Generalprobe gelungen – BasCats gewinnen Verfolgerduell in München 71:58

Die BasCats USC haben vor dem Topspiel gegen die Bad Aibling Fireballs am nächsten Samstag eine gelungene Generalprobe hingelegt und nach einer Klasseleistung beim Tabellendritten Burger Estriche Jahn München mit 71:58 (39:22) gewonnen. Als Tabellenzweiter haben sie nun sechs Punkte Vorsprung auf Bamberg, Speyer und München. Das ist ein beachtliches Polster.

Beim siebten Sieg in Folge ragte aus einer insgesamt starken Mannschaft Laurien Lummer heraus. Sie stoppte nicht nur die Wege von Münchens Spielmacherin Nicole Schmidt, sondern wurde mit 18 Punkten auch noch die beste Schützin. Trainer Dennis Czygan hatte die Mannschaft blendend eingestellt. Er wusste, dass es in erster Linie die Pässe von Nicole Schmidt zu Magdalena von Geyr zu unterbinden galt, und das gelang Laurien Lummer vorzüglich. Zudem kümmerten sich Sara Kranzhöfer und Myrto Stampoulidou derart intensiv um Magdalena von Geyr und Jezabel Ohanian, dass die Ex-Nationalspielerin von Geyr nach 15 Minuten noch keinen Punkt markiert hatte. Kranzhöfer hatte zwar viel Wurfpech, das konnte ihre Leistung jedoch nicht schmälern.

Die BasCats verteidigten aber nicht nur gut, sondern trafen auch sicher. Mit einem 17:4-Lauf gelang der Start, nach rund 15 Minuten stand es sogar 30:10 für die BasCats. Dennis Czygan agierte schon früh mit einer Elfer-Rotation, und es war höchst erfreulich zu sehen, dass jede Spielerin, die in die Partie kam, dieselbe Intensität an den Tag legte. Dagegen war München zu stark von Magdalena von Geyr, Nicole Schmidt und Jezabel Ohanian abhängig.

Nach einer 17-Punkte-Führung zur Halbzeit gab es jedoch eine schwierige Phase zu überstehen. Von Geyr begann dann zu treffen (15/3), und auch Nicole Schmidt (17) und Jezabel Ohanian (14/1) machten jetzt mehr Probleme. Nach 32 Minuten stand es nur noch 52:47 für die BasCats, die die Kontrolle zu verlieren drohten. München wollte die Wende, Zeichen des erbitterten Kampfes waren die Technischen Fouls für Trainer Rüdiger Wichote und Ann-Kathrin Bohn. Doch Dennis Czygan stellte um und das Team bekam wieder Zugriff, auch weil sich Serena Benavente als echter „Leader“ erwies.

Zwei Distanztreffer von Serena Benavente und Marlene Angol (Dreier plus Bonus-Freiwurf) entschieden die Partie. Die BasCats waren im Rebound turmhoch überlegen (57:32), die Freiwurfquote war besser (70 gegenüber 63 Prozent), nur aus der Nah- und Mitteldistanz war München stärker.

Die BasCats sind für das Topspiel gegen Bad Aibling am nächsten Samstag um 17 Uhr im heimischen ISSW bestens gerüstet, auch wenn der Bundesliga-Absteiger noch einmal ein ganz anderes Kaliber als München ist. Zweiter gegen Erster – da müsste die Halle eigentlich voll sein.

Stenogramm: 8:19 (10.), 10:30 (15.), 22:39 (Halbzeit), 44:52 (30.), 47:52 (32.), 49:59 (35.), 58:71 (Endstand).

Punkte BasCats: Lummer18, Angol 11/1, Carlson 10, Adrion 9, Benavente 7/1, Stampoulidou 5/1, Meusel 5, Chatzitheodorou 2, Klötzl 2, Kranzhöfer 2, Zipser.

Die besten Punkteholerinnen bei Weiterstadt: Schmidt 17, von Geyr (15/3), Ohanian 14.

Die meisten Rebounds: Carlson 15, Adrion 8, Kranzhöfer 6, Lummer 6; München: Bieringer 7, Damaschek 7.

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir sind ultra fokussiert ins Spiel gegangen und haben Münchens Drives gestoppt. Laurien war wirklich hervorragend, sie hat Nicole Schmidt aus dem Spiel genommen. Zudem hat sie häufig den Ball gebracht und hochprozentig getroffen. Ebenso wichtig waren Marlene Angols Punkte am Schluss. Es war eine heikle Situation, als München auf fünf Punkte heran war, aber wir waren mental sehr stark. Ich bin da relativ ruhig geblieben.“

Laurien Lummer: „Das war heute eine ganz starke Teamleistung. Wir haben das Spiel schnell kontrolliert und uns früh einen Vorsprung erarbeitet. Den konnten wir das ganze Spiel über verteidigen, und obwohl München nochmal bis auf fünf Punkte herankam, haben wir als Team die Ruhe bewahrt. Das war ein großer Schritt in Richtung Playoffs.“

Serena Benavente: „Ich bin so stolz auf das Team. Dies war so ein wichtiger Mannschaftssieg für uns. Jede Spielerin hat sich gesteigert und wir haben hart als Team gearbeitet. Und das Wichtigste ist, dass wir die Partie stark beendet haben, und mit einem Sieg. Das ist für unsere Mannschaft ein bedeutender Schritt vorwärts.“

Marlene Angol: „Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch das kalte München sind wir unglaublich stark ins Spiel gestartet. Wir haben eine sehr gute Verteidigung gespielt und auch in der Offensive vorwiegend richtig entschieden. Die Münchnerinnen hatten keine Chance. Wir konnten unsere Führung zwischenzeitlich auf plus 20 ausbauen und gingen schließlich mit plus 17 in die Halbzeitpause. Ab dann wurde es leider spannender. München schaffte es bis auf fünf Punkte heranzukommen. Doch wir haben dann wieder die richtigen Entscheidungen getroffen, und verbunden mit einem starken Teamgeist macht das unterm Strich endlich mal wieder einen Sieg in München.“

Michael Rappe

 

Laurien Lummer - Mainz - 20.12.15

Überragend: Laurien Lummer (hier gegen Mainz) war in München eine Sieggarantin.

Foto: Tom Eisele