Gute Heimserie fortsetzen – AXSE BasCats im Abstiegsduell gegen Chemnitz

Gelingt den AXSE BasCats USC Heidelberg der fünfte Streich? Er wäre so wertvoll. Ein Heimsieg am Sonntag um 15 Uhr (!) gegen die ChemCats aus Chemnitz könnte die halbe Miete im Kampf um den Klassenerhalt sein. Die letzten vier Heimspiele (Halle, Göttingen, Herne, Hannover) wurden allesamt gewonnen, mittlerweile fürchten die Konkurrenten die Heimstärke des Aufsteigers.

Nach der Länderspielpause über Fasching beginnt mit dem 18. Spieltag der Damen-Basketball-Bundesliga die entscheidende Phase der Saison. Alle sechs Begegnungen werden am Sonntag ausgetragen. Ein Blick auf das Restprogramm der Abstiegskandidaten zeigt, dass es noch manche direkte Duelle geben wird. Für Spannung ist also hinlänglich gesorgt. Eine Vorentscheidung könnte an diesem Spieltag fallen, wenn die beiden derzeit letztplatzierten Teams BG 74 Göttingen und Gisa Lions Halle ihre Heimspiele verlieren und die AXSE BasCats gegen Chemnitz gewinnen würden. In dem Fall wären es sechs Punkte Vorsprung bei noch vier auszutragenden Partien. „Dann hätten wir den Fuß ganz dick drin in der Tür“, formulierte Trainer Dennis Czygan.

Und dann ist ja auch noch der achte Platz durchaus in Reichweite. Chemnitz hat ihn derzeit inne, mit einem Sieg mehr als die Heidelbergerinnen. Platz acht würde die Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale gegen den Sieger der Hauptrunde bedeuten. Geht die Saison für die AXSE BasCats noch länger als bis 17. März? Klar ist, nach dem 71:78 in Chemnitz am 27. Oktober müssten sie die Sächsinnen mit mindesten acht Punkten Differenz schlagen, um den direkten Vergleich zu gewinnen. Bei einer Niederlage wäre das Thema Playoffs erledigt.

Dennis Czygan denkt jedoch primär an den Klassenerhalt. Das ist das große Ziel, das viele Bundesliga-Aufsteiger in den Vorjahren verpasst haben, und es wäre ein riesiger Erfolg. Der Trainer der AXSE BasCats hält Chemnitz für ähnlich stark wie Herne und Hannover. „Die haben sich seit dem Hinspiel gesteigert und sind eingespielter“. Der Sieg gegen Bad Aibling war ein „big point“, die Playoffs sind das erklärte Ziel. Herausragende Spielerin ist die Schwedin Abigail Asoro mit 16 Punkten und zehn Rebounds im Schnitt. Weitere Leistungsträgerinnen sind die US-Amerikanerinnen Valerie McQuade, Kendall Noble (je elf Punkte) und Ayesha Barkley sowie die französische Aufbauspielerin Margot Vidal Geneve. Seit dem Hinspiel sind die Lettin Laura Audere aus Wasserburg und Rebekka Kalaydijiev (Österreich) neu im Team. „Chemnitz versucht sehr schnell zu spielen und attackiert viel. Vidal Geneve ist eine starke Aufbauspielerin, die ein gutes Tempo hat und viele Steals holt“, hat Czygan analysiert.

Bei den BasCats war Center Anne Zipser mit dem deutschen Nationalteam in Sachen EM-Qualifikation unterwegs, wurde aber bei den Spielen in der Schweiz (56:54) und in Tschechien (67:82) nicht eingesetzt. Sie kehrte gestern nach Heidelberg zurück. Melina Karavassilis und Ann-Kathrin Schätzle sind krank, dafür ist Marlene Angol wieder gesund, auch sonst sind alle BasCats einsatzbereit.

Durch den ungewohnten Sonntagstermin werden die AXSE BasCats am Samstagmittag noch eine Wurfeinheit machen. Dennis Czygan setzt auf eine ähnlich gute Kulisse und Stimmung wie bei den letzten beiden Heimspielen. „Ich hoffe, dass die Zuschauer den 15-Uhr-Termin am Sonntag annehmen“, sagte er. Mehr Reservierungen als sonst gibt es schon mal. Wer die letzten Krimis erlebt hat, der wird wissen, dass sich der Weg ins ISSW lohnt. Die Mannschaft hätte eine lautstarke Kulisse verdient.

Das Restprogramm der Abstiegskandidaten:

Chemnitz: BasCats (a), Halle (h), Göttingen (a), Wasserburg (h), Herne (a).

Saarlouis: Bad Aibling (a), BasCats (h), Halle (a), Göttingen (h), Wasserburg (a).

BasCats:
Chemnitz (h), Saarlouis (a), Bad Aibling (h), Keltern (h), Halle (a).

Göttingen: Hannover (h), Marburg (a), Chemnitz (h), Saarlouis (a), Bad Aibling (h).

Halle: Marburg (h), Chemnitz (a), Saarlouis (h), Bad Aibling (a), BasCats (h).

So lief das Hinspiel in Chemnitz:

Stenogramm: 15:16 (10.), 25:20 (14.), 25:27 (16.), 32:27 (18.), 36:35 (Halbzeit), 51:47 (30.), 54:55 (33.), 63:55 (34.), 63:60 (36.), 70:62 (38.), 78:71 (Endstand).

ChemCats Chemnitz: McQuade 23/3, Asoro 17, Vidal Geneve 10/2, Peroche 9, Noble 7/1, Klerx 6/1, Mandic 4, Flasarova 2.

BasCats: Jones-Smith 16, Young 13, Hammonds 12, Arthur 7, Kranzhöfer 6, Angol 5/1, Lummer 4, Meusel 4, Zipser 2, Chatzitheodorou 2, Palenickova.

Rebounds: 38:31 (Chemnitz/BasCats): Asoro 10, Noble 9, Team 5 – Jones-Smith 14, Young 6, Team 5.

Wurfquote aus dem Feld: 40:39%

Dreierquote: 38:14%

Freiwurfquote: 77:85%

Michael Rappe

Center Tiffany Jones-Smith (hier im Spiel gegen Hannover) war in Chemnitz die beste Werferin der AXSE BasCats.
Foto: Tom Eisele