Heimpremiere gelungen – AXSE BasCats begeistern beim 85:59 gegen München

Die Heimpremiere in der 2. Basketball-Bundesliga ist den AXSE BasCats vortrefflich gelungen. Mit 85:59 gegen Jahn München verteidigten die BasCats die Tabellenführung in der 2. Basketball-Bundesliga und zeigten dabei, dass der Weg zum Titel und zum Aufstieg in die 1. Bundesliga in dieser Saison nur über sie führen wird. Es war der vierte Sieg im vierten Spiel.

Nach drei Auswärtssiegen wollten die BasCats im ersten Heimspiel ihren Fans eine tolle Leistung zeigen. Nachdem Bad Homburg am Samstag in Bamberg verloren hatte, waren nur noch die BasCats und München ungeschlagen. Also ein echtes Spitzenspiel. Die Schützlinge von Trainer Dennis Czygan wollten ihren Fans beim ersten Heimauftritt alles zeigen. Das gelang.

Die Vorstellung gegen München war eine eindrucksvolle Demonstration eines enorm ausgeglichenen Kaders nebst individueller Klasse. Es dauerte nur zehn Sekunden, da markierte Erica Carlson die ersten beiden Heimpunkte im runderneuerten ISSW. Mit 8:2 gelang der Start, doch München schlug zurück, so dass es nach gut fünf Minuten nur noch 10:9 stand. Gleich mit ihrem ersten Wurf versenkte Marlene Angol einen Dreier, die eingewechselten Viktoria Krell (Hakenwurf zum 18:10) und  Michala Palenickova besorgten das 20:14 zur Viertelpause.

Zu Beginn des zweiten Viertels waren dann auch dem dritten Neuzugang, Martina Letkova,  die ersten Punkte vor heimischem Publikum vergönnt. Für Hochstimmung in der Halle sorgte ihr grandioses Zuspiel für Erica Carlson, die das 31:20 markierte. Und die BasCats zauberten weiter mit schönem und schnellen Passspiel. Serena Benavente machte sechs Punkte in Folge, so dass erstmals 15 Punkte Differenz zu Buche standen. So viele waren es auch zur Halbzeit.

Das dritte Viertel begann mit einem Dreier von Letkova, dann lief bei München Magdalena von Geyr richtig heiß. Drei Dreier in kurzer Folge und das dritte und vierte Foul von Helena Chatzitheodorou dämpften die Stimmung ein wenig. Mit 20:25 ging das dritte Viertel verloren.

Ein 8:0-Lauf brachte die endgültige Entscheidung. Nachdem von Geyr, als Alleinunterhalterin mittlerweile sichtlich erschöpft, per Freiwurf die beiden letzten Münchner Punkte erzielt hatte, beendete die BasCats das Spiel mit einem weiteren 7:0-Lauf. Dabei kam dann auch noch die Jüngste, Laura Gertenbach, zu zwei Punkten.

Die AXSE BasCats sind nach den Verpflichtungen von Martina Letkova, Viktoria Krell und Michala Palenickova so stark besetzt wie nie. Die 350 Zuschauer waren neugierig auf die Neuen und sparten nicht mit Beifall. Als die enorm schnelle und quirlige Palenickova vom Feld gegangen war, gab es Szenenapplaus, ebenso bei der starken Slowakin Letkova. Viktoria Krell hatte im Abschluss nicht ihren besten Tag, aber wer will bei elf Punkten und zehn Rebounds der früheren Ludwigsburgerin meckern? Mit ihrer Durchsetzungsstärke unterm Korb hilft sie der Mannschaft enorm.

Der Beifall der Zuschauer wurde noch größer, als Kapitänin Serena Benavente das Spielfeld verließ. Die Kalifornierin zeigte eine herausragende Leistung, und machte in nur 23 Minuten Spielzeit 14 Punkte, pflückte fünf Rebounds und gab vier Vorlagen. Sie profitiert wie auch Erica Carlson besonders von der großen Ausgeglichenheit der Mannschaft. Die Gegner können sich nicht mehr auf die beiden Amerikanerinnen konzentrieren. Münchens Trainer Rüdiger Wichote konnte nur anerkennend und neidisch zugleich auf diesen tief besetzten Kader blicken. Sein Team hat genügend individuelle Klasse, um die Playoffs zu erreichen, aber von Zusammenspiel war bei den Gästen nicht viel zu sehen. Sie mussten sich ganz auf die überragende Magdalena von Geyr verlassen, die aus allen Lagen traf und mit 27 Punkten (vier Distanztreffer) die beste Schützin des Nachmittags war. Ex-Nationalspielerin Anne Breitreiner, die seit August Delafosse heißt, hatte einen rabenschwarzen Tag und kaum eine gute Aktion. Das lag aber auch an der vorzüglichen Defensive der BasCats, die den Gegenspielerinnen, wie von Trainer Dennis Czygan gefordert, auf den Füßen standen.

Stenogramm: 8:2 (4.), 10:9 (8.), 20:14 (10.), 22:18 (14.), 39:24 (18.), 44:29 (Halbzeit), 56:46 (25.), 64:54 (30.), 73:55 (34.), 85:59 (Endstand).

Punkte: Letkova 15/1, Benavente 14, Krell 11, Carlson 10, Kranzhöfer 10, Angol 6/1, Meusel 4, Palenickova 4, Chatzitheodorou 4, E. Hofmann 3/1, Lummer 2, Gertenbach 2.

Beste Werferinnen bei München: von Geyr 27/4, Schmidt 6, Damaschek 6.

Rebounds: 50:34 (Krell 10, Carlson 10 – Ohanian 6, von Geyr 6)

Wurfquote aus dem Feld: 45:35%

Dreierquote: 18:25%

Freiwurfquote: 51:76%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wow, alle zwölf Spielerinnen haben gepunktet. Diese ausgeglichene Punkteverteildung ist stark. Wir haben das in der Defensive heute überwiegend gut gemacht, bis auf die Phase mit den drei Dreiern durch von Geyr, wo wir etwas schläfrig waren. Es gibt noch genügend zu verbessern, daran werden wir im Training weiterhin arbeiten.“

Sara Kranzhöfer: „So deutlich haben wir den Sieg nicht erwartet. Es war ein sehr gutes und intensives Spiel. Wir haben außer von Geyr alle Schlüsselspielerinnen von denen aus dem Spiel genommen. Ich hatte nie das Gefühl, dass es knapp wird. Unsere große Stärke ist, dass alle zwölf Spielerinnen gleichwertig sind. Für mich zählt mehr der Sieg als Team, aber ich war heute auch mit meiner Leistung zufrieden. Natürlich sehen wir uns in der Tabelle da oben, aber es noch früh in der Saison und ich spekuliere nicht gerne.“

Laurien Lummer: „Keiner hätte gedacht, dass es so deutlich wird. München hat nicht so eine tiefe Bank wie wir. Man merkt bei uns die Wechsel gar nicht, und wir sind noch variabler geworden. Wir halten während des Spiels konstant unseren Level. Alle drei Neuzugänge verstärken uns. Die Playoffs sind unser Ziel, um mehr zu sagen, ist es noch viel zu früh.“

Michael Rappe

carlson-benavente

Nicht nur Erica Carlson und Serena Benavente – das ganze Team zeigte gegen München eine starke Leistung. Foto: Tom Eisele