Saison 1995/1996

5. Platz der Hauptrunde der 2. BL Süd, 5. Platz der Qualifikationsrunde

Aufgebot:
Matthias Biller (28 Jahre, 2,02 m, Flügel/Center), Branko Djurdjevic (20, 1,93, Flügel – ab Oktober 1995), Jochen Dörr (28, 1,91, Flügel), Andreas Fell (25, 1,92, Flügel), David Jones (28, 1,85, Aufbau/Flügel), Bernd Klein (27 Jahre, 1,88 m, Aufbau), Stefan Kühner (16, 1,90, Flügel), Andreas Mühling (24, 1,94, Flügel), Markus Recktenwald (23, 2,02, Center), Ralf Schäfer (29, 1,85, Aufbau/Flügel), Henrik Stein (22, 1,83, Aufbau), Horst Wolf (31, 2,10, Center)
Trainer: Jochen Knell

Die Vereine der 2. BL Süd:
TSV Tröster Breitengüßbach, BG Chemnitz, Eintracht Frankfurt, USC Freiburg, USC Heidelberg, BG Post Südstern Karlsruhe, TV AXA Direkt Langen, TV Lich, FC Bayern München, TGS Ober-Ramstadt, TSV Speyer, SV Tübingen, DJK S. Oliver Würzburg

Für den vakanten Trainerposten konnte der USC bereits Anfang Juni 1995 die Verpflichtung von Jochen Knell bekanntgeben. Der 35-jährige Finanzberater war hier kein Unbekannter, hatte er doch bis dahin die Damen der KuSG Leimen, soeben sehr unglücklich aus der 1. Bundesliga abgestiegen, betreut. Der gebürtige Karlsruher, wie sein Vorgänger A-Lizenz-Inhaber, hatte sich ausbedungen, beim USC ausschließlich für die sportlichen Belange der 1. Herrenmannschaft verantwortlich zu sein. In Leimen war Knell dagegen auch für Organisation und Sponsoring zuständig gewesen.

„Gehen beim USC die Lichter aus?“, lautete indes die alarmierende Überschrift eines längeren RNZ-Artikels, der am Freitag, dem 23.6.1995, veröffentlicht wurde. Joachim Klaehn beschrieb die eklatante Finanznot des USC, die eine weitere Teilnahme am Spielbetrieb der 2. BL Süd in Frage stelle. Der USC-Vorstand müsse bei seiner Tagung am 26.6.1995 darüber entscheiden.

Nach mehreren Zwischenberichten konstatierte Joachim Klaehn dann am 7.8.1995, es blase ein stürmischer Wind für den gerade noch einmal „geretteten“ USC Heidelberg und den Beginn der heißen Saisonphase.

Spielerkader 95/96

Als Co-Trainer präsentierte der neue Trainer Jochen Knell den angehenden Arzt Michael Dorsch. Für das Team konnte er hingegen substantielle Verstärkungen nicht vermelden. Insbesondere die von Center Jiri Stastny hinterlassene Lücke ließ sich nicht schließen.

Immerhin blieb der Stamm der letztjährigen Mannschaft ansonsten erhalten. Allerdings würde Bernd Klein wegen eines Kreuzbandrisses frühestens ab Mitte Oktober eingesetzt werden können. Für ihn musste bis dahin Henrik Stein aushelfen, ggf. auch David Jones auf der Position 1 spielen.

Verpflichtet werden konnten ausschließlich talentierte Nachwuchsspieler, die sich an den rauen Wind der 2. BL erst noch gewöhnen mussten. Aus Karlsruhe kam Andreas Mühling, aus Sandhausen Andreas Fell, von der SG Kirchheim Stefan Kühner, allesamt Flügelspieler.

Anfang Oktober 1995 wechselte der begabte, 1,93 m große serbische Flügelspieler Branko Djurdjevic, dessen Status als U 22-Spieler die Ausländer-Regelung nicht tangierte, von der KuSG Leimen zum USC.

Trotz der personell und finanziell schwierigen Bedingungen zeigte sich Jochen Knell zuversichtlich, mit seinem Kader die Klasse halten zu können. Er sollte Recht behalten!

Zum Auftakt der neuen Saison traten die Akademiker im Pokal gegen den Liga-Konkurrenten DJK Würzburg an und musste sich dem Favoriten mit 87:105 beugen. Die Franken boten u. a. mit Martti Kuisma einen finnischen Alleskönner und mit Dirk Nowitzki ein erst 17-jähriges Ausnahmetalent auf, welches später in der NBA für Furore sorgen sollte.
USC – DJK Würzburg 87:105 (50:57)
USC: Jones 22, Wolf 16, Biller 24, Fell 9, Dörr 5, Schäfer 7
DJK: Kuisma 46, Nowitzki 7, Steinbach 13, Wucherer 12, Pernecker 9, Garret 6, Ergun 2, Grabow 4, März 6

Erfahrung gegen Jugend bei über 15 cm Größenunterschied. USC-Routinier Jochen Dörr zieht unverdrossen gegen den jungen Dirk Nowitzki, der als “German Wunderkind” seine Dallas Mavericks 2011 zur NBA-Championship führen sollte (Foto RNZ-Archiv).

Hauptrunden-Ergebnisse des USC

BG Karlsruhe – USC 82:84 (40:43)
BG: Ky 15, Murray 23, Baierlein 5, Vengert 11, Brüning 15, Zajonc 4, Rietz 2, Nachreiner 3, Rösch 4
USC: Stein 8, Dörr 7, Schäfer 9, Wolf 10, Jones 25, Recktenwald 4, Fell 7, Biller 14

USC – FC Bayern München 84:58 (33:27)
USC: Jones 26, Wolf 18, Biller 16, Dörr 8, Schäfer 8, Fell 7, Stein 1, Recktenwald, Kühner, Mühling

TV Langen – USC 82:100
USC: Jones 33, Wolf 11, Biller 25, Dörr 13, Schäfer 3, Fell 4, Stein, Recktenwald 11, Kühner, Mühling

USC – TSV Tröster Breitengüßbach 85:78 (38:50)
USC: Jones 34, Wolf 8, Biller 17, Dörr 10, Schäfer, Fell 2, Stein 10, Recktenwald 2, Kühner, Djurdjevic 2
TSV: Besselink 22, Zapf 17, Gradl 13, Duckarm 10, Weiß 9, Königsreuther 2, Gardner 2, Pilling 2, Montag 1, Schabacker

TSV Speyer – USC 112:111 n. V. (54:46, 97:97)
TSV: Leko 8, Sobau 8, Glasauer 11, Krull 23, Knell 6, Rudolph 8, Salavarda 9, Sodomann 10, Bilalovic 29
USC: Jones 50, Wolf 14, Biller 19, Dörr 17, Schäfer 3, Fell, Stein 7, Recktenwald 1, Djurdjevic

TV Lich – USC 104:79
USC: Jones 22, Wolf 12, Biller 27, Dörr 7, Schäfer 1, Fell 2, Stein 4, Recktenwald 2, Djurdjevic 2

USC Freiburg – USC Heidelberg 97:78 (51:39)
FR: Schulz 3, Peralta 6, Paradzik 6, Bocsanji 4, Stefanovic 19, Kiefer 6, Schwarz 33, Maras 11, Hollenkamp 9
HD: Jones 19, Wolf 16, Biller 22, Dörr 3, Schäfer 11, Fell, Stein 2, Recktenwald 3, Djurdjevic, Kühner 2

USC – SV 03 Tübingen 81:80 (49:44)
USC: Jones 36, Wolf 14, Biller 18, Dörr 8, Klein 3, Schäfer, Fell, Stein 2, Recktenwald, Kühner
SV: Dietl 25, Roller 16, Ohm 11, Schall 10, Grandberry 7, Janovsky 4, Reichelt 4, Föhse 3

USC – Eintracht Frankfurt 81:84 n. V. (33:45)
USC: Jones 36, Wolf 22, Biller 12, Dörr, Klein, Schäfer, Stein 11, Recktenwald, Djurdjevic
Eintracht: von Moller 24, Matthews 19

BG Chemnitz – USC 92:75 (44:39)
BG: Linehan 26, Miksa 35, Schneider 2, Schmidt 5, Schuster 6, B. Schuster 2, Strohbach 14
USC: Jones 36, Wolf 4, Biller 18, Dörr 4, Klein, Schäfer 3, Stein 4, Recktenwald, Fell 6, Djurdjevic

USC – DJK Würzburg 99:113 (56:54)
USC: Jones 33, Wolf 26, Biller 30, Dörr 5, Klein 3, Schäfer 2, Stein, Recktenwald, Kühner, Djurdjevic
DJK: Kuisma 41, Nowitzki 22, Steinbach 20, Wucherer 12, Pernecker 10, Garret 4, Ergun 2, Röder 2, März, Stranz

TGS Ober-Ramstadt – USC 78:93
USC: Jones 30, Biller 35, Wolf 14, Fell 6, Dörr 4, Recktenwald 2, Stein 2

USC – BG Karlsruhe 101:81 (43:39)
USC: Jones 50, Biller 17, Wolf 16, Dörr 10, Recktenwald 5, Klein 3, Kühner, Stein, Schäfer, Fell
BG: Ky 12, Murray 19, Baierlein, Vengert 21, Brüning 10, Zajonc 2, Rietz 7, Nachreiner 2, Rösch 8, Winter

Bayern München – USC 102:99 (53:46)
FCB: Pack 37, Jentsch 20, Blanz 17, Hagen 11, Walz 8, Reichard 6, Trux 2, Würges 1
USC: Jones 29, Biller 36, Wolf 17, Dörr, Recktenwald, Klein 14, Djurdjevic 3, Stein, Schäfer

USC – TV Langen 89:78 (47:40)
USC: Jones 34, Biller 24, Wolf 20, Dörr 4, Recktenwald, Klein 5, Djurdjevic, Schäfer, Fell 2
TV: Deppisch 22, Davis 16, Bernard 14, Schiebelhut 14, Beck 10, Freudl 2, Glasauer, Büttner, Bontus

TSV Tröster Breitengüßbach – USC 88:89 (41:45)
USC: Jones 34, Biller 14, Wolf 19, Dörr, Recktenwald, Klein 10, Djurdjevic 8, Fell 4, Stein, Schäfer

USC – TSV Speyer 72:65 (43:33)
USC: Jones 29, Biller 8, Wolf 25, Dörr, Recktenwald, Klein 5, Stein 3, Djurdjevic 2, Schäfer, Fell
TSV: Leko 5, Sobau 2, Glasauer, Krull 16, Knell, Hamers, Salavarda 19, Sodomann 3, Bilalovic 20, Williams

SV 03 Tübingen – USC 88:83 (47:55)
SV: Dietl 23, Roller 20, Ohm 15, Schall 8, Grandberry 14, Janovsky 4, Reichelt 2, Föhse 2
USC: Jones 35, Biller 17, Wolf 18, Klein 2, Djurdjevic 11

USC – TV Lich 74:70 (34:37)
USC: Jones 21, Biller 18, Wolf 16, Dörr 2, Recktenwald 4, Klein 2, Stein, Schäfer, Fell 11, Kühner
TV: Ranta 16, Bokemeyer 16, Geddert 10, May 8, Zeihen 6, Löffler 4, Scheel 4, Süßlin 2, Szymanski 2

Eintracht Frankfurt – USC 82:89 (41:44)
Eintracht: von Moller 12, Langohr 15, Schädlich 13, Knecht 13, Rappe 8, Eck 8, Kollat 6, Falk 4, Tomasevic 3, Knopp
USC: Jones 29, Biller 24, Wolf 15, Klein 6, Dörr 4, Recktenwald 4, Stein 2, Fell 5

USC HD – USC Freiburg 79:93 (31:39)
HD: Jones 27, Biller 38, Wolf 6, Klein 8, Dörr, Recktenwald, Stein, Schäfer, Fell, Kühner
FR: Schulz 7, Peralta 4, Paradzik 33, Stefanovic 20, Gruhn 2, Schwarz 13, Maras 12, Hollenkamp 2

USC – BG Chemnitz 105:75 (51:43)
USC: Jones 34, Biller 19, Wolf 24, Dörr 20, Recktenwald, Klein 3, Stein 1, Schäfer, Fell 2, Kühner 2
BG: Linehan 29, Miksa 15, Kämpf 13

DJK Würzburg – USC 112:99
DJK: Kuisma 43, Steinbach 15, Nowitzki 9
USC: Jones 37, Biller 28, Klein 4, Dörr 8, Recktenwald 6, Stein 4, Fell 10, Kühner 2, Schäfer

USC – TGS Ober-Ramstadt 106:64 (50:20)
USC: Jones 37, Biller 10, Wolf 14, Dörr 10, Recktenwald 5, Klein 8, Stein 10, Schäfer 10, Fell, Kühner 2
TGS: Reißaus 28, Amann 19, Roth 6, Buchbinder 5, Hagenah 4, Walther 2, Blum

Der USC leistete sich in der Hauptrunde einige leichtfertige (Speyer) und auch unerwartete (Bayern München) Niederlagen, punktete aber andererseits auch überraschend, so in Frankfurt und in Breitengüßbach. Mit dem 5. Tabellenplatz hatte er sich das Teilnahmerecht an der Qualifikationsrunde zur 1. Bundesliga gesichert und damit alle Abstiegssorgen frühzeitig gebannt.

Tabelle der 2. BL Süd nach der Hauptrunde der Saison 95/96 sowie Korbjägerliste

Für die in ihrem Modus sehr umstrittene Qualifikationsrunde hatten sich die sechs Letztplatzierten der 1. BL und die jeweils sechs Erstplatzierten der zweiten Ligen Nord und Süd qualifiziert. In drei Gruppen mit jeweils zwei Erstligisten und jeweils zwei Zweitligavertretern aus Nord und Süd waren in einer Vor- und Rückrunde die jeweils zwei zukünftigen Erstligisten zu ermitteln.
In ihrer Gruppe trafen die „Akademiker“ auf die Erstligisten BG Ludwigsburg und Rhöndorfer TV, die Nord-Zweitligisten BC Oldenburg-Westerstede und Forbo Paderborn sowie den Liga-Konkurrenten DJK Würzburg.

USC-Ergebnisse der Qualifizierungsrunde

DJK Würzburg – USC 96:79 (51:33)
DJK: Kuisma 28, Nowitzki 24, Steinbach 10, Wucherer 9, Pernecker 7, Garret 5, Ergun 2, Röder 2, März 9
USC: Jones 28, Biller 22, Wolf 8, Klein 1, Dörr 2, Recktenwald 14, Stein, Fell 2, Schäfer 2

USC – BG Ludwigsburg 72:89 (33:47)
USC: Jones 26, Biller 17, Wolf 11, Dörr 4, Recktenwald 2, Klein 8, Stein, Schäfer, Fell 2, Kühner 2
BG: Locke 20, Jochum 15, Kurisko 13, Koch 13, Reißenbüchler 12, Heck 12, Sieghörtner 4

Rhöndorfer TV – USC 104:57 (57:26)
TV: Kleine-Brockhoff 22, Mayes 20
USC: Jones 15, Biller 22, Wolf 6, Klein 3, Dörr 5, Recktenwald, Stein, Fell 2, Kühner 1, Schäfer 3

BC Oldenburg-Westerstede – USC 92:77
BC: Kreuteler 22, Becka 17, Hemmieoltmanns 16
USC: Jones 19, Biller 16, Wolf 16, Fell 13

USC – Forbo Paderborn 100:89 (54:42)
USC: Jones 31, Biller 21, Wolf 10, Dörr 11, Recktenwald, Klein 8, Stein 12, Schäfer 5, Fell 2, Kühner
Forbo: Spradley 23, Tacke 17, Schaefermayer 13, Wenzlaff 12, Wolf 12, Schey 6, Lahrs 4, Jahn 2

USC – DJK Würzburg 68:108 (40:53)
USC: Jones 20, Wolf 6, Biller 17, Dörr, Klein 6, Schäfer, Stein 2, Recktenwald 8, Kühner 3, Fell 6
DJK: Kuisma 37, Nowitzki 19, Steinbach 6, Wucherer 13, Pernecker 2, Garret 12, Ergun 6, Röder 6, März 5, Grabow 2

BG Ludwigsburg – USC 100:80 (45:43)
BG: Locke 11, Jochum 28, Kurisko 10, Koch 13, Reißenbüchler 16, Heck 6, Sieghörtner 16, Sarcevic, Jeske, Marzol
USC: Jones 27, Biller 22, Wolf 11, Klein 11, Dörr 2, Recktenwald, Stein 5, Fell 2, Schäfer, Kühner

USC – Rhöndorfer TV 75:69 (41:29)
USC: Jones 28, Wolf 5, Biller 20, Dörr 4, Klein 8, Schäfer, Stein, Recktenwald 2, Kühner, Fell 8
TV: Meyer-Schomann 17, Musch 15, Mehrens 15, Kuprella 9, Wichterich 6, Otto 5, Deuster 2

USC – BC Oldenburg-Westerstede 96:89 (49:51)
USC: Jones 27, Wolf 17, Biller 24, Dörr 13, Klein 7, Kühner 3, Fell 5
BC: Kreuteler 18, Becka 18, Hemmieoltmanns 23, Wilhelm 18, Pappert 10, Niehus 2, Maaßmann

Forbo Paderborn – USC 77:89 (38:44)
Forbo: Spradley 20, Tacke 9, Schaefermayer 13, Wenzlaff 5, Wolf 18, Schey 6, Jahn 4, Dzeko, Garris, Mertens 2
USC: Jones 31, Biller 18, Wolf 11, Klein 7, Dörr 5, Recktenwald 8, Stein, Fell 6, Schäfer 3, Kühner

Mit vier Siegen und sechs Niederlagen erreichte der USC in der Gruppe 2 der Qualifikationsrunde abschließend einen ehrenvollen 5. Platz.
Es ließ sich das Fazit ziehen, dass Jochen Knell mit dem nominell gegenüber dem Vorjahr geschwächten Team gute Arbeit geleistet und einen beachtlichen Erfolg erreicht hatte.
Gleichwohl wollte man sich, finanziell nunmehr etwas besser aufgestellt, für die kommende Saison behutsam verstärken.

Gerne berichtet der Chronist auch vom „Fräuleinwunder“ des USC (Joachim Klaehn, RNZ), da die 1. Damenmannschaft den Aufstieg in die 2. BL Süd erreicht hatte.

Nächste Saison: Saison 1996/1997

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