Auch im Spitzenspiel der Frauen-Regionalliga war der USC Heidelberg II nicht zu stoppen. Beim bis dato ebenfalls unbesiegten Verfolger PKF Titans Stuttgart siegten die Heidelbergerinnen 72:68 und sind damit alleiniger Tabellenführer. Der Sieg ist umso bemerkenswerter, da mit Helena Nägele, Laurien Lummer und Eleah Steins drei Leistungsträgerinnen fehlten.
Der Start war wieder eine Kopie der vergangenen Spiele. Der USC II fand schnell zu seinem Spiel und konnte sich Punkt für Punkt absetzen. 16:11 stand es am Ende des ersten Viertels. Auch im zweiten Viertel zeigte sich ein ähnliches Bild. In der 15 Spielminute stand es 24:16. Dann fanden die Titans besser ins Spiel und konnten ihre Top-Scorerin Vicky Krell immer besser in Szene setzen. Die Ex-BasCats-Spielerin, die 2017 beim ersten Bundesliga-Aufstieg dabei war, markierte insgesamt 27 Punkte. In der 18. Minute gelang Stuttgart der Ausgleich zum 29:29 und zum Ende der ersten Halbzeit sogar eine 33:32-Führung.
Auch zu Beginn des dritten Viertels waren die Gastgeberinnen das bestimmende Team und konnten ihren Vorsprung ausbauen. Dennoch gelang es den USClerinnen in den richtigen Momenten Punkte zu erzielen, um in Schlagdistanz zu bleiben. Bei einem Spielstand von 47:56 ging es ins Schlussviertel.
Bis zur 36. Minute sah es beim Spielstand von 56:66 so aus, als würden die Titans als Siegerinnen vom Platz gehen. Dann gelang es den Gästen das Tempo zu verschärfen und vor allem sehr viel aggressiver den Ballvortrag der Stuttgarterinnen zu verteidigen. Diese hatten fortan nur noch schwierige Abschlüsse. Die Schnellangriffe des USC konnten nun nur noch durch Fouls gestoppt werden. Die daraus resultierenden Freiwürfe ließen den Vorsprung von Stuttgart schmelzen.
Zwei „forced turnover“, initiiert durch Hannah Raithel und Frieda Rütz, sorgten für weitere Ballgewinne und Punkte. Carlotta Kolb, die zuvor schon mit ihrer Schnelligkeit von den Gastgebern nicht zu halten war, konnte diese nun exzellent ausspielen. Insgesamt kam sie auf 19 Zähler. Und dann waren da noch die Freiwürfe. Leni Schramm-Bünning hatte davon vier in Folge und schoss die USClerinnen mit 69:68 in Führung. Insgesamt erzielte sie 28 Punkte bei fünf Dreiern, eine herausragende Leistung. Damit war sie die beste Werferin der Partie.
Eine weitere gute Verteidigung und ein erfolgreicher Abschluss erhöhten die Führung auf drei Punkte. Gleiches wiederholte sich und die Titans mussten sieben Sekunden vor Schluss foulen. Damit war klar, wenn Seila Skrijelj einen der zwei daraus resultierenden Freiwürfe verwandelt, war das die Entscheidung. Sie behielt die Nerven, machte den Sack zu und ließ die Gäste beim 72:68-Sieg jubeln.
USC II: Schramm-Bünning 28/5, Kolb 19/2, Schierling 8, Großmann 5/1, Raithel 4, Skrijelj 3, Steiner 3, Feilhauer 2, Blasen, Löffler, Rütz.
Headcoach Dennis Czygan: „Dieses Team ist beeindruckend, bei uns haben etliche Schlüsselspielerinnen gefehlt, aber dennoch haben wir wieder eine beeindruckende Leistung abgerufen. Wir können alle einfach nur stolz darauf sein, was sich dieses Team Woche für Woche erarbeitet.“
Trainer Jürgen Fuchs: „Top-Spiele werden meist gegen Ende entschieden. Energie und Mindset haben gepasst. Der Zehn-Punkte-Rückstand vier Minuten vor Schluss hat uns nicht rausgebracht. Eine aggressive Verteidigung und die Coolness bei den Freiwürfen brachten uns auf die Siegerstraße. Sehr beeindruckend bei dem Alter der Spielerinnen.“
Michael Rappe
Beitragsbild: So sehen Sieger aus. Neunter Sieg im neunten Spiel. Foto: Seila Skrijelj