USC BasCats: Mit Galavorstellung ins Pokal-Viertelfinale

3 Dez. 2025

Nach einer Galavorstellung haben die USC BasCats Heidelberg das Viertelfinale im DBBL-Pokal erreicht. Der 84:54-Erfolg gegen die ChemCats Chemnitz, immerhin Tabellenfünfter der 2. DBBL Nord, war in der Höhe völlig unerwartet und zeigte, welches Potenzial in dieser Mannschaft steckt. Mit Aufbauspielerin Jayla Oden, die ein starkes Debüt feierte, werden die BasCats noch besser.

Von Beginn an zeigten die BasCats, wer diese Partie gewinnen würde. Mit höllischem Tempo überrollten sie die ChemCats förmlich. Bissig in der Verteidigung, stark im Zusammenspiel und mit großer Treffsicherheit ließen sie Chemnitz keine Luft zum Atmen. Kelly Moten spielte fantastisch auf, war von den Gästen überhaupt nicht zu kontrollieren und erzielte im ersten Viertel bereits 13 Punkte. Dazu legte die 18-jährige Antonia Laabs eine Treffsicherheit aus der Distanz an den Tag, die die Zuschauer von den Sitzen riss.

Zwei Minuten vor Ende des ersten Viertel betrat Jayla Oden erstmals das Heidelberger Parkett. Sie brauchte nur kurz, um sich einzugewöhnen und ihre Mitspielerinnen zu finden. Ihr Tempo ist beeindruckend, sie schaltet extrem schnell von Verteidigung auf Angriff um. Odens Ballhandling ist beeindruckend. Kurz vor Viertelende markierte sie mit einem And-One ihr ersten Punkte für die BasCats. Beim 32:14 war eine Vorentscheidung bereits gefallen.

Und die USC BasCats machten genau so weiter. Sie ließen dem Chemnitzer Dreigestirn Erin Stroberg, Lucile Peroche und Lilly Küppers keinen Raum. Die Drei machten insgesamt nur 30 Punkte. Die „Kelly-Moten-Show“ setzte sich fort, selbst in ärgster Bedrängnis traf sie noch. Und als Antonia Laabs binnen 39 Sekunden ihren dritten und vierten Dreier verwandelte, schrie sie ihre Freude förmlich heraus. Mit 56:24 ging es in die Halbzeit (50 Prozent Dreierquote, 63 Prozent Trefferquote aus dem Feld).

Auch das dritte Viertel war eine Demonstration der USC BasCats. Mit einem Dreier erhöhte Antonia Schüle auf 75:33, die höchste Führung des Spiels. Erst im vierten Viertel ließen sie nach, da waren aber auch Oden und Moten überwiegend nicht mehr auf dem Spielfeld. Stattdessen stand mit Carla Koch (15, Leni Schramm-Bünning (16), Antonia Wuckel (18) und Antonia Laabs (18) eine ganz junge Garde auf dem Feld. So kam Chemnitz noch etwas heran, aber am Sieg der BasCats gab es nie etwas  zu deuteln.

Nun wartet am 3. oder 4. Januar das Viertelfinale und bei entsprechendem Losglück möglicherweise ein attraktiver Gegner aus der 1. Bundesliga. Zwar bedeutet diese Terminierung, dass die Weihnachtspause erheblich kürzer wird und beispielsweise die Amerikanerinnen bereits am zweiten Weihnachtstag zurückfliegen müssen, doch mit der Chance auf den Einzug ins Final Four um den deutschen Pokal dürfte dies verschmerzbar sein.

Michael Rappe

Stenogramm: 11:0 (3.), 21:4 (5.), 32:14 (10.), 45:16 (15.), 56:24 (Halbzeit), 66:31 (23.), 75:33 (27.) 77:39 (30.), 79:40 (32.), 79:52 (38.), 84:54 (Endstand).

BasCats: Moten 21/1, Oden 18/3, Hoyt 16, Laabs 12/4, Fairley 5/1, Wuckel 3/1, Schramm-Bünning 3/1, Schüle 3/1, Koch 2, Irthum 1, Zipser.

Chemnitz: Stroberg 17/1, Peroche 9/1, Knorr 7, Oswald 7, Rebentisch 6, Küppers 4, Krause 4, Härtel, Weidlich, Jauch.

Rebounds: 59:38 (Moten 9, Wuckel 7, Team 7 – Küppers 8, Peroche 6, Stroberg 6)

Dreier: 40:15% (9/27:2/17)

Freiwurfquote: 62:55%

Assists: 17:9 (Hoyt 4 – Peroche 3)

Steals: 10:14 (Moten 5 – Peroche 5)

Michael Rappe

Stimmen zum Spiel:

Cheftrainer René Spandauw: „Das war drei Viertel lang sagenhaft und erstligareif. Wir wussten, dass der Schlüssel in der Verteidigung lag, und das haben wir sehr gut gemacht. Es gab kaum Fehler in den Absprachen, wie wir verteidigen wollten. Chemnitz macht sonst 79 Punkte im Schnitt… Bei Kelly sieht man, dass sie langsam fit wird, mit Jayla neben sich wird sie noch besser. Jayla ist sehr quirlig, aggressiv und zieht unheimlich schnell zum Korb. Es hat sich auch gezeigt, wie wichtig Laurie Irthum defensiv für uns ist. Sie war klasse gegen Lilly Küppers. Im vierten Viertel haben wir komplett den Fokus verloren, aber ich habe auch ein paar Sachen ausprobiert. Dadurch hat Chemnitz noch etwas Ergebniskosmetik betreiben können. Das nehme ich auf meine Kappe. Man muss auch bedenken, dass zum Beispiel Carla Koch bis halb fünf Schule hatte, Antonia Schüle kam aus einer Vorlesung. Das ist nicht so einfach.“

Antonia Laabs: „Die ersten drei Viertel waren in Bezug auf die Intensität sehr gut, besonders gefallen hat mir unser Start, wir waren sofort im Spiel und haben uns direkt abgesetzt. Bis Ende des dritten Viertels konnten wir den Abstand immer weiter vergrößern, weil wir weiterhin sehr gut zusammen gespielt und hart gearbeitet haben. Aufgrund von Konzentrationsmängeln und anderer mentaler Fehler ist der Sieg dann nicht ganz so hoch ausgefallen wie erhofft, aber ich finde trotzdem, dass wir auf unsere Leistung, insbesondere in der ersten Halbzeit, sehr stolz sein können und wir werden versuchen, daran anzuknüpfen. Ich hab mich gefreut, dass heute viel reingefallen ist, weiß aber auch, woran ich noch arbeiten muss. Das Spiel hat mich auf jeden Fall weitergebracht und insgesamt viel Spaß gemacht.“

Jayla Oden: „ich habe mein erstes Spiel als Profi genossen. Es macht viel Spaß, mit diesem Team zu spielen und kämpfen. Ein großes Lob geht an meine Mitspielerinnen, die mich toll aufgenommen haben. Dadurch ist mir alles leichter gefallen als ich erwartete. Insgesamt war ich zufrieden mit meiner Leistung. Es gibt noch manches, an dem ich arbeiten. Ich bin stolz auf mein professionelles Debüt. Wir waren in den ersten drei Vierteln extrem fokussiert. Wir waren gut eingestellt und haben die Vorgaben gut umgesetzt, wir hatten viel Energie und spielten diszipliniert. Im letzten Viertel haben wir mental stark nachgelassen. Wir müssen über 40 Minuten unseren Fokus behalten. Insgesamt war es aber sehr okay, und ich freue mich auf die weitere Entwicklung von mir sowie vom Team.“

Michael Rappe

Beitragsbild:  Jayla Oden feierte gegen Chemnitz ein tolles Debüt für die BasCats. Foto: Nicole Gieser