Selten waren Vorfreude, aber auch Anspannung so groß wie vor der ersten Play-Off-Begegnung am Sonntag. Denn schließlich traf der USC Heidelberg in der Jugend-Bundesliga auf den amtierenden JBBL-Meister, den FC Bayern München.
Vorteilhaft für den USC war, dass er als Hauptrunden-Dritter beim Spielmodus „Best of Three“ Heimrecht hatte.
Das erste Viertel begann temporeich zu Gunsten der Gastgeber, die gleich konzentriert und spielerisch abwechslungsreich agierten. Auch wenn einige Würfe daneben gingen, konnte sich Heidelberg einen klaren Vorsprung erspielen. Die Mannschaft scorte so ausgewogen wie noch nie, denn die starke Defense der Bayern verhinderte erfolgreiche Einzelaktionen, und so waren schnelle Pässe das Erfolgsrezept. Mit 13:6 konnten sich die Heidelberger Jungs bis zur ersten Pause einen soliden Vorsprung erkämpfen.
Doch dann kamen die Bayern immer besser ins Spiel. Gleichzeitig wurden die Pässe der Gastgeber ungenauer, am Ende der Partie waren es 23 Turnover, im Vergleich dazu musste der FC nur 17 Ballverluste verkraften. Am Ende konnte Bayern vor der Halbzeit noch auf 27:27 ausgleichen. Die Mannschaften zogen sich zur Teambesprechung zurück, die Halle war voll wie noch nie und die Stimmung hervorragend. Das blieb auch während der wechselhaften und spannenden zweiten Hälfte so.
Zunächst blieben die Münchner ihrem im zweiten Viertel eingeschlagenen Modus treu, konnten besser abschließen und das Heidelberger Spiel immer wieder entscheidend stören. In dieser Phase war es vor allem Linus Ihle (mit 15 Punkten Topscorer), der offensiv dafür sorgte, dass der USC nicht völlig abgehängt wurde. Die Dreier wollten aber bei allen nicht fallen, einzig Oskar Humpert konnte einen erfolgreich versenken, am Ende betrug die Dreierquote nur 13%. Im Kampf um den Ball unter dem Korb waren die Gastgeber in dieser Phase ebenfalls zu oft unterlegen, auch wenn Alexander Donath mit 17 Rebounds am Ende der Partie glänzen konnte. Und so ging das 3. Viertel mit 11:17 verloren (38:44).
Was dann folgte war aber großes Kino. Die Jungs kämpften sich Stück für Stück zurück ins Spiel, lagen zwei Minuten vor Schluss mit 6 Punkten hinten, an ihrer Körpersprache war abzulesen, dass sie diese Partei noch nicht abgehakt hatten. Nun fasste sich Samuel Schally, den die Bayern bis dahin gut im Griff hatten, ein Herz und verkürzte mit einem Dreier auf drei Punkte Rückstand. Kurz darauf schloss Alexander Donath einen Offensive-Rebound erfolgreich ab. In der Defense gelang in Folge ein entscheidender Steal, so dass Heidelberg gleich wieder am Zug war. Zwei Sekunden vor Schluss gab es dann Einwurf für die Gastgeber und Auszeit. Die Spannung in der Halle war mit Händen zu greifen. Einwurf Ihle, Donath blockt die Münchner Defense, Schally läuft sich frei, dreht sich um und trifft, eine halbe Sekunde vor Schluss. Die Halle tobte. Endstand 53:52.
A. Donath (7), J. Freichel (2), L. Henning (3), O. Humpert (7), L. Ihle (15), V. König (2), J. Kreilein, F. Rothmann (6), J. Rothmann (4), S. Schally (7)
Die Bayern waren ausgesprochen faire Verlierer, bedankten sich vor der Abreise noch für die tolle Stimmung. Am Samstag macht sich das USC-Team auf den Weg nach München, am Sonntag ist dann das Rückspiel im FC Bayern-Campus.
Ein Dank an alle, die unsere Mannschaft in der Halle so toll angefeuert haben, vor allem an unsere Jungs der U12 und U14.
Titelfoto: Samuel Schally beim entscheidenden Wurf zum 53:52
Text: Sabrina Mann
Fotos: Reiner Herbold