Die BasCats USC Heidelberg haben gegen die BSG Basket Ludwigsburg mit 85:57 auch ihr elftes Saisonspiel gewonnen, hatten dabei aber wie in der Vorrunde in der ersten Halbzeit einige Schwierigkeiten, ihre sonstige Leistung zu zeigen. Die Schützlinge von Trainer Dennis Czygan verteidigten zu Beginn schlecht, und auch im Angriff klappte es nicht so recht.
Ludwigsburg erwies sich als hartnäckiger Gegner. Unterm Korb agierten die Ex-BasCats-Spielerin Viktoria Krell und die Kanadierin Alexandra Berry gut. Selma Yesilova markierte die ersten fünf Punkte für die Gäste, darunter ein Dreier, auch Leonie Elbert und Nadine Stöckle trafen im ersten Viertel aus der Distanz. Hingegen wollte bei den BasCats in Sachen Dreipunktetreffer einfach nichts klappen. 0:10 war die Bilanz in der ersten Halbzeit. Es war vor allem die kämpferische Pele Gianotti, die die BasCats mit sechs Punkten in den ersten drei Minuten im Spiel hielt.
Mit sieben Punkten Rückstand ging es ins zweite Viertel, und auch das begann nicht gut. Leonie Elbert sorgte mit vier Punkten am Stück für das 17:27, dabei wirkten die BasCats im Defensivrebound etwas schläfrig. Ein Korberfolg von Rachel Arthur mit Bonus-Freiwurf läutete die Aufholjagd ein, die vor allem dadurch nicht zu einer Führung für die Gastgeberinnen wurde, weil sie plötzlich große Schwächen von der Freiwurflinie zeigten. Gianotti vergab vier Freiwürfe am Stück, Theresa Spatzier verpasste mit zwei vergebenen Freiwürfen die Halbzeitführung, so dass es 33:34 für Ludwigsburg stand.
Dennis Czygan hielt eine entsprechende Halbzeitansprache und stellte die Verteidigung um. Olivia Nash sorgte für die erste Führung seit dem 10:8 durch Arthur. Nash (8 Punkte) und Gianotti (6) waren jetzt die Aktivposten bei der Aufholjagd. Mit 54:41 ging es ins letzte Viertel. Die Verteidigung war deutlich besser, Ludwigsburg gelang in der gesamten zweiten Halbzeit nur noch ein Offensivrebound. Viktoria Krell blieb mit je fünf Punkten und Rebounds unter ihrer sonstigen Statistik.
Im Schlussviertel merkte man Ludwigsburg – nur zu acht angetreten – den Kräfteverschleiß an. Das führte zu vielen Ballverlusten, 30 waren es am Ende. Rachel Arthur kassierte direkt nach ihrer Einwechslung ihr viertes Foul, setzte den Ärger darüber aber in positive Energie um. In knapp drei Minuten versenkte sie drei Distanzwürfe, die einzigen der BasCats an diesem Tag. Dadurch wurde sie mit 24 Punkten Topscorerin; sie war es auch, die mit zwei Freiwürfen die letzten beiden Heidelberger Punkte machte. Auch Olivia Nash und Pele Gianotti kamen auf 21 bzw. 20 Punkte. Michala Palenickova hatte starke Szenen, Helena Chatzitheodorou zog mit hohem Tempo die Fäden. Nash wies mit 32 Effektivitätspunkten (21 Punkte, 10 Rebounds, 4 Vorlagen, 3 Steals, 1 Block) eine glänzende Statistik auf. Gianotti war die beste Rebounderin (12).
Gemessen an der Anfangsphase war es letztlich ein sehr deutlicher Erfolg. Im Topspiel gegen den Tabellenzweiten DJK Don Bosco Bamberg am nächsten Samstag (17.30 Uhr, ISSW) muss eine Leistungssteigerung her. Die Stimmung im ISSW war gut. Auch wenn sich die Verantwortlichen noch mehr Studenten – sie hatten diesmal freien Eintritt – gewünscht hatten, waren die Tribünen voller als zuletzt. Die Blue Magic Cheerleader animierten das Publikum ebenso wie in der Halbzeitpause die Tanzgruppe „skills2move“.
Stenogramm: 4:7 (2.), 10:8 (4.), 10:14 (6.), 14:21 (10.), 17:27 (12.), 24:31 (15.), 33:33 (17.), 33:34 (Halbzeit), 35:34 (22.), 37:36 (23.), 46:36 (25.), 54:41 (30.), 59:50 (33.), 71:51 (36.), 81:51 (38.), 85:57 (Endstand).
BasCats: Arthur 24/3, Nash 21, Gianotti 20, Palenickova 7, Daub 6, Lummer 3, Chatzitheodorou 2, Zipser 2, Meusel, Spatzier.
Ludwigsburg: Elbert 13/2, Berry 11, Banozic 8/1, Yesilova 7/1, Bozic 7, Krell 5, Stöckle 3/1, Rathfelder 3/1.
Rebounds: 44:34 (BasCats/Ludwigsburg): Gianotti 12, Nash 10, Team 9 – Berry 10, Banozic 5, Krell 5.
Wurfquote aus dem Feld: 58:39%
Dreierquote: 14:30% (3/22:6/20)
Freiwurfquote: 67:73%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Wir wussten, dass man Ludwigsburg nicht im Vorbeigehen schlägt. Das Team war ein guter Gradmesser für Bamberg nächsten Samstag. Trotzdem waren wir zu Beginn überrascht. Wir haben zunächst versucht, mit unserer normalen Verteidigung zu spielen, das hat jedoch nicht geklappt. Zudem waren wir etwas sorglos bei Pässen, da hätte ich mir mehr Fokus gewünscht. Dann haben wir die Verteidigung umgestellt, alle Spielerin sind ‚geswitched‘, die Abstimmung haben wir in der Pause besprochen. Folglich lief es in der Verteidigung besser, und so wurde auch die Offensive besser. Ludwigsburg hat in der zweiten Halbzeit nur einen Offensivrebound geschafft, das freut mich natürlich ganz besonders. Olivia war heute die treibende Kraft bei der Aufholjagd und dann beim Überholen. Rachel war wegen der Foulbelastung lange auf der Bank, dann hat sie mit ihrer Energie wieder viel bewegt. Auch Helena Chatzitheodorou fand ich heute als Aufbauspielerin sehr gut. Schnell war sie schon immer, mittlerweile versucht sie das Spiel noch besser zu lesen. Phasenweise haben wir mit einer sehr jungen Formation gespielt, auch in engen Spielsituationen. Die Trefferquote müssen wir im Hinblick auf das Spiel gegen Bamberg noch verbessern.“
Co-Trainer Chris Baum: „Unsere Defense war zu Beginn nicht griffig genug, wir waren oft einen Schritt zu langsam. Der Stil von Ludwigsburg ist eben außergewöhnlich, sie setzen sehr stark auf Offensivrebounds. Trotz des Spielstandes haben wir früh gut durchrotiert. Die vielen Fastbreaks waren angesichts der Ludwigsburger Spielweise so geplant. Hier hat gerade Michala Palenickova ihre Qualitäten bewiesen, da sie sehr schnell und athletisch ist und gut verteidigt. Sie ist viel selbstbewusster geworden.“
Olivia Nash: „In der ersten Halbzeit sind wir in der Verteidigung immer einen Schritt zu spät gekommen. Die Offensive läuft nur, wenn es auch in der Defense klappt. In der zweiten Halbzeit haben wir eine härtere Defense gespielt. Unsere Trefferquote war zu Beginn nicht gut, aber man muss immer weiterwerfen, auch wenn es mal nicht läuft. Ich hatte Ludwigsburg nach dem Hinspiel so stark erwartet.“
Viktoria Krell (Ludwigsburg): „Unser Ziel war es hart zu spielen. Am Ende ist uns leider die Kraft ausgegangen. Wir sind ein junges Team mit viel Talent, wir sind erst ein Jahr zusammen. Uns fehlt noch die Erfahrung, deshalb haben wir erst drei Siege errungen.“
Michael Rappe
Rachel Arthur glänzte gegen Ludwigsburg mit 24 Punkten