„Wir können uns auf etwas Tolles freuen“ – BasCats sind heiß auf Topteam Bad Aibling

Der Countdown läuft – am Samstag um 17 Uhr ist es endlich soweit. Im absoluten Topspiel der 2. Damen-Basketball-Bundesliga erwarten die BasCats USC Heidelberg den Bundesliga-Absteiger Fireballs Bad Aibling. Zweiter gegen Erster – mehr Topspiel geht nicht, und deshalb fiebern die BasCats selbst wie auch ihre Fans dieser Partie im ISSW entgegen.

Beinahe hätte das Spiel nicht in der gewohnten Halle stattfinden können. Am letzten Wochenende ging die Korbanlage zu Bruch. So etwas ist keine Kleinigkeit, schließlich muss eine Spezialfirma in kürzester Zeit den Schaden beheben. „Das Sportinstitut hat alles getan, dafür müssen wir ihnen wirklich danken“, ist Trainer Dennis Czygan froh, dass die Partie wie geplant stattfinden kann. Sonst hätten die BasCats in eine andere Halle ausweichen müssen. „Es ist schon ein Unterschied, woanders spielen müssen. Das ISSW ist unsere Heimat und da fühlen wir uns wohl.“, so Czygan.

Ansonsten sind alle im Lager der BasCats zwar angespannt, aber auch entspannt. „Wir versuchen Normalität zu wahren und machen uns nicht verrückt“, meinte der Trainer. Die Trainingswoche verlief ganz normal. Er impft der Mannschaft ein, dass sie keine Angst zu haben braucht, denn sie hat bewiesen, dass sie auch mit Topteams aus der Bundesliga mithalten kann. Das hat sie im Pokal gegen Freiburg, aber auch in Testspielen gegen Keltern bewiesen.

Doch es ist schon eine absolute Topmannschaft, die da am Samstag kommt. 15 Spiele, 15 Siege, 87 Punkte im Durchschnitt – das sind die Zahlen eines wahren Champions. Der Bundesliga-Absteiger aus der Nähe von München will mit aller Macht in die Beletage des deutschen Damen-Basketballs zurück. Trainer Oliver Schmid, seit Beginn dieser Saison für die Fireballs zuständig, hat ein Ensemble an Klassespielerinnen unter seinen Fittichen.

Da ist die Amerikanerin Lindsay Sherbert, ein power forward, wie er im Buche steht. Sie zieht sehr gut zum Korb und wirft ganz hervorragend. Mit durchschnittlich 21 Punkten ist sie die erfolgreichste Schützin des Tabellenführers. Schlüsselspielerin ist Jessica Höötmann, die 16 Punkte erzielt und ihre Mitspielerinnen sehr gut einsetzt. Dazu kommen Aufbauspielerin Lena Bradaric, die slowenische Nationalspielerin Eva Rupnik und Christina Schnorr, die neben Elisa Hebecker und Stefanie Pölder die meiste Einsatzzeit bekommen. Was Bad Aibling von den Topteams der letzten Jahre wie Saarlouis und Keltern unterscheidet, ist, dass sie in jeder Partie über 40 Minuten Vollgas geben und nicht mit dem Nötigsten zufrieden sind.

„Jessica Höttmann hat uns im Hinspiel besondere Probleme gemacht“, erinnert sich Dennis Czygan. Der Hallensprecher von Bad Aibling sprach damals vom „Spiel des Lebens“ der erfahrenen Erstligaspielerin von Wasserburg, Halle und Osnabrück. Mit 54:90 verloren die BasCats die Partie überaus deutlich. Dabei lief es lange Zeit nicht schlecht. „Wir haben aber schlecht getroffen und wollten zu schnell spielen“, beschreibt Czygan die damaligen Fehler. Fürs Rückspiel kommt es vor allem darauf an, viel Ballbesitz und -kontrolle zu haben. Ballverluste sind gegen Bad Aibling tödlich. „Ruhig und sachlich spielen“, das erwartet der Coach von seiner Mannschaft.

Druck macht er ihnen nicht, warum auch? Die BasCats sind als Zweiter in einer komfortablen Situation. Eine Niederlage würde als normal angesehen, an Platz eins für Bad Aibling nach der Hauptrunde ist ohnehin nicht zu zweifeln. Aber die Heidelbergerinnen haben auch schon einen komfortablen Vorsprung auf Platz drei und vier. Platz zwei ist das große Ziel, um im Playoff-Halbfinale nicht auf Bad Aibling, sondern auf Bamberg, Speyer oder München zu treffen. Speyer und Bamberg sind auswärts die mit Abstand schwierigsten Partien von den dann noch verbleibenden sechs Spielen. Würzburg und Wasserburg II sind auch nicht im Vorbeigehen zu schlagen. Gegen Bad Homburg und Karlsruhe sind Siege Pflicht.

Personell könnte die Lage vor dem Gigantentreffen besser sein. Bei den BasCats werden Elena und Antonia Hofmann sowie Anna Meusel aus beruflichen Gründen ausfallen, der Einsatz von Anna Klötzl ist wegen einer Magen-Darm-Grippe fraglich. Berit Adrion hat in München einen Schlag abbekommen, hat Montag mit dem Training ausgesetzt, wird aber wohl einsatzfähig sein.

„Wir können uns auf was Tolles freuen“, sagte Dennis Czygan und hofft auf eine sehr gut gefüllte Halle. Dann wird die Stimmung sicherlich ganz toll sein. Die BasCats hätten es nach den bisherigen Leistungen verdient. Noch nie stand die Mannschaft mit zwölf Siegen und nur drei Niederlage da. Viele der jungen Spielerinnen, wie Laurien Lummer, Sara Kranzhöfer, Anna Klötzl und Anne Zipser, haben sich enorm weiterentwickelt. Und Serena Benavente und Erica Carlson gehören nach wie vor zum Besten, was die 2. Liga zu bieten hat.

Michael Rappe

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Auf die Gesundung von Berit Adrion hoffen die BasCats gegen Bad Aibling. Foto: Gisbert Kühner