Klarer Außenseiter gegen Keltern

Als klarer Außenseiter gehen die SNP BasCats ins Heimspiel gegen den deutschen Meister und Pokalsieger Rutronik Stars Keltern (Samstag, 17.30 Uhr, ISSW). Wer erinnert sich bei den Heidelbergerinnen nicht gerne an das Pokalfinale im März, als die BasCats dem hohen Favorit einen tollen Kampf lieferten. „Pokalsieger der Herzen“ wurden sie genannt. Dieser Höhepunkt überstrahlte eine schwache Bundesligasaison, die ohne die Aussetzung des Abstieges durch Corona mit dem Abstieg geendet hätte. Auf dem letzten Tabellenplatz stehen die BasCats nun aber auch wieder, und in diesmal scheint die Situation noch ungleich schwieriger. Zum einen gibt es durch die Aufstockung auf 14 Mannschaften gleich vier Absteiger, zum anderen sind die BasCats von Verletzungen gebeutelt und der Kader hat offenbar nicht die Klasse des Vorjahres.

„Es könnte helfen, dass wir nun in der Außenseiterposition sind“, meinte Trainer Thorsten Schulz vor der Partie gegen Keltern. Vielleicht nimmt das den Druck von der Mannschaft, der so unheimlich stark auf den Schultern zu lasten scheint. „Mutig auftreten, aggressiv sein, schnell spielen“, fordert Schulz von seinem Team, das weiterhin auf Esther Fokke verzichten muss. Die Knöchelverletzung der Niederländerin lässt noch keinen Einsatz zu, vielleicht klappt es nach der Länderspielpause am 13./14. November wieder mit einem Einsatz. Bei der Luxemburgerin Laurie Irthum sieht es eher danach aus, dass sie in der Vorrunde nicht mehr spielen kann.

Schulz hofft, dass Brianna Jones sich nach ihrer Verletzung weiter stabilisiert und vielleicht in eine Führungsrolle hineinwächst. „Sie ist im Training sehr aktiv und redet viel“, so Schulz, bittet aber noch um Geduld. Die Lehren aus Osnabrück lauten, dass das Team unbedingt die Trefferquote verbessern muss. Die BasCats hatten beim 60:76 mehr Würfe als die Osnabrückerinnen.

Bei Keltern läuft es auch nicht so rund wie in den Vorjahren, bereits drei Niederlagen in der Bundesliga sind höchst ungewöhnlich für den erfolgsverwöhnten Klub. Am Mittwoch gewann der deutsche Meister im Eurocup in London. Center Alexandra Kiss-Rusk wird mit 1,94 Metern eine hohe Hürde für die BasCats sein. Aber vielleicht gelingt dem Außenseiter ja die ganz große Überraschung.

Am 13./14. November pausiert die DBBL. Bei der für den 20. November geplanten Partie bei Tabellenführer Rheinland Lions wird das Heimrecht getauscht. Die Lions treten nun am Sonntag, 21. November, um 15 Uhr in Heidelberg an.

Michael Rappe

Nachlese Spiel in Osnabrück

Trotz einer streckenweise guten Leistung verloren die SNP BasCats bei den GiroLive Panthers Osnabrück mit 60:76 und bleiben weiterhin sieglos am Tabellenende. Da Wasserburg in Düsseldorf gewann, beträgt der Rückstand auf den rettenden zehnten Platz bereits jetzt vier Punkte.

Die Heidelbergerinnen verschliefen das erste Viertel total, so dass Osnabrück mit einem 28:9 den Grundstein zum Sieg legte. Doch die BasCats schlugen mit einem 14:0-Lauf zurück, und bei sieben Punkten Rückstand zur Pause war noch nichts verloren. In dieser Phase spielten sie sehr gut zusammen, ließen den Ball gut laufen und trafen.

Das dritte Viertel verlief ausgeglichen, mit nur acht Punkten Rückstand ging es in den letzten Spielabschnitt. Hier erwies sich Osnabrück als deutlich treffsicherer, vor allem aus der Distanz. Allein vier Distanztreffer (insgesamt acht) fielen in den letzten zehn Minuten. Überhaupt waren die Wurfquoten der größte Unterschied zwischen beiden Teams. Osnabrück traf 59 Prozent aus dem Zweitpunktebereich und 38 Prozent aus der Distanz. Bei Heidelberg waren dies 34 und 12 Prozent, hinzu kamen die schlechten Freiwürfe (18/29). Im Rebound zeigten sich die BasCats deutlich verbessert (38:31), auch die 14 Ballverluste waren viel weniger als zuletzt. Fallyn Freije schaffte mit 15 Punkten und 13 Rebounds ein Double-Double.

„Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider“, sagte Trainer Thorsten Schulz. „Wir müssen aber unsere Schwächephasen minimieren.“ Brianna Jones gab ihr Debüt und bekam 16 Minuten Spielzeit. „Wir dürfen nach sechs Wochen Pause nicht zu viel von ihr erwarten“, bat Schulz um Verständnis. Die US-Amerikanerin selbst war enttäuscht. „In meinem ersten Spiel hatte ich auf einen Sieg gehofft, aber wir werden unabhängig vom Ergebnis oder den Umständen weiterkämpfen.“

Für die BasCats folgen nun die ganz schweren Spiele gegen die Topteams der Liga (Keltern, Rheinland Lions, Hannover und Freiburg). Erst kurz vor Weihnachten und danach folgen mit Wasserburg und Halle wieder Gegner aus dem Tabellenkeller.

Stenogramm: 28:9 (10.) 28:23 (15.), 37:30 (Halbzeit), 55:47 (30.), 76:60 (Endstand).

Osnabrück: Eichmeyer 21/2, Fuehring 18/1, Townsend 14/1, Bühner 11/1, Rupnik 7/2, Strozyk 5/1, Poros, Brennecke, Banko.

SNP BasCats: Freije 15, Nikpaljevic 12/1, Ottewill-Soulsby 11, Daub 8, Washington 6/1, Palenickova 5, Karavassilis 2, Kleinert 1, Jones, Ouedraogo.

Michael Rappe

Foto (Franz Schulte): Brianna Jones und die SNP BasCats wollen den Meister Keltern zumindest ärgern.