Saison 1971/1972

3. Platz der Bundesliga Gruppe Süd

Aufgebot:
Dr. Walter Fuchs, Volkmar Gaber, Hilar Geze, Wolfgang Lachenauer, Dr. Jürgen Langhoff, Gary Larsen, Joe Linnemann, Jürgen Loibl (Kapitän), Franz Losonsky, Dieter Pfeiffer, Hans Riefling, Roland Vogel
Trainer: Volker Heindel

Die Vereine der Bundesliga Süd:
1. FC Bamberg, BC Darmstadt (Aufsteiger), MTV Gießen, USC Heidelberg, USC Mainz, SV Möhringen (Aufsteiger), Bayern München, USC München

Das USC-Aufgebot der Saison 71/72. Stehend von links: Mannschaftsbetreuer „Pulver“ Kaiser, Larsen, Linnemann, Gaber, Fuchs, Loibl, Geze, Trainer Volker Heindel; kniend v. l.: Riefling, W. Lachenauer, Pfeiffer, Vogel, Losonsky; es fehlt Dr. Langhoff (Slg. Volker Heindel).

Das USC-Aufgebot der Saison 71/72
Stehend von links: Mannschaftsbetreuer „Pulver“ Kaiser, Larsen, Linnemann, Gaber, Fuchs, Loibl, Geze, Trainer Volker Heindel; kniend v. l.: Riefling, W. Lachenauer, Pfeiffer, Vogel, Losonsky; es fehlt Dr. Langhoff (Slg. Volker Heindel)

Gegenüber dem Vorjahr gab es im Kader des USC starke Veränderungen. Nachdem Trainer Dr. Neumann aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand, übernahm Volker Heindel die Mannschaft. Vorgänger und Nachfolger waren bekanntlich vielfache Nationalspieler, Protagonisten der ersten Stunde beim USC und hatten mit ihm jeweils sieben Meistertitel errungen.
Dr. Dan Puscasiu wechselte zum Lokalrivalen EK Eppelheim. Auch Mike Paulle, Karl Schröder und Gernot Dick verließen den USC.
Aus den USA kamen Gary Larsen und der Deutschamerikaner Joe Linnemann, vom Mainzer Namensvetter wechselte Volkmar Gaber an den Neckar. Die Erwartungen an das neue USC-Team waren groß, gehörten mit Jürgen Loibl, Dieter Pfeiffer, Hans Riefling, Hilar Geze und Joe Linnemann doch immerhin fünf Spieler des aktuellen Bundesliga-Kaders dem deutschen Olympia-Aufgebot für 1972 (in München) an.

Die beiden BL-Gruppen Nord und Süd umfassten nun lediglich noch jeweils acht gegenüber bislang zehn Teams. So stieg neben den beiden Tabellenletzten der Vorsaison, EK Eppelheim und Rei Koblenz, auch 1860 München aus der Bundesliga ab. Mit GW Frankfurt verzichtete ein weiterer Traditionsverein auf sein Teilnahmerecht an der Bundesliga – bekanntlich hatte Alemannia Aachen 1967 den Schritt von der Oberliga in die Bundesliga nicht vollzogen, vor zwei Jahren Eintracht Frankfurt seine Lizenz zurückgegeben. Der USC Mainz konnte nun für GW in der Liga verbleiben.

In der Endrunde, die in zwei Gruppen mit jeweils vier Teilnehmern (je zwei aus Nord und Süd) ausgetragen wurde, qualifizierten sich die beiden Gruppenersten für das Halbfinale, welches wiederum in Überkreuzspielen entschieden wurde.

Spielergebnisse des USC in der BL-Hauptrunde

USC – BC Darmstadt 103:58 (34:30)
USC: Loibl 21, Geze 20, Pfeiffer 14, Riefling 12

USC Mainz – USC Heidelberg 67:69

Bayern München – USC Heidelberg 69:68 (37:28)
Bayern: Ritter 19, Biskup 15, Thornton 14; USC: Linnemann 23, Geze 14

USC – 1. FC Bamberg 84:58 (46:33)
USC: Linnemann 28, Riefling 20, Larsen 10, Loibl 8, Geze 6, Dr. Langhoff, Losonsky je 4, Dr. Fuchs, Gaber je 2

MTV 1846 Gießen – USC Heidelberg 74:64 (38:36)

USC Heidelberg – USC München 69:69 (37:28)
HD: Geze 20, Linnemann 17, Loibl, Riefling je 10, Dr. Fuchs 8, Larsen 4
München: Geschwindner 26, Jekeli 19, Pethran 8

USC – SV Möhringen 98:73
USC: Loibl, Linnemann je 16, Geze 15, Pfeiffer 12, Lachenauer 10, Larsen 9, Gaber 8, Riefling 6, Losonsky 4, Vogel 2; SV: Knapp 23, Schell 15

BC Darmstadt – USC Heidelberg 75:112

USC Heidelberg – USC Mainz 104:49 (44:26)
HD: Loibl 27, Geze 18, Gaber 16, Linnemann 12, Riefling, Pfeiffer je 8, Vogel 6, Lachenauer 3, Dr. Fuchs, Larsen je 2
Mainz: Staiger 15, Schitthoff 11, Wucherer 6, Tüttenberg, Husemann je 4, Rönnberg 3, Scholz, Werner, Stock je 2

USC Heidelberg – Bayern München 81:79 (37:41)
USC: Geze 29, Linnemann 20, Loibl, Riefling je 8, Lachenauer 6, Larsen 3, Pfeiffer, Losonsky, Gaber je 2, Dr. Fuchs 1
Bayern: Thornton 31, Krüger 16, Ritter 14, Scheidegg 7, Bernath 6, Biskup 3, Renner 2

1. FC Bamberg – USC 74:64 (40:37)
1. FC: Wade 24, Brand 15, Müller 13, Bläsius, Reichmann je 10
USC: Geze 16, Loibl 15, Linnemann 14, Larsen 13, Gaber 4, Pfeiffer 2

USC Heidelberg – MTV 1846 Gießen 76:80 (45:36)
USC: Loibl 22, Pfeiffer 15, Losonsky 14, Linnemann 10, Larsen 5, Geze, Lachenauer je 4, Gaber 2
MTV: Dr. Urmitzer 22, Hess 10, Breitbach, Röder je 8, Weigand, Strack, Ampt je 6, Davis, Jungnickel je 5, Gentzen 4

USC München – USC Heidelberg 84:60 (47:36)
München: Geschwindner 26, Belik 17, Jekeli 11, Reiter 8, Moser, Abright je 6, Dieckmann 5, Decker 2
HD: Larsen 13, Losonsky 10, Pfeiffer, Geze je 8, Lachenauer 7, Loibl, Dr. Fuchs je 4, Linnemann, Gaber, Vogel je 2

SV Möhringen – USC Heidelberg 75:100 (39:54)
USC: Linnemann 20, Geze 18, Pfeiffer 13, Larsen 12, Gaber 10, Loibl 9, Lachenauer 8, Losonsky 7, Vogel 2, Dr. Fuchs

Abschlusstabelle 71/72 der BL Süd:

1. MTV 1846 Gießen 26:2 Punkte
2. USC München 17:11 Punkte
3. USC Heidelberg 17:11 Punkte
4. 1. FC Bamberg 17:11 Punkte
5. FC Bayern München 14:14 Punkte
6. USC Mainz 14:14 Punkte
7. SV Möhringen 7:21 Punkte
8. BC Darmstadt 0:28 Punkte

In der Punkterunde der Gruppe Süd konnte der USC den hohen Erwartungen nicht ganz gerecht werden. Immerhin qualifizierte er sich jedoch mit dem dritten Tabellenplatz für die Endrunde, die ihn mit dem Südmeister MTV Gießen, dem VfL Osnabrück (N 2) und dem BSV Berlin (N 4) zusammenführte.
Mit zwei Heimsiegen (gegen VfL Osnabrück und BSV Berlin) und vier Niederlagen (zwei gegen MTV Gießen, je eine in Berlin und Osnabrück) platzierte sich der USC auf dem dritten Rang der Endrunde und schied damit aus dem Meisterschaftsrennen aus.

Spielergebnisse des USC in der ER-Gruppe 1

VfL Osnabrück – USC Heidelberg 78:74 (31:41)
USC: Geze 22, Dr. Fuchs 15, Loibl 14, Riefling, Pfeiffer je 6, Linnemann 4, Gaber 3, Losonsky, Larsen je 2

MTV 1846 Gießen – USC Heidelberg 75:66 (28:32)
MTV: Jungnickel 21, Ampt 18, Röder 12, Gentzen, Heß je 6, Davis, Breitbach je 4, Strack, Weigand je 2
USC: Riefling 15, Geze 14, Linnemann, Larsen je 10, Loibl 6, Pfeiffer 5, Gaber, Lachenauer je 2, Dr. Fuchs, Losonsky

USC Heidelberg – BSV Berlin 100:70
USC: Loibl 21, Linnemann 19, Pfeiffer 17, Riefling 14, Geze 13, Larsen, Lachenauer je 6, Losonsky 4
BSV: Stenzel 18, Armbrecht 16, Müller 9, Plate, Laube je 8, Tesmer 5

BSV Berlin – USC Heidelberg 79:78 (45:39)

USC Heidelberg – MTV 1846 Gießen 83:88 (36:47)

USC Heidelberg – VfL Osnabrück 82:72
USC: Geze 14, Loibl 12, Lachenauer, Dr. Fuchs, Linnemann, Larsen je 10, Riefling, Pfeiffer je 8

Die Abschlusstabellen der beiden ER-Gruppen

Die Abschlusstabellen der beiden ER-Gruppen

In den Halbfinalspielen setzten sich der MTV Gießen gegen den USC München und der TuS 04 Leverkusen gegen den VfL Osnabrück durch. Die Meisterschaft errang zum dritten Mal in Folge TuS 04 Leverkusen mit zwei sehr knappen Siegen (80:75, 70:67) gegen den Südmeister MTV Gießen.

Auch im Pokalrennen konnten sich die „Akademiker“ nicht schadlos halten. Nach einem überaus deutlichen Kantersieg beim BC Darmstadt schieden sie mit einer unerwarteten Halbfinal-Heimniederlage gegen den MTV Wolfenbüttel aus. Auch diese Ergebnisse spiegeln aber die Gesamtbilanz der angesichts der hochkarätigen Spieler unbefriedigenden Saison.

BC Darmstadt – USC Heidelberg 42:117
USC: Geze 33, Loibl 20, Lachenauer, Larsen je 14, Riefling, Losonsky je 10, Dr. Fuchs, Pfeiffer je 6, Vogel 4

USC Heidelberg – MTV Wolfenbüttel 78:81 (42:42)
USC: Lachenauer 28, Geze 22, Riefling 12, Larsen 7, Pfeiffer 5, Dr. Fuchs, Losonsky je 2

Nachzutragen ist, dass Dr. Klaus „Pollo“ Urmitzer (MTV Gießen) am 19.1.1972 bei der Rückfahrt vom Auswärtsspiel in HD (80:76 für Gießen) zusammen mit seinen Mannschaftskollegen Günther Lindenstruth und Hans Heß schwer verunglückte. Klaus Urmitzer traf es mit drei Monaten Krankenhausaufenthalt besonders hart. „Pollo“ war ein echter Altstädter, aus der Jugend des USC hervorgegangen und hatte beim USC, dem MTV und in der Nationalmannschaft sehr erfolgreich gespielt. Geradezu legendär waren sein Sprungvermögen und seine Sprüche („Ich war der erste weiße, deutsche, unter zwei Meter messende Spieler mit abgeschlossener Berufsausbildung, der einen Dunking schaffte.“). Der Zahnarzt versuchte nach seiner Genesung ein Comeback beim MTV, musste aber ca. ein Jahr nach dem Unfall seine so erfolgreiche Karriere beenden. Er spielte danach noch einige Zeit in der Regionalliga-Mannschaft des Heidelberger SC.

Nächster Abschnitt: V. USC meldet sich zurück (72/73 – 76/77)

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