Das Jubeltänzchen auf dem Spielfeld und die Umarmungen von Team und Trainern zeugten von der großen Erleichterung, die bei den SNP BasCats USC Heidelberg nach dem 79:75-Erfolg gegen die GiroLive Panthers Osnabrück herrschte. Mit einer durchweg starken Defensivleistung und dem gewohnten Kampfgeist sicherten sich die Heidelbergerinnen endlich den dritten Saisonsieg und gehen voller Zuversicht in die nun folgende Länderspielpause. Es war der erste Ligasieg seit dem 16. Dezember und zwei ganz wichtige Punkte gegen den Abstieg, die gegen den Tabellenvierten nicht unbedingt einkalkuliert werden konnten.
Am Freitag gegen 11.30 Uhr war die Spielberechtigung für Neuzugang Alexandra Wittinger gekommen, also gerade noch rechtzeitig. Nach den wenigen Trainingseinheiten gehörte sie noch nicht zur Starting Five. Die SNP BasCats begannen konzentriert, Fallyn Freije verwandelte nach wenigen Sekunden gleich einen Dreier. Ieva Bagdanaviciene, beim Dreierversuch gefoult, verwandelte alle drei Freiwürfe, Alica Moravcikova erhöhte auf 8:2. Doch Osnabrück glich aus, Allazia Blockton war nur schwer zu halten. Die Partie blieb bis zum Viertelende eng. Wittinger erzielte kurz nach ihrer ersten Einwechslung ihre ersten zwei Punkte für Heidelberg.
Der Start ins zweite Viertel war glänzend. Freije mit einem Korb und zwei Dreier in kurzer Folge von Franziska Worthmann brachten die SNP BasCats mit 27:21 in Front. Sie verteidigten noch besser als im ersten Viertel, bei den Gästen war Samantha Fuehring schon Mitte des zweiten Viertels mit drei Fouls belastet. Osnabrück blieb jedoch dran, und wiederum Blockton verkürzte auf 35:34. Je ein Dreier von Inja Butina, bei der am Donnerstag noch nicht klar war, ob sie aufgrund ihrer Knieprobleme würde spielen können, und Alex Wittinger brachten eine 7-Punkte-Führung zur Halbzeit, die auch verdient war.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die SNP BasCats eine kurze Schwächephase, ein 2:9-Lauf brachte die Panthers zurück in die Partie. Während die Verteidigung weiter gut war, lief es in der Offensive nicht so gut. Mit 9:15 ging dieses Viertel verloren, Franziska Worthmann sorgte mit einem verwandelten Freiwurf für die 50:49-Führung eine Sekunde vor Ende des Viertels blieb also spannend.
Das entscheidende vierte Viertel begann mit einem Korb von Kata Takacs zum 50:51, dies war die einzige Osnabrücker Führung überhaupt. Worthmann antwortete direkt mit ihrem dritten Dreier. Die SNP BasCats fanden zur Treffsicherheit zurück, es entwickelte sich das punktreichste Viertel. Ein Dreier von Britta Daub, die mit insgesamt acht Vorlagen glänzte, ergab Mitte des Viertels ein 62:57, kurz darauf erzielte Worthmann mit dem 68:57 die höchste Führung. Eine Entscheidung war das jedoch nicht, denn die Gäste konnten wieder verkürzen. Fuehring mit fünf Punkten in kurzer Folge, Eichmeyer und Blockton mit Körben – beim 73:70 hieß es wieder zittern. 17 Sekunden vor Schluss verwandelte Ieva Bagdanaviciene zwei Freiwürfe zum 75:70, doch zwei Freiwürfe von Blockton und ein überraschender Dreier von Victoria Poros neun Sekunden vor Schluss sorgten für Hochspannung. Osnabrück musste foulen, Fallyn Freije verwandelte zwei Freiwürfe mit etwas Glück und Korbberrührung zum 78:75, ehe Bagdanaviciene direkt danach ein Ballgewinn gelang und sie nach einem Foul einen von zwei Freiwürfen zum Endstand versenkte.
Nach den knappen Niederlagen gegen Freiburg und in Marburg tat dieser Sieg einfach unendlich gut. Fallyn Freije glänzte mit 17 Punkten und neun Rebounds, Franziska Worthmann traf ihre Würfe im richtigen Augenblick und diesmal war auch die nötige Nervenstärke vorhanden. Nach der Länderspielpause – Alica Moravcikova fährt zur slowakischen Nationalmannschaft – geht es am 13. Februar zum TK Hannover.
Stenogramm: 8:2 (2.), 8:8 (4.), 19:14 (8.), 19:19 (10.), 27:19 (12.), 27:26 (13.), 35:31 (17.), 41:34 (Halbzeit), 41:39 (22.), 47:43 (26.), 50:49 (30.), 50:51 (31.), 57:53 (33.), 62:57 (35.), 68:57 (37.), 70:61 (38.), 72:68 (39.), 75:70 (0:17), 76:75 (0:09), 79:75 (Endstand).
Punkte SNP BasCats: Freije 17/1, Worthmann 14/3, Bagdanaviciene 12, Daub 11/1, Moravcikova 10, Palenickova 7, Wittinger 5/1, Butina 3/1, Karavassilis.
Punkte Panthers Osnabrück: Blockton 25, Fuehring 14, Takacs 12, Eichmeyer 11, Knopp 3/1, Strozyk 3/1, Poros 3/1, Dölle 2, Fikiel 2, Bühner.
Rebounds: 41:38 (BasCats/Osnabrück): Freije 9, Moravcikova 7, Wittinger 5, Palenickova 5, Bagdanaviciene 5 – Dölle 7, Team 7, Blockton 6.
Wurfquote aus dem Feld: 42,57%: 46,9%
Dreier: 26,9%: 18,8% (7:26/3:16)
Freiwürfe: 82,8:83,3%
Ballverluste: 19:21
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Ich bin unendlich erleichtert. Wir haben das umgesetzt, was wir wollten und endlich mal 40 Minuten verteidigt. Auch am Schluss, als es knapp war, hatte ich keine Angst, dass wir noch verlieren könnten, die Mannschaft hatte genug Selbstvertrauen. Sie hat hart gearbeitet, war viel physischer als zuletzt und hat Sam Fuehring zu Fouls gezwungen. Alle haben alles gegeben. Erfreulich ist das ausgeglichene Scoring. Ich konnte Alex Wittinger in der zweiten Halbzeit nicht mehr so einsetzen, weil sie mit uns noch keine Zone trainiert hatte. Sie ist ein super positiver Mensch, total begeistert von Basketball und sie gibt uns unter dem Korb noch eine frische Note. Alica Moravcikova war sehr gut gegen Fuehring, so muss sie spielen. Die zwei Wochen Pause tun jetzt richtig gut, so kann Inja Butina wieder richtig fit und Alex weiter integriert werden.“
Alexandra Wittinger: „Ich denke, wir haben als Team fast die ganze Spielzeit eine wirklich solide Verteidigung gespielt, was großartig war. Obwohl ich heute nicht so viel machen konnte, war es schön, wieder spielen zu können. Wir haben uns zurück gekämpft und haben uns von den Läufen Osnabrücks nicht entmutigen lassen. Franzi hat großartige Dreier geworfen. Fallyn hat ein solides Spiel in allen Bereichen. Dieser Sieg war sehr aufregend.“
Britta Daub: „Das war ein ganz wichtiger Sieg. Gerade nach den beiden knappen Niederlagen letztes Wochenende tat das richtig gut, weil es auch ein Teamerfolg war. Wir haben zusammen gespielt und am Ende die Nerven bewahrt.“
Michael Rappe
Foto (Andreas Gieser): Alexandra Wittinger (Nr. 35) feierte gegen Osnabrück ihr Debüt.