Saison 1958/1959

Deutscher Meister (3. Meisterschaft)

Aufgebot:
Günter Echner, Ludwig Gundacker, Volker Heindel, Werner Lamade, Fritz Neumann, Hannes Neumann, Ulrich Ottmar, Gerd Pflaumer, Oskar Roth, Horst Stein, Dieter Überle, Manfred Ziegler
Trainer: Kurt Siebenhaar

In der badischen Oberliga waren vertreten:
Freie Turner Heidelberg, TV 46 Heidelberg, Turnerbund Heidelberg, USC Heidelberg, SG Heidelberg-Kirchheim, Karlsruher SC, EK Karlsruhe, TSV 1846 Mannheim, Mannheimer TG

Die badische Meisterschaft errang erneut der USC vor dem HTV und dem Turnerbund. Die Ergebnisse der internen Begegnungen lauteten dabei:
HTV – TBH 51:45 (33:21) – H. Brydniak 15, Biller 14, Auer 10; Riebel 16, Liebsch, Schüler je 8
USC – TBH 64:42 (24:18) – H. Neumann, Stein je 13, Lamade 12, Ziegler 7; Schüler 10, Heim 7
USC – HTV 64:58 (26:24) – Lamade 19, Ottmar 14, Roth 13; Biller 30, H. Brydniak, Körner je 10
HTV – USC 58:52 (21:22) – Biller 28, Skanda 10; Ottmar 19, Lamade 10
TBH – USC 64:69 (25:28) – Schüler 19, G. Stein 13, Riebel 12, Liebsch 10; Ottmar 21, H. Neumann 19, H. Stein, Ziegler je 10
TBH – HTV 58:48 (35:2) – Schüler 22, Riebel 18, G. Stein 10; Biller 16, Brydniak 9, Laux, Körner je 6

In den Gruppenspielen gegen die Vertreter aus Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland setzten sich der HTV und der USC durch.
Der Vizemeister HTV wurde durch Erfolge beim UBC Mainz (73:39 – 31:19) und gegen BC Darmstadt (60:43 – 34:16) Sieger der Gruppe IIIa.
Der USC schlug Eintracht Frankfurt mit 50:30 (19:14). Da der TV Mainz keinen Spieltermin anbieten konnte, fielen die Punkte kampflos an den USC, der damit Gruppensieger IIIb wurde.
Die HTV-Damen siegten gegen Eintracht Frankfurt mit 50:25 (27:13) und beim UBC Mainz mit 88:26 (43:11).

Das Südwestfinale der Herren lautete einmal mehr USC gegen HTV. Die über 1000 Zuschauer sahen am 13.4.1959 in der High School einen deutlichen Sieg des USC. Über 7:2 und 15:6 beherrschte der Titelverteidiger durch ein beeindruckendes Kombinationsspiel gegen einen nervösen HTV das Geschehen und errang bis zur Halbzeitpause einen 10-Punkte-Vorsprung. Mit guten Vorsätzen gingen die Klingenteichler in den zweiten Spielabschnitt, waren jedoch verkrampft und mussten die Akademiker auf 22:40 und 30:51 ziehen lassen. Durch verbissenen Einsatz erzwangen die Grünhemden noch den 42:57-Zwischenstand, konnten die Gelbhosen aber nicht mehr gefährden, die sich auch in dieser Höhe verdient durchsetzten.
USC – HTV 65:47 (29:19)
Korbschützen: USC: H. Neumann 22, Ottmar 13, Roth 11; HTV: H. Brydniak 16, Körner 8, Auer 6, Biller 5.

Bei den Damen hatte der HTV in Frankfurt gegen Grün-Weiß Frankfurt anzutreten. Der Hessenmeister setzte in der zu engen und unzureichend markierten Halle den HTV-Damen über weite Strecken des Spiels sehr zu. GW führte anfänglich mit 11:3, ehe der Titelverteidiger bis zur Halbzeitpause acht Punkten vorlegte. Nach der Pause kam GW bis auf 23:25 heran, musste sich jedoch schließlich dem überlegenen Spiel des HTV beugen.
GW Frankfurt – HTV 36:53 (17:25)
Korbschützinnen: GW: Becker 9, Czok, Spille 7; HTV: Biller 25, Becht 12, Gieser 6.

Die neuen Statuten sahen nunmehr bei den Damen und bei den Herren vor, dass der Süddeutsche bzw. der Deutsche Meister nicht mehr in Turnierform, sondern in Endspielen ermittelt wurden. Dies bedeutete u. a., dass ein Landesverband nun höchstens noch einen Endspielteilnehmer stellen konnte. Faktisch handelte es sich um eine „Lex Heidelberg“, betrieben von den mitgliederstarken Landesverbänden Westdeutschland und Niedersachsen. Bezweckt war damit, die in den Endturnieren von 1956 bis 1958 beobachtete Dominanz der Heidelberger Vereine zu brechen.

Die Halbfinalspiele um die deutsche Meisterschaft fanden am 26.4.1959 in der High School statt. Dabei hatten bei den Herren der USC und bei den Damen der HTV jeweils gegen Jahn München anzutreten. Beide Heidelberger Vertreter setzten sich erwartungsgemäß gegen die Bajuwaren durch und qualifizierten sich damit für die Endspiele.
Damen: HTV – Jahn München 68:37 (28:17) – Biller 18, Gieser 13, Stein 12, Becht 8
Herren: USC – Jahn München 76:54 – Roth 22, H. Neumann 21, Ottmar 15, Lamade 11

Der Deutsche Meister von 1959. Obere Reihe: Trainer Siebenhaar, Ueberle, Heindel, F. Neumann, Gundacker, Ottmar, Lamade, Echner, Betreuer „Pulver“ Kaiser; untere Reihe: Ziegler, Pflaumer, Roth, H. Neumann, Stein (Slg. Gerhard Treutlein)

Der Deutsche Meister von 1959
Obere Reihe von links: Trainer Siebenhaar, Ueberle, Heindel, F. Neumann, Gundacker, Ottmar, Lamade, Echner, Betreuer „Pulver“ Kaiser; untere Reihe v. l.: Ziegler, Pflaumer, Roth, H. Neumann, Stein (Slg. Gerhard Treutlein)

Die Endspiele wurden am 9.5.1959 in der Sheridan-Kaserne in Augsburg ausgetragen. Wieder zeigten sich die favorisierten Titelverteidiger aus der kurpfälzischen Hauptstadt ihren Gegnern überlegen.
Mit einer Maria Biller (geb. Nagy) in Bestform wies im Damenendspiel der zudem konditionsstärkere HTV 46 den gleichwohl verbissen kämpfenden VfL Lichtenrade mit 61:45 (24:18) in die Schranken. Bei den Klingenteichlerinnen erzielte allein Maria Biller 33 Punkte und trug damit zum 5. nationalen Titel in Folge kräftig bei.

Im Herrenfinale bezwang der USC seinen Herausforderer Alemannia Aachen mit 56:42 (32:20). Der Meister startete furios und schoss rasch einen 10-Punkte-Vorsprung heraus. Ein Zwischenspurt brachte Aachen auf zwei Punkte heran (20:18). Eine daraufhin von USC-Trainer Siebenhaar umgehend angeordnete taktische Umstellung ließ den Titelverteidiger bis zur Halbzeitpause wieder auf 32:20 davonziehen. Der harte körperliche Einsatz der Alemannen nach der Pause forderte als Tribut bald das 5. Foul ihres besten Akteurs, des Nationalspielers Klaus Schulz. So sicherte der USC, ohne Bestform zu zeigen, doch letztlich ungefährdet seinen dritten Meistertitel in Folge.

Auch das im Dezember 1958 in der neuen Sporthalle des Englischen Instituts in Heidelberg ausgetragene Turnier um den deutschen Basketball-Pokal der Junioren bewies den Stellenwert der Heidelberger Basketball-Schule. Die ausschließlich aus Heidelberger Spielern gebildete badische Auswahl setzte sich in einem Dreierturnier zunächst gegen Berlin mit 58:38 (28:20) durch. Die besten Korbschützen für Baden waren: Lamade 15, Neumann 11, Brydniak 10, Skanda, Heindel je 6. Anschließend schlug Baden den Titelverteidiger Westdeutschland mit 52:37 (15:24) – Neumann 15, Heindel 13, Brydniak 9.

Nächste Saison: Saison 1959/1960

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