Nachlese und Ausblick – BasCats nach Bad Aibling und vor Bad Homburg

Das Highlight gegen Bad Aibling ist vorüber, nun gilt es für die BasCats, sich wieder auf den Zweitliga-Alltag einzustellen. Keine ganz leichte Aufgabe. Die knappe 61:70-Niederlage gegen den großen Favoriten war auch beim Training am Montag noch nicht ganz aus den Köpfen. „Die Spielerinnen haben sich noch über die verpasste Chance geärgert“, sagte Dennis Czygan, „die Enttäuschung war größer als der Stolz auf die eigene Leistung“. Vielleicht sei nicht jede Spielerin mit dem Ziel ins Spiel gegangen, den Sieg zu erringen. Die Mannschaft habe nun aber gesehen, wie man Bad Aibling beikommen kann.

„Es war ein super Spiel für die Zuschauer“, fand Co-Trainer Chris Baum rückblickend. Der Spielverlauf war seiner Meinung nach deutlich knapper als die minus neun Punkte am Ende. „Dieses Highlight würden wir gerne noch einmal aufleben lassen“, meinte Baum und dachte an ein eventuelles Playoff-Finale. Seine Analyse zum Spiel fiel wie folgt aus: „In der ersten Halbzeit haben wir sie kaum an den Ball kommen lassen und zu Schrittfehlern gezwungen. Im dritten Viertel ist das nicht mehr so gelungen. Da hatten wir eine kurze Schwächephase. Jessica Höötmann hat uns dann sehr viele Probleme bereitet. Sie ist eine sehr flexible Spielerin und daher schwer in den Griff zu bekommen.“ Geradezu unglaublich fand er die null Freiwürfe für die BasCats in der ersten Halbzeit. „Es war bewundernswert, wie Erica Carlson weiter gekämpft hat, obwohl sie nur zwei Freiwürfe bekommen hat“. Für unschlagbar hält Chris Baum die Bad Aiblingerinnen nicht. „Vielleicht haben wir uns den Sieg für die Playoffs aufgehoben“, meinte er vielsagend.

Am Sonntag müssen die BasCats beim Tabellenvorletzten Elangeni Falcons Bad Homburg antreten. Spielbeginn ist um 16 Uhr. Zweiter gegen Vorletzter – das klingt nach einer klaren Angelegenheit. Doch das Hinspiel hat gezeigt, dass der Aufsteiger kein Kanonenfutter darstellt. Die Hessinnen gewannen das erste Viertel und hielten lange Zeit mit, weil Elizabeth Horton und Joanna Semerda stark aufspielten. Und die Amerikanerin Chelsea Meeks, zuletzt in Wasserburg mit 28 Punkten erfolgreich, war damals nicht dabei. Bad Homburg startete mit drei Siegen, hatte dann einen Serie von zehn Niederlagen und geriet in akute Abstiegsgefahr. Viele der Niederlagen waren jedoch sehr knapp, so gegen Bamberg um vier Punkte.

„Bad Homburg stellt eher ein kleines Team, das viel von außen wirft“, analysierte Czygan. Zu beachten ist die 1,90 Meter große Centerspielerin Jeanne Wilson und auch Esther Bleise sowie die frühere USC-Spielerin Mariem Ouertani aus Tunesien. Czygan warnt eindringlich. „Die erste Fünf von denen ist wirklich gut, das wird ein schweres Stück Arbeit.“ Der Trainer hat in dieser Woche eine neue Verteidigungsvariante einstudiert, um die Würfe von außen zu stoppen.

Czygan sieht durchaus die Gefahr, dass die Mannschaft diesen Gegner nach dem Höhepunkt gegen Bad Aibling unterschätzt und nicht mit voller Konzentration zur Sache geht. Anna Meusel steht wieder zur Verfügung, dagegen ist Anna Klötzl weiterhin krank. Die Hofmann-Zwillinge müssen als Polizistinnen Faschingsveranstaltungen bewachen.

Michael Rappe