Alle Neune und Halbzeitmeister! AXSE BasCats siegen 79:40 bei Keltern II

Die AXSE BasCats sind zum ersten Mal seit ihrem Aufstieg 2009 Halbzeitmeister der 2. Damen-Basketball-Bundesliga. Bei den Rutronik Stars Keltern II warteten sie am Sonntagabend drei Viertel lang mit einer Basketball-Demonstration auf, siegten souverän mit 79:40 (52:21) und sind für das Topspiel am nächsten Samstag beim Verfolger DJK Brose Bamberg bestens gerüstet.

Es ist schon beeindruckend, welche Konstanz die BasCats in dieser Saison an den Tag legen. So spielstark, so dominant sind sie noch nie aufgetreten. Keltern ist sonst ein Team, das über 70 Punkte erzielt, doch an der Heidelberger Defensive bissen sich selbst Erstligaspielerinnen wie Leonie Elbert und Linn Schüler die Zähne aus. Kelterns Trainer Rouven Rössler startete mit fünf Außenspielerinnen, um die Center der BasCats nach außen zu ziehen, doch diese Taktik ging völlig in die Hose. Nach vier Minuten führten die Gäste 14:0. Elbert traf kaum einen Wurf, eine starke und erfahrene Spielerin wie Vanessa Seemann kam in 30 Minuten Spielzeit auf gerade einmal zwei Punkte. Die beste Werferin bei Keltern II war Sara Schubitschew mit ganzen acht Punkten.

Die BasCats beherrschten den Rebound (38:22) und spielte ihre Systeme fast perfekt durch. Diesmal gelang es ihnen, die Innenspielerinnen bestens in Szene zu setzen. Erica Carlson hatte einen hervorragenden Tag erwischt, markierte 20 Punkte und pflückte 14 Rebounds. Hinzu kamen noch drei Vorlagen und eine Reihe von Blocks. Auch Serena Benavente und Viktoria Krell punkteten zweistellig.

Ein 28:9 nach dem ersten Viertel spricht Bände. Die klare Führung gab Dennis Czygan die Möglichkeit, wieder allen Ergänzungsspielerinnen viel Einsatzzeit zu geben. Martina Letkova, die die ganze Woche krank gewesen war, konnte dadurch für Bamberg weitgehend geschont werden. Immerhin traf die Slowakin einen Distanzwurf. Die Jüngsten im Team, Michala Palenickova und Laura Gertenbach, nutzten ihre Einsatzzeiten ebenfalls gut aus. Ein ganz starkes Spiel machte Anna Meusel. Sie steuerte gleich vier Punkte zur 14:0-Führung bei und wirkte sehr entschlossen und spielfreudig.

Nur im vierten Viertel war die Spannung bei den BasCats ziemlich heraus, so dass sie dieses Keltern mit 11:10 überließen. Die Heidelbergerinnen gehen mit viel Selbstvertrauen und sechs Punkten Vorsprung auf Bamberg – die Fränkinnen habe eine Partie weniger ausgetragen – in das Topspiel. Nachdem die Rhein-Main Baskets in Speyer schon die fünfte Saisonniederlage kassierten, scheint Bamberg der große Konkurrent im Titelkampf zu sein. Sie verloren die ersten zwei Saisonspiele, blieben seitdem aber in sechs Spielen ungeschlagen.

Stenogramm: 0:14 (4.), 9:28 (10.), 21:52 (Halbzeit), 29:69 (30.), 40:79 (Endstand).

Punkte: Carlson 20, Benavente 14/1, Krell 11, Lummer 8, Angol 6/1, Kranzhöfer 6, Meusel 6, Chatzitheodorou 5/1, Letkova 3/1, Palenickova, Gertenbach.

Beste Werferinnen bei Keltern II: Schubitschew 8, Schüler 7, Elbert 6.

Rebounds: 38:22 (Carlson 14, Krell 6, Kranzhöfer 5 – Elbert 5, J. Seemann 4, V. Seemann 3, Stenzel 3).

Wurfquote aus dem Feld: 48:23%

Dreierquote: 33:6%

Freiwurfquote: 83:75%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir haben 30 Minuten Basketball demonstriert. Das war defensiv heute sehr gut und auch offensiv drei Viertel lang. Wir haben unsere Systeme sehr konzentriert durchgespielt. Erica war gut drauf heute, Anna Meusel hat ein sehr starkes Spiel gemacht. Herbstmeister sind wir schon, nun wollen wir auch ungeschlagen bleiben.“

Anna Meusel: „Heute sind wir gut gestartet und haben von Anfang an hart verteidigt. In der Offensive konnten wir an unseren Spielsystemen arbeiten und haben besonders unterm Korb gute Optionen gefunden. Ich war heute ganz zufrieden mit mir, aber ich weiß auch, an was ich weiter arbeiten muss. Dafür wird die kommende Trainingswoche genutzt, in der wir uns auf Bamberg einstellen müssen. Das wird definitiv kein leichtes Spiel, aber wir werden gut vorbereitet sein und hoffentlich den nächsten Sieg mit nach Heidelberg bringen.

Erica Carlson: „Wir haben fokussiert angefangen und im ersten Viertel eine deutliche Führung herausgearbeitet. Offensiv waren wir stark, aber wir hatte ein paar Schwächen in der Defensive, die Keltern einige leichte Punkte gegeben haben. Unser Ziel als Mannschaft ist es, eine ganze Partie so zusammen zu spielen. Heute haben wir positive Dinge gesehen, aber auch Dinge, woran wir noch arbeiten müssen. Ich finde, das Team hat einen guten Job gemacht, mich unter dem Korb zu finden. Sie haben gut gepasst und dadurch war ich in der Lage meine Größe auszuspielen, um zu punkten oder freie Mitspielerinnen zu finden.“

Michael Rappe

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Erica Carlson (hier beim Spiel in Würzburg) herrschte auch in Keltern unter den Körben.

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Anna Meusel ging sehr entschlossen zu Werke und machte ein gutes Spiel.

Fotos (2): Tom Eisele