AXSE BasCats ohne den Hauch einer Chance

Die Zahl 13 brachte kein Glück. Mit 54:116 kassierten die AXSE BasCats am 13. Bundesliga-Spieltag beim TSV Wasserburg erneut eine hohe Auswärtsniederlage. Da Göttingen gegen Halle mit 81:63 gewann, rutschten die AXSE BasCats wieder auf einen Abstiegsplatz ab.

Fast schon obligatorisch war der gute Start, denn nach vier Punkten von Tiffany Jones-Smith und einem Distanztreffer von Rachel Arthur führte der Außenseiter mit 7:5. Beim 9:9-Ausgleich von Sara Kranzhöfer war noch alles gut. Doch die gute Leistung währte nur sechs Minuten. Mit den ersten Auswechslungen kam der totale Einbruch. Die BasCats leisteten sich eine Flut von Ballverlusten – bereits zehn nach sieben Minuten, insgesamt 34!. Das baute die bis dahin keineswegs starken Wasserburgerinnen, die ebenfalls kräftig Turnover sammelten, mächtig auf. Petra Zaplatova war nicht zu halten, Haiden Palmer punktete im ersten Viertel ebenfalls gut. Milica Deura schraubte die Führung nach dem ersten Viertel auf 26:14.

Wer auf Besserung gehofft hatte, sah sich getäuscht. Es ging weiter mit den Ballverlusten, in der Verteidigung wurde nachlässig agiert und im Angriff lief auch wenig zusammen. Mit einem 15:2-Lauf war die Entscheidung Mitte des zweiten Viertels praktisch schon gefallen – 41:16. Zur Halbzeit waren es 29 Punkte Rückstand.

Auch mit Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich nichts. Wasserburg konnte ungestört schalten und walten, wie es wollte. Monique Reid war in überragender Form und wies am Ende eine sagenhafte Trefferquote von 100 Prozent aus dem Feld auf. Zudem pflückte sie noch elf Rebounds und gab sechs Vorlagen. Sie ließ das Fehlen der verletzten Rebecca Tobin vergessen. Zehn Dreier versenkte der deutsche Meister, bei den AXSE BasCats waren es nur drei.

Schon sechs Minuten vor Spielende machte Haiden Palmer den 100. Punkt, am Ende mussten die AXSE BasCats die wohl höchste Niederlage ihrer jüngeren Geschichte hinnehmen. Nach dem 68:96 in Bad Aibling und dem 79:109 in Keltern nun also gar 116 Gegenpunkte. Die Auswärtsleistungen liegen weiterhin deutlich hinter den Auftritten vor heimischem Publikum zurück. Bis zum Spiel am Samstag gegen Herne bleibt nicht viel Zeit, aber dennoch vor allem defensiv sehr viel zu tun.

Ihr Debüt feierte gestern Brooke Le Mar. Die Pause nach dem Kreuzbandriss war ihr natürlich anzumerken, sie wird ein paar Spiele brauchen, um eine Verstärkung zu sein. Auch sie hatte mit sechs zu viele Turnover, gab aber in ihren knapp 15 Minuten Spielzeit drei Vorlagen und markierte eine Sekunde vor Schluss des dritten Viertels mit zwei Freiwürfen ihre ersten beiden Punkte für die AXSE BasCats.

Stenogramm:

Wasserburg: Reid 24/1, Galliou-Loko 19/4, Smith 15/1, Deura 14/1, Zaplatova 13/2, Perner 9/1, Palmer 9, Okockyte 7, Holopainen 6.

AXSE BasCats: Young 15/1, Jones-Smith 11, Arthur 6/2, Angol 4/1, Kranzhöfer 4, Palenickova 4, Le Mar 4, Chatzitheodorou 4, Zipser 2, Lummer, Meusel, Schätzle.

Rebounds: 44:43 (Wasserburg/BasCats): Reid 11, Galliou-Loko 8, Team 6 – Jones-Smith 7, Zipser 6, Young 5.

Turnover: 15:34!

Wurfquote aus dem Feld: 71:29%

Dreierquote: 37:20%

Freiwurfquote: 57:85%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Das war nix, diese Leistung ist mir unerklärlich. Nach dem 9:9 sind wir in unsere Einzelteile zerfallen. Wir waren in der Verteidigung viel zu weich, davon kann ich nur Sara Kranzhöfer ausnehmen. Egal, wer von der Bank kam, es ging keinen Schritt nach vorne. Es war eine ganz schwache Teamleistung. Natürlich ist die weite Fahrt an einem Mittwoch ungewohnt, aber das kann und darf so ein Auftreten nicht erklären.“

Michael Rappe

Nur ganz selten konnten sich die AXSE BasCats (hier Vee Young im Hinspiel) in Wasserburg durchsetzen. Foto: Tom Eisele