Die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen die Dillingen Diamonds war für die USC BasCats alles andere als gut. Wegen Verletzungen, Krankheiten und Verpflichtungen an der Uni waren teilweise nur sieben bis acht Spielerinnen im Kader. Hinzu kam, dass die Spielberechtigung für die neu verpflichtete Aufbauspielerin Jayla Oden nicht rechtzeitig eintraf. Dennoch gelang ein fulminanter 84:36-Erfolg, der die BasCats auf Rang drei vorrücken ließ. Es war der vierte Heimsieg im vierten Spiel.
So starten die USC BasCats vor 135 Zuschauern mit acht Spielerinnen, Julia Wroblewski, Lotta Simon, Anne Zipser und Greta Gomann fehlten. Auch der Gegner aus dem Saarland war nur zu acht. Die BasCats legten los wie die Feuerwehr, Kelly Moten benötigte nach einem Steal keine 20 Sekunden für die ersten zwei Punkte. Die Taktik, Dillingen in die Zone zu zwingen, ging voll auf.
In der Folge überzeugten die Heidelbergerinnen vor allem aus der Distanz, ein 15:0-Lauf wurde von je einem Dreier von Charisse Fairley und Carla Koch sowie zweien von Antonia Schüle eingeleitet. Überhaupt war Schüle die Spielerin des Spiels. Sie hatte in der Woche glänzend trainiert und war von Beginn an ein dominanter Faktor. Am Ende standen 16 Punkte (4/7 Dreier), zehn Rebounds, zwei Assists und zwei Steals in ihrer Statistik. Es war zweifellos eines ihrer besten Auftritte im Heidelberger Trikot. Auch Charisse Fairley machte ein tolles Spiel, sie kam ebenfalls auf 16 Punkte und schaffte mit elf Rebounds ebenfalls ein Double-Double.
Dillingen kam überhaupt nicht in die Partie, verteidigte sehr nachlässig und traf fast nichts. Die Amerikanerin Riley Hayes hatte eine Trefferquote von 0 Prozent aus dem Feld. Lediglich zwei Freiwürfe verwandelte sie. Führungsspielerin Myrielle Platte-Behnke versuchte trotz eines gebrochenen Fingers alles, schaffte mit 14 Punkten und zwölf Rebounds ein Double-Double, aber auch ihre Trefferquote war schlecht.
Die BasCats machten im zweiten Viertel so weiter wie im ersten. Laurie Irthum bewies, wie wichtig sie defensiv für das Team ist und Melanie Hoyt war mit 14 Punkten und zwölf Rebounds auch sehr stark, ebenso wie Anna-Lisa Wuckel. Kelly Moten war diesmal unauffälliger als gewohnt, doch acht Punkte, sieben Rebounds, fünf Vorlagen und drei Steals sind nicht zu verachten. Was, wenn sie erst mal ihre Bestform erreicht?
Dillingen war auch im dritten Viertel komplett chancenlos. 72:27 war ein eindrucksvolles Ergebnis nach 30 Minuten. Erst im vierten Viertel ließen die BasCats offensiv nach, doch das Defensivziel – Dillingen unter 40 Punkten halten – wurde erreicht.
Bereits am Dienstag treten die USC BasCats wieder daheim in Aktion. Dann findet um 18 Uhr das DBBL-Pokal-Achtelfinale gegen den Nord-Zweitligisten ChemCats Chemnitz statt. Dann soll Jayla Oden das erste Mal mitwirken.
Michael Rappe
Stenogramm: 6:2 (2.), 21:2 (7.), 23:7 (10.), 40:11 (16.), 48:17 (Halbzeit), 63:22 (26.), 72:27 (30.), 74:32 (33.), 84:36 (Endstand).
USC BasCats: Schüle 16/4, Fairley 16/4, Koch 14/1, Wuckel 10/2, Moten 8, Irthum 4, Laabs 2.
Dillingen: Platte-Behnke 14/1, Groß-Barra 7, Liebig 5/1, Zimmermann 4, Holzmann 4, Hayes 2, Suveyzdis, Philippi.
Rebounds: 65:41 (Hoyt 12, Schüle 10, Irthum 9 – Platte-Behnke 12, Groß-Barra 8, Team 5) )
Dreier: 33:12% (9/27:2/17)
Freiwurfquote: 50:53%
Assists: 18:8 (Moten 5 – Hayes 3, Groß-Barra 3)
Steals: 13:4 (Wuckel 4 – Liebig 2)
Michael Rappe
Stimmen zum Spiel:
Cheftrainer René Spandauw: „Wir wollten Dillingen in die Zone zwingen und das ist uns sehr gut gelungen. Und das obwohl wir sehr wenig Rhythmus hatten, denn am Donnerstag und Freitag waren wir nur acht spielberechtigte Spielerinnen im Training, dazu Jayla Oden und Seila Skrijelj. Hayes kann sonst sehr gut werfen, wir haben sie gut verteidigt. Über große Strecken haben wir das Spiel sehr gut kontrolliert, deshalb ist der Sieg sehr verdient. So hoch habe ich ihn nicht erwartet.“
Antonia Schüle: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir so hoch gewonnen haben. Wir haben sehr gut zusammengespielt und sehr gut getroffen. Ich habe mich sehr gut gefühlt und bin sehr gut reingekommen. Im letzten Viertel hatten wir nicht mehr ganz so den Flow, aber wir haben sie unter 40 Punkten gehalten, das war das Ziel. Es macht sehr viel Spaß mit diesem Team. Wir können noch mehr von unserem Potenzial herausholen, und das gilt für mich persönlich auch.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Antonia Schüle zeigte gegen Dillingen eine herausragende Leistung. Foto: Nicole Gieser