Dreimal standen die BasCats USC Heidelberg bisher in der Finalserie der 2. Basketball-Bundesliga. 2016 scheiterten sie in zwei Spielen an den Fireballs Bad Aibling, 2017 schafften sie in zwei Partien gegen die DJK Bamberg den Aufstieg in die 1. Bundesliga, aus der sie nach nur einer Saison wieder abstiegen. Und 2019? Nach dem 65:52-Erfolg am letzten Sonntag in Bamberg genügt ein Sieg am Freitagabend im ISSW, um Meisterschaft und Aufstieg perfekt zu machen. Bei einer Niederlage gibt es die Chance eines dritten Spiels am Sonntag um 14 Uhr, wiederum im Sportinstitut. Finale daheim – und mit den eigenen Fans den möglichen Aufstieg feiern – was kann es Schöneres geben?
Drei Spielerinnen haben bisher alle Finalserien mitgemacht: Kapitänin Anna Meusel, Helena Chatzitheodorou und Laurien Lummer. Serena Benavente war zweimal als Spielerin und diesmal als Co-Trainerin dabei. Anne Zipser fehlte im Aufstiegsjahr, weil sie da für ein Jahr in Würzburg spielte.
Helena Chatzitheodorou ist eine von drei Spielerinnen, die alle drei Finalserien 2016, 2017 und jetzt 2019 mitgespielt hat.
Foto: Tom Eisele
Es könnte ein richtiges Basketballfest werden, das die Region so schnell nicht vergessen wird. Die alte Halle im Sportinstitut wird am Freitagabend aus den Nähten platzen, wenn die BasCats USC Heidelberg den entscheidenden Schritt zur sofortigen Rückkehr in die 1. Basketball-Bundesliga machen wollen. 600 Zuschauer waren es vor zwei Jahren beim Aufstiegsfinale ebenfalls gegen Bamberg, gar 800 ein Jahr zuvor gegen die Fireballs Bad Aibling. Wackelt dieser Zuschauerrekord, weil im Erfolgsfall – anders als vor zwei Jahren in Bamberg – der Aufstieg in eigener Halle gefeiert werden kann?
Bei den BasCats herrscht Optimismus, wie sollte das nach 19 Siegen in 19 Spielen – die Niederlage im DBBL-Pokal gegen Erstligist Nördlingen mal außer Acht gelassen – auch anders sein. Die Leistung in der fränkischen Basketballmetropole war nicht hundertprozentig überzeugend, trotzdem reichte es wieder zu einem ungefährdeten Sieg. „Besser treffen würde schon helfen“, meinte Trainer Dennis Czygan im Hinblick auf die schlechten Wurfquoten am letzten Sonntag. Vor allem aber müsse die Mannschaft wieder einfacher spielen und sich auf „ihren Basketball konzentrieren.“ Die Fähigkeit dazu hat das Team bewiesen, als Bamberg auf vier Punkte herangekommen war.
Am Dienstag stand intensives Videostudium auf dem Trainingsplan. „Wir haben aufgezeigt, was sie noch besser machen können“, erklärte Czygan. Dies wurde direkt im Training umgesetzt. Wie selbstkritisch die Spielerinnen sind, zeigt, dass sich die Euphorie nach dem Sieg in Bamberg in Grenzen hielt. „Alle sind motiviert, es besser zu machen“, hat Czygan festgestellt. Ein Telefonat mit Kapitänin Anna Meusel gestern Vormittag bestätigte ihn in diesem Eindruck.
Der Trainer weist daraufhin, was die BasCats in dieser Saison geleistet haben. „Wir wollen natürlich ungeschlagen Meister werden, aber wir können schon jetzt stolz sein, weil die Spielerinnen eine superintensive Saison hingelegt und das Erstligapensum durchgezogen haben“, sagte Czygan. Dies sei etwas ganz Besonderes. Ein besonderes Spiel wird es auch für die 17-jährige Theresa Spatzier, die in ihrem ersten Jahr in der ersten Mannschaft den Titel holen kann. Sie wird die BasCats für ein Jahr verlassen, weil sie ein Uni-Stipendium auf Hawaii bekommen hat.
Theresa Spatzier, hier im Kampf gegen gleich vier Bambergerinnen, wird die BasCats für ein Jahr Richtung Hawaii verlassen.
Foto: Tom Eisele
Die BasCats – zumindest die Spielerinnen, die nicht arbeiten müssen – werden am Freitag um 11 Uhr noch eine Wurfeinheit absolvieren, dann beginnt die mentale Vorbereitung auf das große Finale daheim. Die Blue Magic Cheerleader werden diesmal mit 13 Kindern dabei sein, sie und weitere Nachwuchspieler aus der USC-Basketball-Abteilung werden auch als Einlaufkinder fungieren. In der Halbzeit treten die Rope Twisters aus Ladenburg auf. Mit ihrer Show sind sie mittlerweile überregional bekannt. Ein Team qualifizierte sich 2017 für die Europameisterschaften in Portugal. 2013 hatten sie einen Auftritt beim Festakt zur Eröffnung des Deutschen Turnfestes. Ein echter Leckerbissen und viel mehr als ein Pausenfüller.
Direkt nach der Partie winkt – im Erfolgsfall – die große Meisterehrung durch DBBL-Geschäftsführer Achim Barbknecht.
Übrigens, in der Saison 2015/16 gelang es den Fireballs Bad Aibling ebenfalls, alle Hauptrundenspiele (damals sogar 22) zu gewinnen und im Halbfinale zwei klare Siege gegen Speyer zu landen. In der Finalserie gab es dann zwei Siege gegen die BasCats. Ein gutes Omen?
Michael Rappe
Die bisherigen Finalserien der BasCats USC Heidelberg:
10.04.2016: Bad Aibling Fireballs – BasCats 74:56
Stenogramm: 20:17 (10.), 25:24 (13.), 32:24 (15.), 46:29 (Halbzeit), 56:37 ( 30.), 74:56 (Endstand).
Punkte Bad Aibling: Sherbert 27/2, Höötmann 10, Chambers 9, Schnorr 9, Pölder 6, Rupnik 4, Hebecker 4/1,, Bradaric 3, Sandbichler 2, Rauffer.
Punkte BasCats: Kranzhöfer 11, Benavente 9, Chatzitheodorou 8, Meusel 7, Lummer 6, Adrion 6, Stampoulidou 5/1, Angol 4, Dorlöchter, Klötzl.
17.04.2016: BasCats – Bad Aibling Fireballs 48:76
Stenogramm: 5:2 (2.), 5:13 (4.), 10:18 (7.), 17:23 (10.), 18:30 (15.), 26:39 (Halbzeit), 30:41 (23.), 30:52 (25.), 36:67 (30.), 42:70 (37.), 48:76 (Endstand).
Punkte BasCats: Benavente 22/1, Stampoulidou 6/1, Adrion 5, Kranzhöfer 4, Lummer 4, Chatzitheodorou 2, Zipser 2, Meusel 1, Angol 1, Dorlöchter 1, Klötzl, A. Hofmann.
Punkte Bad Aibling: Sherbert 18/2, Schnorr 17, Rupnik 12/2, Chambers 7, Bradaric 6, Sandbichler 5, Hebecker 4, Höötmann 4, Pölder 3, Lucillo.
15.04.2017: BasCats – DJK Bamberg 61:31
Stenogramm: 3:3 (5.), 7:3 (7.), 8:5 (10.), 12:5 (11.), 18:8 (14.) 18:12 (16.), 26:12 (Halbzeit), 32:14 (25.), 40:22 (30.), 51:26 (35.), 61:31 (Endstand).
Punkte BasCats: Benavente 11/1, Letkova 9/1, Carlson 8, Angol 7/1, Kranzhöfer 7, Krell 5, Meusel 5, Chatzitheodorou 5, Lummer 4, Palenickova, E. Hofmann.
Beste Werferinnen bei Bamberg: Waldner 13, Förner 5/1, Zeis 5/1.
22.04.2017: DJK Bamberg – BasCats 58:64
Stenogramm: 5:6 (2.), 14:9 (6.), 18:12 (10.), 22:17 (14.), 27:22 (17.), 27:27 (Halbzeit), 31:33 (23.), 31:42 (25.), 36:49 (28.), 43:51 (30.), 54:51 (34.), 54:62 (37.), 58:64 (Endstand).
Punkte BasCats: Carlson 12, Benavente 11/1, Angol 10/2, Kranzhöfer 8, Krell 8, Chatzitheodorou 8/1, Lummer 6, Meusel 1, E. Hofmann, Letkova.
Beste Werferinnen bei Bamberg: Perv 20/1, Waldner 16, Sokman 13/3.
31.03.2019: DJK Bamberg – BasCats 52:65
Stenogramm: 7:3 (4.), 7:18 (10.), 13:34 (16.), 24:39 (Halbzeit), 38:45 (30.), 43:47 (32.), 47:59 (37.), 52:65 (Endstand).
Bamberg: Hale 14/2, Lukovic 14, Grbic 11, Landwehr 7, Förner 2, Waldner 2, Hesselbarth 2, Barth, Marschall, Ulshöfer.
BasCats: Gianotti 13/1, Nash 12/1, Chatzitheodorou 12/1, Arthur 10/1, Spatzier 6/1, Palenickova 5, Daub 3/1, Lummer 2, Zipser 2, Meusel, Karavassilis.
Michael Rappe
Pele Gianotti im Zweikampf mit der Ex-Heidelbergerin Eva Marschall.
Foto: Tom Eisele