19,2 Sekunden vor Schluss der Zweitligapartie zwischen dem TSV Wasserburg II und den BasCats USC Heidelberg. Nachdem der TSV erstmals nach langer Zeit mit 70:69 in Führung gegangen ist, droht die Niederlage. Trainer Dennis Czygan nimmt eine Auszeit. Danach gibt es einenWurfversuch, Laurien Lummer holt sich den Offensivrebound und versenkt den Ball im Korb. 71:70 für die BasCats. Noch sind es ein paar Sekunden auf der Uhr. Wasserburg nimmt seinerseits eine Auszeit. Doch dann fängt Sara Kranzhöfer einen Ball ab und der Sieg steht fest.
Es war das erwartet harte Stück Arbeit. Das Reserveteam des deutschen Meisters erwies sich als das äußerst unbequeme Team. Da Anna Klötzl wegen einer Schulterverletzung ausfiel, entschied sich Trainer Dennis Czygan deshalb für einen Einsatz der noch nicht vollständig genesenen Serena Benavente. Erst am späten Samstagabend gab die Kalifornierin grünes Licht. Sie stand zwar nicht in der Startformation, spielte aber immerhin 24 Minuten. Mit dabei war auch wieder Anna Meusel, die nach ihrer Studienreise erst am Donnerstag wieder trainiert hatte. Sie spielte immerhin gut fünf Minuten. Dafür fehlten neben Klötzl die Hofmann-Zwillinge.
Die BasCats lagen stets knapp in Führung, nur einmal im zweiten Viertel war Wasserburg kurz in Front. Die Gastgeberinnen wurden in erster Linie von der überragenden Malteserin Rebecca Thoresen im Spiel gehalten. Sie markierte 32 Punkte (ein Dreier). Stark war noch Katja Munck (16/1), dagegen wurde die Amerikanerin Tiffany Porter-Talbert von Sara Kranzhöfer derart gut bearbeitet, dass sie nur vier Punkte machte. Bei den BasCats war auffällig, dass Laurien Lummer, Sara Kranzhöfer und Myrto Stampoulidou die Verantwortung nicht Serena Benavente alleine überließen. Stampoulidou versenkte drei ihrer sechs Distanzwürfe, Marlene Angol sogar zwei von zwei. Am Schluss wurden die Gäste etwas hektisch, was sich rächte. Mit einem 6:0-Lauf lag Wasserburg plötzlich 70:69 vorne. Doch dann… siehe oben.
Nach der Spielpause am kommenden Wochenende durch den DBBL-Pokal erwarten die BasCats am 20. Dezember den ASC Theresianum Mainz zum Rückrundenauftakt. Dann geht es in die Weihnachtspause, ehe es am 9. Januar zu den Rhein-Main Baskets geht.
Stenogramm: 14:16 (7.), 14:24 (10.), 28:26 (14.), 32:40 (Halbzeit), 49:53 (30.), 64:69 (38.), 70:69 (39.), 71:70 (Endstand).
Punkte BasCats: Carlson 22, Lummer 12, Stampoulidou 9/3, Kranzhöfer 8, Angol 6/2, Benavente 5, Adrion 3, Chatzitheodorou 2, Zipser 2, Meusel 2.
Die besten Punkteholerinnen bei Wasserburg: Thoresen 32/1, Munck 16/1, Vujacic 8.
Die meisten Rebounds: Carlson 13, Lummer 6, Adrion 6; TSV: Porter-Talbert (12).
Spruch des Tages:
„Ich bin gaaanz entspannt!“ Trainer Dennis Czygan auf die Frage, wie es nach diesem Spiel seinen Nerven ginge.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Es hat sich bewahrheitet, dass Wasserburg ganz schwer zu spielen ist. Thoresen war sehr stark. Im dritten Viertel hat uns Myrto mit zwei Dreiern im Spiel gehalten. Man achte auf die Dreierstatistik (5/8). Die waren sehr gut herausgespielt. Mit Marlene Angol haben wir eine weitere gute Schützin. Schön, dass sie wieder voll dabei ist. Jetzt gehen wir definitiv auf einem Play-off-Platz in die Weihnachtspause.
Sara Kranzhöfer: „Wir hatten einen guten Start ins Spiel, indem wir die Wasserburgerinnen gut stoppen konnten und gleichzeitig selbst in der Offense gute Abschlüsse gefunden haben. Im dritten Viertel haben wir leider die Intensität nicht aufrechterhalten können und Phasen gehabt, in denen wir die Bälle leichtfertig verloren haben. Somit kam Wasserburg nochmal ran und es wurde unnötig spannend am Ende. In der Schlussphase konnten wir uns aber glücklicherweise behaupten und als Team einen sehr wichtigen Sieg einfahren.“
Anna Meusel: „Der Sieg heute war extrem wichtig für uns. Wir haben es am Ende mal wieder unnötig spannend gemach, obwohl wir so stark ins Spiel gestartet sind. Ich freue mich sehr, wieder bei der Mannschaft zu sein und in zwei Wochen die Rückrunde in Angriff zu nehmen.“
Michael Rappe