Zum Saisonauftakt in der U18-Juniorinnen-Bundesliga (WNBL) verloren die Basket Girls Rhein-Neckar gegen den deutschen Meister Jahn München 56:75 (19:24, 34:44, 46:59). Es war eine gute Leistung gegen den Favoriten, gerade wenn man den Größenunterschied berücksichtigt. Vor allem auf der Centerposition gab es viele Ausfälle. Neben Alicia Zander fehlten auch Tilly Bohneberg und Julia Schmich, zudem hatten Sophie und Marlene Werni nicht viel trainieren können. Eine leichte Grippewelle hatte verhindert, dass Trainer Oliver Muth mehr als einmal 5 gegen 5 trainieren konnte.
Die Basket Girls begannen mit viel Energie und spielten, ohne viel nachzudenken, unbekümmert auf (9:2/4.). Dann kam es jedoch zu einem Bruch und München übernahm das Kommando. Die Gastgeberinnen kassierten einen 2:10-Lauf und mussten immer mehr foulen, um die Münchnerinnen zu stoppen. Kapitänin und Antreiberin Eleah Steins hatte schon frühzeitig Foulprobleme und konnte nur 21 Minuten spielen. Trotzdem markierte sie 13 Punkte. Nach dem ersten Viertel lagen die Gäste mit 24:19 vorne.
Der deutsche Meister punktete vor allem durch das Dreigestirn Nina Wagner (21/1 Punkte, 100 % Trefferquote im ersten Viertel), Jessica Lange (15) und Talena Fackler (12/1). Bei den Basket Girls war erfreulich, dass sie als deutlich kleinere Mannschaft die Reboundstatistik nur mit 41:45 verloren. Hier tat sich Marie Klaehn mit acht Rebounds hervor, damit hat sie genauso viele wie die beste Münchner Jessica Lange. Physisch konnte Theresa Spatzier am besten mithalten, kein Wunder, bekommt sie doch schon bei den BasCats in der 2. Liga Spielpraxis. 16 Punkte (davon zwei Dreier), sechs Rebounds und sechs Vorlagen hatte sie bei Spielende in der Statistik stehen und damit 20 Effektivitätspunkte.
Die Gastgeberinnen gaben nie auf, kämpften unverdrossen und machten es München schwer. Energie und Tempo stimmen die ganze Partie über. Wenn die Ballverluste (23:11) noch minimiert werden, werden die Basket Girls die nötigen Punkte auf jeden Fall holen. Alle zehn Spielerinnen bekamen mindestens vier Minuten Einsatzzeit.
Punkte Basket Girls: T. Spatzier 16/2, Steins 13/3, Pohl 8, Tewes 7, Teufel 5/1, Schaft 4, Merßmann 3, Klaehn, M. Werni, S. Werni.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Oliver Muth: „Für den halben Kader von uns war es das erste WNBL-Spiel überhaupt. Positiv waren auf jeden Fall die Energie, der Fokus und das Tempo. Wir haben nie aufgegeben. Die Reboundarbeit gegen so eine große Mannschaft wie München war gut. Wir haben gesehen, dass wir eine WNBL-Mannschaft haben, es fehlt nicht viel. Im Grunde haben wir gegen den deutschen Meister jedes Viertel nur mit fünf Punkten abgegeben. München hat uns dann Schwächen aufgezeigt. Wir spielen bei Führungen befreit auf, bei Rückständen spielt die Psyche noch nicht so mit.“
Vorschau:
Am Sonntag spielen die Basket Girls Rhein-Neckar um 12 Uhr in Saarlouis bei den SG Royals Südwest. „Vor Saarlouis müssen wir keine Angst haben, da haben wir eine sehr gute Chance auf den ersten Saisonsieg“, meinte Oliver Muth. Tilly Bohneberg fällt voraussichtlich noch aus. Theresa Spatzier kommt am Sonntagmorgen direkt von einer Schulexkursion. Saarlouis dürfte in Bestbesetzung antreten, da das Bundesligateam, zu dem einige WNBL-Spielerinnen gehören, schon samstags spielt.
Michael Rappe
Michelle Pohl tankt sich an zwei Münchnerinnen vorbei.
Ulrike Tewes im Dribbling.
Theresa Spatzier gegen Jessica Lange (Nomen est omen).
Marie Klaehn setzt zum Wurf an.
Fotos (4): Jürgen Pohl