Mit einer starken Defensivleistung siegten die BasCats USC Heidelberg in der 2. Basketball-Bundesliga beim TSV Speyer-Schifferstadt mit 55:50 (30:25) und festigten ihren zweiten Platz.
Mit einigen Sorgen war Trainer Dennis Czygan ins Spiel gegangen, denn Serena Benavente war die ganze Woche krank gewesen und Helena Chatzitheodorou war im Training umgeknickt. Beide bekamen weniger Spielzeit als sonst. Speyer kämpfte erbittert um seine Playoff-Chancen, doch der bessere Start gelang den Heidelbergerinnen. Schnell lagen sie 7:2 vorne, hätten aber nach dem ersten Viertel angesichts vieler vergebener Chancen deutlicher als 12:11 führen müssen. Ziel der BasCats war es, die traditionell große Offensivstärke der Pfälzerinnen in den Griff zu bekommen. Das gelang auch. Jennifer Mocanu konnte bei neun Punkten gehalten werden, Kathryn Verboom bei zwei und Uta Gelbke kam erst im Schlussviertel zu ihren gefährlichen Würfen. Eine Spielerin wie sie ist nie ganz auszuschalten, aber sie macht sonst deutlich mehr als 14 Punkte.
Die Konzentration auf die Verteidigung ging bei den BasCats jedoch zu Lasten der eigenen Offensive. Die Angriffsaktionen waren häufig konfus, viele einfache Würfe wurden „verlegt“. 42 Abschlüsse hatten die BasCats am Brett, nur zwölf führten zum Erfolg. Durch diese Schwächen blieb Speyer im Spiel, aber die BasCats waren immer vorne. Im dritten Viertel setzten sie sich auf 42:28 ab. Sara Kranzhöfer war mit ihrer Energie erneut ein wesentlicher Faktor, sie hatte fünf Ballgewinne, acht Rebounds und acht Punkte in der Statistik.
Doch die Gastgeberinnen wussten, dass sie gewinnen müssen und kämpften sich wieder heran. Die Spannung bei den BasCats ließ im vierten Viertel etwas nach, und das hätte sich fast gerächt. Zweieinhalb Minuten vor Schluss stand es nur noch 50:46. Ein Korb von Berit Adrion sorgte für Ruhe, und dann musste Speyer foulen. Erica Carlson verwandelte die entscheidenden Freiwürfe.
Dennis Czygan bezeichnete den Sieg als einen der „alten BasCats“. Bis zu dieser Saison hatte sein Team in erster Linie durch die Defensivstärke überzeugt, mittlerweile ist jedoch auch ein beachtliches Offensivpotenzial vorhanden. Nur gestern Abend war dies nicht so zu sehen, doch das störte nach diesem wichtigen Auswärtssieg niemanden. Der zweite Platz ist so gut wie sicher. Ein Grund mehr zum Feiern für die Geburtstagskinder Berit Adrion (28) und Co-Trainer Chris Baum (23).
Stenogramm: 11:12 (10.), 25:30 (Halbzeit), 33:44 (30.), 50:50 (Endstand).
Punkte Speyer: Gelbke 14/1, Kraus 10, Mocanu 9/1, Weynandt 6, Horz 4, Netter 2, Verboom 2, Klein 2, Faul 1, Jalalpoor, Ruf.
Punkte BasCats: Carlson 13, Kranzhöfer 8, Benavente 7, Adrion 6, Lummer 5, Meusel 5, Zipser 4, Angol 4/1, Stampoulidou 3, Klötzl, Chatzitheodorou, E. Hofmann.
Rebounds (35 Speyer/44 BasCats): Carlson 9, Kranzhöfer 8, Adrion 7. Speyer: Kraus 12, Faul 7, Gelbke 4.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Das war ein Sieg der ‚alten BasCats“. Die Verteidigungsleistung war sehr gut, aber offensiv waren wir etwas konfus. Mit der Wurfquote gewinnt man normalerweise nicht.“
Berit Adrion: „Es war ein schönes Geburtstagsgeschenk, dass wir gewonnen haben, auch wenn wir offensiv keine gute Leistung gezeigt haben. Wir freuen uns alle auf die Playoffs und wollen unbedingt ins Finale.“
Co-Trainer Chris Baum: „Der Sieg heute war extrem wichtig für uns, vor allem nach der Niederlage im Hinspiel. Wir haben sehr viele gute Würfe kreiert, haben aber die Konzentration beim Abschluss vermissen lassen. Am Ende haben wir es noch einmal spannend gemacht, dann aber wieder mal bewiesen, dass wir auch in knappen Spielen bestehen können. Nun ist der zweite Platz so gut wie sicher. Ein wunderbares Geburtstagsgeschenk von den Mädels.“
Michael Rappe