Ausgerechnet Halle. Während die Stadt an der Saale seit dem Anschlag vom Mittwoch in den negativen Schlagzeilen ist, müssen sich die SNP BasCats USC Heidelberg ausgerechnet jetzt auf die Reise in die Geburtsstadt Georg Friedrich Händels begeben. Am vierten Spieltag der Basketball-Bundesliga treffen sie am Sonntag auf die Gisa Lions. Die haben auf ihrer Facebook-Seite bereits eine Schweigeminute für die Opfer des Anschlags angekündigt.
Sportlich betrachtet, ist es ein sehr wichtiges Spiel für die SNP BasCats, die nach drei Niederlagen den ersten Saisonsieg anstreben. Trainer Dennis Czygan sieht sein Team aber mitnichten unter dem Druck des unbedingten Gewinnenmüssens. Angesprochen auf Äußerungen, dass die Mannschaft nun doch in Halle aber gewinnen müsse, meinte er: „Wir müssen gar nichts“, stellte er klar, es sei schließlich erst der vierte Spieltag. Auch das erste Heimspiel am 19. Oktober gegen Wasserburg und ob man dies siegreich gestalten könne, sei überhaupt noch kein Thema. „Natürlich wollen wir in Halle gewinnen, das ist unser eigener Anspruch“, so Czygan.
Halle ist in jedem Fall ein schlagbarer Gegner, denn das Team, das für Chemnitz in die Liga nachrückte, ist auch noch nicht so recht in der Saison angekommen. Es gab zwei Niederlagen in der Meisterschaft und eine im Pokal in Herne. Zuletzt gab es ein 75:95 gegen Wasserburg. Das Team von Trainer José Araujo wirkt nicht eingespielt, die Abläufe stimmen noch nicht. Leistungsträgerinnen sind die starken Center Barbora Kasparkova (Tschechien) und Jordan Korinek (USA). Deren Landsfrau Cori Coleman ist eine schnelle Außenspielerin mit gutem Wurf, die beiden Schinkel-Schwestern – echte Eigengewächse der Hallenserinnen – sorgen für Tempo. „Es wird bestimmt ein interessanter Fight und es muss alles passen, um zu gewinnen“, sagte Dennis Czygan.
Nach der guten Leistung in Herne herrscht Zuversicht bei den SNP BasCats. Beim Meister war das Team von Anfang voll da. Wenn Rachel Arthur (Knie) und Victoria Harris (Hüfte) ihre Blessuren überwunden haben, dürfte es noch besser laufen. Aufbauspielerin Janiek van Veen hat ihre Oberschenkelprobleme noch immer nicht hundertprozentig überwunden, wird aber spielen können. Die studierte Lehrerin aus Den Helder soll das Team der SNP BasCats führen. „Ich traue ihr diese Führungsrolle absolut zu“, sagte Czygan.
Rachel Arthur fühlt sich nach ihrer Knieverletzung wieder fit.
Foto: Tom Eisele
An die Erdgas-Arena in Halle haben die BasCats keine guten Erinnerungen. Dort wurde vor zwei Jahren der Bundesliga-Abstieg besiegelt.
Michael Rappe
Die bisherigen Duelle in der 1. Bundesliga:
02.12.2017: BasCats – Halle 74:69
Stenogramm: 9:4 (4.), 14:6 (5.), 23:13 (10.), 28:18 (13.), 32:27 (16.), 42:37 (Halbzeit), 49:41 (24.), 49:50 (27.), 50:59 (30.), 58:65 (35.), 69:65 (38.), 74:69 (Endstand).
BasCats: Young 17, Arthur 15/3, Jones-Smith 11, Hammonds 10, Palenickova 8/2, Kranzhöfer 4, Meusel 4, Angol 3/1, Zipser 2, Chatzitheodorou.
Halle: Hrynko 25, Quinn 16, Pohlmann 9, Shumpert 8, Kiejdrowska 6/2, Henningsen 4, L. Schinkel 1, J. Schinkel, Büschel, Dukic.
17.03.2018: Halle – BasCats 69:65
Stenogramm: 6:0 (2.), 10:4 (5.), 18:6 (8.), 18:15 (9.), 20:15 (10.), 29:20 (14.), 32:28 (17.), 39:34 (Halbzeit), 43:34 ( 21.), 47:36 (22.), 52:42 (25.), 52:49 (27.), 54:53 (28.), 58:53 (30.), 62:53 (32.), 66:56 (34.), 66:64 (37.), 69:65 (Endstand).
Halle: Quinn 20, Henningsen 12/2, L. Schinkel 10, J. Schinkel 9, Shumpert 8, Smith 8, Pohlmann 2, Büschel, Dukic, Prötzig.
BasCats: Young 21, Arthur 15/2, Le Mar 10, Zipser 6, Kranzhöfer 6, Jones-Smith 3, Chatzitheodorou 2, Meusel 2, Angol, Palenickova.