Die BasCats USC Heidelberg haben in der 2. DBBL Süd auch ihr zweites Heimspiel verloren. Gegen den ASC Theresianum Mainz gab es eine unglückliche 67:68-Niederlage. Mit nur einem Sieg aus vier Spielen ist der Start nicht zufriedenstellend verlaufen.
Die Leistung im ersten Viertel war stark. Die BasCats begannen fokussiert, mit viel Tempo und zeigten einige sehr schöne Spielzüge. Auch die Trefferquote war ganz gut. Die 23:20-Führung nach zehn Minuten hätte dennoch höher ausfallen können.
Auch zu Beginn des zweiten Viertels agierten die Heidelbergerinnen stark. Nach Michala Palenickovas Wurf zum 29:22, gab es jedoch einen Bruch. Die physisch starke Erin Antosh steigerte sich, Tatum Koenig führte gut Regie, auch Alina Dötsch setzte immer wieder Akzente. Bei den BasCats ließ die Energie etwas nach, und in den letzten vier Minuten kassierten sie einen 0:12-Lauf, allein acht Punkte davon erzielte Antosh. Dadurch lagen die Gastgeberinnen zur Pause mit acht Punkten zurück.
Das dritte Viertel verlief weitgehend ausgeglichen (14:16), offensiv mit Vorteilen für Mainz. Die BasCats fanden einfach ihre Treffsicherheit nicht mehr, agierte teilweise zu hektisch und spielten Schnellangriffe nicht gut zu Ende.
Ein Dreipunktetreffer von Sanata-Lea Ouedraogo nach gut einer Minute des letzten Viertels war das Signal zur Aufholjagd. Erst traf Koenig einen schwierigen Dreier zum 54:62, Julia Wroblewski und Michala Palenickova antworteten jedoch ihrerseits mit zwei Dreiern. Nach ihren Punkten zum 64:65 musste sich jedoch mit dem fünften Foul vom Feld.
Miriam Diala stemmte sich mit ihrer Physis gegen die Niederlage, setzte sich super zum 66:68 durch. Dann wurde es dramatisch. 19 Sekunden vor Schluss gewannen die BasCats den Ball, Diala wurde gefoult. Den ersten Freiwurf setzte sie daneben, den zweiten verwandelte sie. Ouedraogo musste foulen, das gelang jedoch erst 4,2 Sekunden vor Schluss. Antosh vergab beide Freiwürfe, der Rebound war bei Mainz, erneut Foul. Wieder setzte Antosh beide Freiwürfe daneben, doch der Verzweiflungswurf von Carla Bieg Salazar in letzter Sekunde landete nicht im Korb.
Beitragsbild: Helena Nägele, hier im Duell mit der starken US-Amerikanerin Tatum Koenig, setzte ihre Mitspielerinnen mit elf Assists in Szene. Foto: Nicole Gieser
Statistik (BasCats/ASC Mainz)
Dreierquote: 25:41% (7/28:7/17)
Zweierquote: 36:40%
Freiwurfquote: 56:65%
Rebounds: 49:46 (Diala 9, Linder 6, Karavassilis 6 – Antosh 13, Dötsch 11, Kriebel 6)
Assists 17:18 (Nägele 11 – Koenig 7)
Turnover 16:25
Stenogramm: 9:3 (3.), 12:12 (4.), 18:12 (7.), 23:20 (10.), 29:22 (13.), 35:31 (16.), 35:43 (Halbzeit), 35:45 (21.), 39:51 (25.), 44:55 (27.), 49:59 (30.), 54:59 (33.), 60:62 (36.), 64:65 (38.), 67:58 (Endstand).
BasCats: Diala 15/1, Palenickova 14/2, Bieg Salazar 12/1, Ouedraogo 9/2, Wroblewski 8/1, Linder 4, Nägele 3, Steins 2, Karavassilis
Mainz: Antosh 18, Koenig 13/1, Dötsch 11, Krull 9/1, Kriebel 8/2, Kraus 6/2, Pinjic 3/1, Früauff, Lehnert, Jeferemovic.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Sebastian Nörber: „Wir haben wieder am Schluss intensiver gespielt als teilweise vorher. Das habe ich in der Kabine deutlich angesprochen. Vom Kopf her waren wir nicht ganz so aggressiv wie gegen Marburg. Teilweise haben wir uns von denen physisch herumschubsen lassen. Wir müssen uns an die Vorgaben halten, dürfen nicht aufhören zu spielen. Als Team sind wir klar besser als Mainz. Miriam hat heute Präsenz gezeigt, für das zweite Spiel nach ihrer Verletzungspause war das sehr stark.“
Julia Wroblewski: „Im zweiten Viertel hatten wir nicht mehr die nötige Energie und haben uns nicht auf uns konzentriert. Jede hat eigene Sachen versucht, aber dann weiß die eine nicht, was die andere macht. Mainz durfte zu viel, wir gehen – außer Miri, aber die hat auch den Körper dafür – nicht stark genug zum Korb hoch. 1:3-Siege, das heißt, wir müssen versuchen, herauszufinden, woran es liegt. Wenn die Würfe nicht fallen, geht auch das Selbstvertrauen weg.“
Miriam Diala: „Es ging mir durch den Kopf, den zweiten Freiwurf daneben zu werfen, aber es gab die Ansage, ihn zu verwandeln. Leider haben wir wieder zu sehr auf den Gegner geschaut und nicht auf uns. Wir haben nach dem ersten Viertel aufgehört, unsere Sachen zu spielen. Gegen Marburg hat man gesehen, wie viel Talent und Potenzial wir haben, aber wir müssen es auch zeigen. Wir müssen ruhiger und konzentrierter spielen. Mehr Geduld haben, das heißt nicht, langsamer zu spielen.“
Michael Rappe