BasCats: Einfach nicht zu stoppen

Die eindrucksvolle Siegesserie der BasCats USC Heidelberg hält an. Der Tabellenführer der 2. DBBL Süd gewann mit 80:52 gegen die Dillingen Diamonds sein 13. Spiel in Folge. Die nur zu siebt angetretenen Gäste kämpften aufopferungsvoll und machten es den BasCats nicht einfach. Letztlich war die Überlegenheit aber groß.

Die Partie begann mit einer Schrecksekunde. Nach nicht einmal einer halben Minute verletzte sich Helena Nägele am linken Sprunggelenk und musste ausscheiden. Sie wurde sofort von der medizinischen Abteilung behandelt, eine schwerwiegendere Verletzung ist wohl nicht zu befürchten. Nach ersten Erkenntnissen könnte es eine Bänderüberdehnung sein.

Dillingens Maeve Carroll besorgte per Freiwurf den ersten Punkt der Partie, es sollte die einzige Führung der Saarländerinnen sein. Die BasCats übernahmen das Kommando, Rückhandtreffer von Michala Palenickova und Helena Linder, ein spektakulärer Block von Linder und Distanztreffer von Sanata-Lea Ouedraogo und Melina Karavassilis sorgten für Stimmung auf den Rängen des ISSW.

Auch der Beginn des zweiten Viertels war stark. Miriam Diala besorgte die ersten vier Punkte, dann wurde Carla Bieg Salazar glänzend freigespielt und traf aus der Distanz. Bei den Gästen war es vor allem die bärenstarke Myrielle Platte, die ihr Team im Spiel hielt, während die US-Amerikanerin Carroll bereits drei Minuten vor der Halbzeit mit vier Fouls belastet war. Ein weiterer Dreier der bestens aufgelegten Melina Karavassilis sorgte für 23 Punkte Vorsprung, Platte verkürzte kurz vor der Pause um fünf Punkte.

Im dritten Viertel ließen die BasCats nach. Dillingen, das die komplette erste Halbzeit mit nur sechs Spielerinnen bestritten hatte, kämpfte wirklich aufopferungsvoll. Es war bewundernswert, wie aggressiv und intensiv sie zu Werke gingen. Fee Zimmermann versenkte zwei Distanzwürfe, Platte war kaum zu halten, plötzlich waren es nur noch neun Punkte Vorsprung. Es war Karavassilis, die mit sechs Punkten in Folge glänzte, so dass es zur letzten Viertelpause wieder 16 Punkte Vorsprung waren (64:48). Carroll kassierte zudem ihr fünftes Foul. Dennoch gewann der Aufsteiger das dritte Viertel 25:23.

Im vierten Viertel ließen die Kräfte der Gäste dann merklich nach, was nicht verwunderlich war. Platte fehlte die Kraft zum Werfen, nur die Finnin Lotta Hämäläinen markierte noch vier Punkte. Carla Bieg Salazar zeigte schöne Mitteldistanzwürfe, Sanata-Lea Ouedraogo glänzte mit sieben Punkten allein in diesem vierten Viertel, so dass am Ende 28 Punkte Vorsprung zu Buche standen. Den letzten Punkt erzielte die Jüngste. Nach einem technischen Foul von Fee Zimmermann wurde Melanie Heß an die Freiwurflinie geschickt und verwandelte den Wurf unter frenetischem Jubel ihrer Teamkameradinnen.

Michael Rappe

Statistik (BasCats/Dillingen)

Dreierquote: 31:14% (8/26:3/22)
Zweierquote: 51:34%
Freiwurfquote: 60:72%
Rebounds: 44:47 (Karavassilis 7, Ouedraogo 7, Palenickova 6 – Simon 11, Carroll 10, Platte 9)
Assists 18:12
Turnover 24:30

Stenogramm: 0:1 (2.), 9:3 (5.), 22:11 (10.), 29:11 (13.), 36:14 (16.), 41:23 (Halbzeit), 51:35 (23.), 53:38 (26.), 53:44 (27.), 64:48 (30.), 70:52 (35.), 80:52 (Endstand).

BasCats: Ouedraogo 17/2, Bieg Salazar 14/2, Karavassilis 12/2, Diala 8, Steins 8, Wroblewski 7/1, Palenickova 5/1, Irthum 4, Linder 4, Heß 1, Nägele.

Dillingen: Platte 19/1, Carroll 11, Hämäläinen 10, Zimmermann 6/2, Simon 6, Lui, Holzmann.

Stimmen zum Spiel:

Trainer Sebastian Nörber: „Dillingen ist ein unbequemer Gegner. Sie haben zu siebt eine tolle Moral gezeigt. Myrielle Platte ist eine starke Spielerin. Wir haben ihnen aber die Würfe von außen genommen und hatten innen viele freie transitions. 25 Punkte im dritten Viertel zu kassieren, ist zu viel, gerade wenn ein Gegner insgesamt nur 52 macht. Da hatten wir einen Einbruch. Zum Restprogramm: Es gibt keine leichten Spiele, wir müssen konzentriert bleiben. Bei Helena Nägele gehen wir mal davon aus, dass es nichts Schwerwiegendes ist. Es sieht nach einer Bänderüberdehnung aus.“

Melina Karavassilis: „Ich weiß, dass ich treffen kann. In den letzten Wochen war das offensiv nicht gerade das Beste von mir. Ich habe aber das Vertrauen bekommen. Basketball hat auf hohem Niveau eben viel mit Selbstbewusstsein zu tun. Dass wir so eine Siegesserie haben, liegt auch daran, dass wir nicht überheblich sind, auch nicht gegen Teams von unten. Auch aus Spielen wie heute nehmen wir etwas mit. Wir wollen noch konstanter sein, aber wir kommen eben aus den Läufen des Gegners, wie im dritten Viertel, auch wieder raus. Gegen eine Zone zu spielen, liegt uns nicht, wir wollen nicht stehen, sondern schnell spielen und den Ball bewegen.“
Miriam Diala: „Ich wusste, dass das heute sehr physisch wird. Wir haben das angenommen. Gerade Lea hat das in den letzten Minuten super gemacht.

Ergebnisse

Tabelle

Beitragsbild: Melina Karavassilis war gegen Dillingen so richtig „on fire“ und traf zweimal aus der Distanz. Foto: Andreas Gieser