren. Damit verpassten die BasCats den Sprung auf Platz zwei, nachdem Bamberg völlig überraschend zu Hause gegen Mainz verloren hatte.

Die Personalnot war groß bei den BasCats. Serena Benavente, Anna Meusel, Elena Hofmann und Helena Chatzitheodorou fielen aus. Da war Dennis Czygan froh, kurzfristig Marlene Angol reaktivieren zu können. Am Freitagmittag lag ihre Spielberechtigung vor, so dass sie auflaufen durfte. Angol hatte die Vorbereitung verpasst, aber zuletzt immer regelmäßig mittrainiert. Am Donnerstagabend entschieden sich die Trainer für ihren Einsatz. Und sie machte ihre Sache in knapp zehn Minuten Einsatzzeit gar nicht schlecht und versenkte immerhin zwei Distanzwürfe.

Positiv für die BasCats war auch, dass Sara Kranzhöfer wieder gesund war. Sie war der Motor des Spiels und auch die beste Schützin. Heidelberg begann recht gut, ging mit 11:6 in Führung, kassierte dann aber sechs Punkte in Folge. Der Vierpunkte-Rückstand nach dem ersten Viertel war nach den Wurfchancen unnötig. Bei Speyer war Jennifer Mocanu die herausragende Erscheinung, die von den BasCats nie in den Griff zu bekommen war. 26 Punkte und sieben Rebounds – eine klasse Vorstellung der Amerikanerin. Im zweiten Viertel bauten die BasCats offensiv ab, und da sie wiederum 20 Punkte kassierten, lagen sie zur Pause mit elf Zählern zurück.

Die harte Gangart von Speyer machte ihnen sehr zu schaffen. „Die Schiedsrichter haben nicht einseitig gepfiffen, aber sie haben es laufen lassen. Ich finde es langsam unsportlich, wie hart Erica Carlson in jedem Spiel angegangen wird“, sagte Czygan. Beispielsweise bekam die Amerikanerin einen Schlag mit dem Ellbogen ins Gesicht, wurde aber ihrerseits ermahnt. Ständig hängen zwei Spielerinnen an ihr dran, so dass sie kaum zum Rebound kommt. Sara Dorlöchter musste gar mit einer Lippenverletzung in die Kopfklinik.

In der zweiten Halbzeit versuchten die BasCats noch einmal alles. Das dritte Viertel ging mit 18:17 an sie, und nach zweieinhalb Minuten des letzten Viertels hatten sie sich auf 53:59 herangekämpft. Dann suchten sie jedoch unverständlicherweise die Abschlüsse nicht mehr. Mit 3:16 gingen die letzten siebeneinhalb Minuten an Speyer. Vor allem Uta Gelbke zeigte jetzt ihre Treffsicherheit aus der Distanz. Der Sieg fiel zu deutlich aus, war aber verdient.

Stenogramm: 17:21 (10.), 30:41 (Halbzeit), 48:58 (30.), 56:75 (Endstand).

Punkte BasCats: Kranzhöfer 15, Carlson 10, Stampoulidou 10/1, Angol 6/2, Lummer 4, Zipser 4, Klötzl 4, Adrion 3, A. Hofmann, Dorlöchter, Bauder.

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Das zweite und vierte Viertel waren furchtbar. Wir waren auf 53:59 heran und haben plötzlich die Abschlüsse nicht mehr gesucht. Jede hat die Verantwortung weiter geschoben. 75 Punkte gegen uns sind viel zu viel, 56 offensiv sind mir heute auch zu wenig. Wir waren auch im Rebound unterlegen. Speyer hat anders gespielt als wir gescoutet haben, wir allerdings auch. Sara Kranzhöfer war stark, auch Anne Zipser hat es gut gemacht.“

Marlene Angol: „Ohne unsere zwei Aufbauspielerinnen hat uns die Ordnung im Spiel gefehlt. Außerdem haben wir nicht als Team verteidigt. Speyer hat genau das für sich nutzen können und hatte aufgrund seiner Erfahrung durchweg das Spiel unter Kontrolle. Für mich persönlich war es natürlich schön wieder dabei zu sein, auch wenn mir noch etwas die Spielpraxis fehlt.“

Myrto Stampoulidou: „Wir sind ein bisschen frustriert, denn wir hätten das Spiel gewinnen können. Wir haben mit viel Aufwand und Energie gespielt, aber Speyer scheint am Ende härter zu sein. Wir hatten eine lange Phase im vierten Viertel, wo wir gegen ihre Zone nicht gepunktet haben. Das hat uns den Sieg gekostet. Außerdem haben uns viele Spielerinnen gefehlt, von denen wir hoffen, dass sie ganz schnell zurückkommen. Wir werden die Leidenschaft beibehalten und blicken aufs nächste Spiel. Dann müssen wir die täglichen Trainingsinhalte besser umsetzen.“

Michael Rappe

Sara Kranzhöfer

Sara Kranzhöfer gab alles und war mit 15 Punkten beste Heidelberger Schützin. Foto: Tom Eisele