Vier Siege in Folge, nur eine Niederlage: Der USC Heidelberg II steht in der Regionalliga Baden-Württemberg wahrlich glänzend da. Mit 85:75 (26:11, gegen die SG Kirchheim gelang binnen einer Woche der zweite Derbysieg hintereinander.
Die Kirchheimer, die bisher einen starken Saisonstart hingelegt hatten, konnten auch gegen den Stadtrivalen Wieblingen gewinnen und kamen mit viel Selbstvertrauen. Dementsprechend eingestellt und hochkonzentriert, starteten die Gastgeber in die Partie. Ein 14:0-Lauf war die Folge. Der erste Korb der Gäste fiel nach drei Minuten durch einen Freiwurf von Topscorer Jakob Werner. Auch wenn die Kirchheimer nun vermehrt zu Abschlüssen kamen, konnte sich der USC weiter absetzen und das erste Viertel endete mit 26:11.
Das zweite Viertel eröffnete Evan Rietsch mit einem erfolgreichen Korbleger. Er musste im Anschluss nach seinem dritten Foul ausgewechselt werden, was vor allem in der Defensive eine Schwächung für den USC sein sollte. Zwar war der Vorsprung immer noch sehr komfortabel, doch die SG gab sich keineswegs auf und kämpfte weiter. Immer wieder waren es die zweiten Chancen, die den Gästen zu Punkten verhalfen. So schmolz der Rückstand, der zwischenzeitlich über 20 Punkte betragen hatte, bis zum Ende der ersten Halbzeit auf 13 Punkte zusammen. Der USC war also gewarnt.
Auch wenn die Heidelberger das Spiel zu Beginn des dritten Viertels noch unter Kontrolle hatten, lag etwas in der Luft. Vor allem an der Freiwurflinie ließen sie einiges liegen und ermöglichten den Kirchheimern dadurch in Schlagdistanz zu bleiben. Mit einer Auszeit versuchte Trainer Phillipp Heyden sein Team noch einmal wachzurütteln. Doch das Momentum kippte immer mehr in Richtung Kirchheim. Die Frustration war dem USC deutlich anzumerken und man kämpfte mehr mit sich selbst als mit dem Gegner. So kam es wie es kommen musste und Kirchheim kam bis zum Ende des dritten Viertels auf zwei Punkte heran. Ein Viertel zum Vergessen.
Das Spiel drohte zu kippen und Kirchheim konnte sogar in Führung gehen. Doch der USC behielt trotz Gegenwind aus allen Richtungen die Nerven. Dann schlug die Stunde von Michael Schönit, der beim Stand von 70:70 sieben Punkte in Folge erzielte und den USC mit einem 7:0-Lauf wieder auf die Siegerstraße brachte. Luis Schenk verwandelte in der Folge zwei ganz wichtige Freiwürfe und einen sehenswerten Mitteldistanzwurf, der die Führung auf +11 ausbaute.
Man merkte den Gästen an, dass die Aufholjagd viel Kraft gekostet hatte. Dennoch versuchten sie weiterhin alles, um das Spiel noch zu gewinnen. Doch der Rückstand war zu groß. Die Kirchheimer waren gezwungen zu foulen und den USC an die Linie zu schicken. Dort war es Kapitän Raphail Chatzidamianidis, der den Deckel draufmachte. Ein erneut spannendes Derby, das der USC als Sieger beenden konnte.
Michael Rappe
USC II: Schönit 20/4, Kreilein 20/4, Rietsch 14/1, Scheck 12, Chatzidamianidis 10, Sigmund 4, Schuler 3, Bopp 2, Pflüger, Nikolov, Dick.
Trainerstimme Phillipp Heyden: „Auch wenn ich mich sehr über den Sieg gefreut habe, bin ich mit dem dritten Viertel überhaupt nicht zufrieden. Wir waren von Anfang an hellwach und haben das Spiel dominiert. Das sollte einem eigentlich genug Selbstvertrauen und Sicherheit geben, um konstanter zu spielen. Kompliment an die Kirchheimer, die nie aufgegeben haben. Ein wichtiger Schritt für uns, aber wir dürfen uns damit nicht zufriedengeben. Jetzt wartet eines der schwersten Auswärtsspiele auf uns, denn Heilbronn spielt wieder eine starke Saison und ist nach dem Sieg gegen den Tabellenführer in Topform.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Michael Schönit (rechts) war gegen Kirchheim der Mann des Tages. Wie auch Joshua Kreilein markierte er 20 Punkte. Foto: Andreas Gieser