Es war der bisher schwerste Sieg. Erst in der Schlussphase sicherten die BasCats USC Heidelberg den 81:70-Erfolg bei den Metropol Baskets Schwabach. Dabei war Olivia Nash die entscheidende Spielerin; sie erzielte die letzten neun Punkte des Tabellenführers. Mit 24 Punkten und 13 Rebounds schaffte sie ebenso ein Double-Double wie Pele Gianotti mit je zwölf Punkten und Rebounds. Beste Werferin war Rachel Arthur mit 25 Punkten, darunter fünf Distanztreffern.
Die ungewohnte kleine Halle mit Zuschauern direkt am Spielfeldrand beeindruckte lange Zeit auch die erfolgsgewohnten BasCats. Die Ex-Heidelbergerin Brooke Le Mar und Neuzugang Shantrell Moss trumpften groß auf. Aber auch abgesehen von den beiden US-amerikanischen Leistungsträgerinnen ist der Neuling gegenüber der Hinrunde deutlich stärker geworden. Das 87:37 im Hinspiel war kein Maßstab, darauf hatte Trainer Dennis Czygan schon vorher hingewiesen. Le Mar hatte nach dem ersten Viertel bereits zwölf Punkte erzielt, bei Moss waren es sechs. Rachel Arthur und Anne Zipser hielten die BasCats im Spiel, so dass es mit 22:22 ins zweite Viertel ging.
Le Mar traf auch weiter hochprozentig, so dass die Gäste nach 15 Minuten schon so viele Punkte kassiert hatten wie im ganzen Hinspiel (37). Zwischenzeitlich führte Schwabach mit sieben Punkten, doch Rachel Arthur hatte aus der Distanz das richtige Händchen. Helena Chatzitheodorou glänzte mit insgesamt acht Assists.
Nach der Pause schienen die BasCats davon zu ziehen. Arthur engte die Kreise von Le Mar zunehmend ein, so dass diese in der zweiten Halbzeit nur noch sechs Punkte erzielte (insgesamt 25). Mit ihrem fünften Distanztreffer sorgte Arthur für elf Punkte Vorsprung, die Entscheidung war dies jedoch noch nicht. Knapp vier Minuten vor dem Ende verkürzte Moss (27 Punkte) auf 70:74, doch Olivia Nash war nicht mehr zu halten.
Es war der knappste Sieg des Tabellenführers in dieser Saison seit dem 76:67 in München. Nach der Münchner Niederlage in Weiterstadt steht nun fest, dass die BasCats als Erster in die Playoffs einziehen und damit im Halbfinale und im möglichen Endspiel das Heimrecht im ersten und – falls nötig – im dritten Spiel haben werden.
Stenogramm: 13:13 (5.), 22:22 (10.), 33:26 (14.), , 37:38 (16.), 41:49 (Halbzeit), 48:59 (24.), 56:63 (30.), 63:74 (35.), 70:74 (36.), 70:81 (Endstand).
Schwabach: Moss 27/2, Le Mar 25/1, Furman 12, Kreklau 6, Fett, Hansel, Vatthauer, Gentsch.
BasCats: Arthur 25/5, Nash 24/1, Gianotti 12/1, Zipser 7, Meusel 5, Daub 4, Lummer 2, Chatzitheodorou 2, Palenickova.
Rebounds: 30:61(Schwabach/BasCats): Furman 11, Team 6, Le Mar 4, Kreklau 4 – Nash 13, Gianotti 12, Team 9.
Wurfquote aus dem Feld: 41:39%
Dreierquote: 18:26% (3/16:7/26)
Freiwurfquote: 80:68%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „70 Punkte sind natürlich viel zu viel, das darf nicht passieren. Bei 63:30 Rebounds hätte der Abstand eigentlich größer sein müssen. Ich hätte heute gerne mehr Konsequenz und Coolness gesehen, teilweise waren wir doch sehr nervös. Wir haben zu lange gebraucht, um uns auf die besonderen Umstände in dieser kleine Halle einzustellen. Mit Moss ist Schwabach stärker geworden, es wird schwer für andere Teams, hier zu gewinnen. Rachel hatte ein gutes Händchen von außen und sie hat Brooke Le Mar nach der Umstellung der Verteidigung in der zweiten Halbzeit gut im Griff gehabt.“
Rachel Arthur: „Das war lange Zeit hart umkämpft. Es ist auf jeden Fall gut, dass wir für die Playoffs solche Spiele haben. Schwabach ist ein anderes Team als noch zu Beginn der Saison. Daher war es die ganze Zeit knapp, aber wir haben Ruhe bewahrt und unseren 13. Sieg errungen. Ich bin stolz auf dieses Team.“
Olivia Nash: „Wir wussten vorher, dass wir sehr hart für den Sieg würden kämpfen müssen. Ich denke, wir hatten einen schleppenden Start und haben ihnen zu lange erlaubt, an uns dran zu bleiben. Spiele wie diese werden uns für die Playoffs helfen; vor allem, Ruhe zu bewahren und die Intensität zu halten, wenn ein Spiel eng ist. Wir wissen, dass wir diese Woche einiges tun müssen. Insgesamt war es aber immerhin ein Sieg gegen ein gutes Team.“
Michael Rappe
Britta Daub zieht an Shantrell Moss vorbei.
Foto: Tom Eisele