BasCats im Playoff-Modus – 1. Halbfinale gegen Speyer

Playoffs – das Ziel aller Sehnsüchte. Nun ist es soweit. Für die BasCats USC Heidelberg, die mit 16 Siegen in 16 Spielen durch die Hauptrunden stürmten, beginnt nun die entscheidende Phase der Saison. An deren Ende soll die Meisterschaft der 2. Basketball-Bundesliga stehen und der damit verbundene sportliche Aufstieg in die 1. Bundesliga, aus der die Heidelbergerinnen vor einem Jahr so unglücklich abgestiegen sind.

Alle Spielerinnen sprechen von der besonderen Faszination, die von den Playoffs ausgeht. Gerade die Profis schalten dann noch einmal ein bis zwei Gänge hoch, in den sogenannten „Playoff-Modus“. Das war in dieser Woche auch im Training deutlich zu spüren, weshalb Trainer Dennis Czygan und die Co-Trainer Chris Baum und Serena Benavente ganz viel Freude hatten. „Ich bin echt begeistert, alle Spielerinnen geben alles“, sagte Czygan. Bei den Trainingsspielen Fünf gegen Fünf wurde kein Ball verloren gegeben, der Ehrgeiz ist förmlich zu spüren. Es knistert in der Luft. Die Vorfreude ist riesengroß vor dem ersten Halbfinale am Samstag um 17.30 Uhr gegen den TSV Towers Speyer-Schifferstadt. Die Zeit des Experimentierens ist vorbei, viele taktische Varianten sind einstudiert, die BasCats sind bereit für den großen Wurf.

Speyer ist ein Gegner, mit dem wohl zu Jahresbeginn kaum jemand gerechnet hätte. Doch nach dem Abgang von Shantrell Moss nach Schwabach wurde offenbar der Teamspirit besser und das Team von Trainer Marcel Kalamorz spielte wie befreit auf. Siege gegen Bamberg und Würzburg brachten Speyer zwischenzeitlich sogar auf Rang drei, ehe die Niederlage bei Jahn München am letzten Sonntag das Abrutschen auf Platz vier bedeutete. Natürlich hätte Speyer den großen Favoriten Heidelberg gerne vermieden, andererseits ist es ein Derby, das die Zuschauer anlocken sollte. „Was kann es Besseres geben als ein Derby im Playoff-Halbfinale?“, fragte Dennis Czygan. Speyer habe zuletzt tolle Leistungen gebracht, so dass sein Team den Gegner tunlichst nicht unterschätzen wird, auch wenn die beiden bisherigen Duelle in dieser Saison mit 71:50 im Sportinstitut und 95:54 in Speyer überaus deutlich gewonnen wurden.

Die Britin Jessie Edwards ist die herausragende Erscheinung bei Speyer mit 16 Punkten und 10 Rebounds im Schnitt. Zu einer festen Größe hat sich Flügelspielerin Philippa Faul gemausert, die auf elf Punkte und fünf Rebounds kommt. Weitere Leistungsträgerinnen sind Anja Jalalpoor, Annika Netter, Nele Steinort und Marla Ruf. Die Pfälzerinnen sehen sich selbst als klarer Außenseiter, wollen aber den großen Favoriten ärgern. In einem Beitrag für Ron-TV (https://www.rontv.de/sie-haben-es-in-die-playoffs-geschafft) sagte Trainer Kalamorz: „Heidelberg hat mehr Talent und mehr Geld und hat 16 Spiele gewonnen, aber wir haben nichts zu verlieren und die Spielerinnen haben sich fest vorgenommen, Heidelberg ordentlich zu ärgern.“

„Wir müssen von Anfang an Tempo gehen und unsere Würfe nehmen“, fordert Dennis Czygan, der damit rechnet, dass Speyer über Schnellangriffe zum Ziel kommen will. Wenn die BasCats zu ihrer Normalform finden, können eigentlich nur sie der Sieger sein. Center Olivia Nash ist die beste Rebounderin der 2. Liga Süd, Flügelspielerin Pele Gianotti mit 15 Punkten die beste Heidelberger Schützin (Platz sechs in der Liga). Alle elf Spielerinnen im Kader sind gesund und einsatzfähig.

Gespielt wird nach dem Modus „Best of Three“, wer also zuerst zwei Begegnungen gewonnen hat, der zieht ins Finale gegen Bamberg oder München ein. Die beiden bayerischen Klubs bestreiten das zweite Halbfinale, das für Dennis Czygan völlig offen ist. „Die Erfahrung spricht eher für München“, findet er. Das Rückspiel der BasCats in Speyer ist am kommenden Freitag um 19.45 Uhr in der Osthalle. Sollte es dann 1:1 stehen, fände das entscheidende dritte Spiel gleich am Sonntag um 14 Uhr im Sportinstitut statt. Eine enorme organisatorische Herausforderung, die die DBBL ihren Vereine ohne Not aufbürdet.

Michael Rappe

So lief es in den beiden Hauptrundenspielen gegen Speyer:

Vorrunde, 21.10.18 (im ISSW):

Stenogramm: 6:4 (6.), 10:6 (10.), 18:11 (13.), 26:21 (15.), 33:22 (Halbzeit), 42:34 (26.), 48:37 (30.), 53:43 (34.), 60:43 (36.), 71:50 (Endstand).

BasCats: Nash 16, Gianotti 12/2, Lummer 9, Meusel 8, Chatzitheodorou 5/1, Zipser 7, Daub 4, Arthur 4, Palenickova 4, Karavassilis 2.

Speyer: Faul 16/1, Edwards 10, Jalalpoor 6, Steinort 5/1, Netter 5, Helmig 3/1, Krüger 3/1, Akele.

Rebounds: 51:476(BasCats/Speyer): Gianotti 16, Nash 10, Meusel 4 – Edwards 11, Moss 7, Faul 7.

Wurfquote aus dem Feld: 45:33%

Dreierquote: 11:30% (3/26:4/13)

Freiwurfquote: 66:42%

 

Rückrunde, 12.01.19 (in Speyer):

Stenogramm: 5:10 (4.), 10:12 (7.), 10:19 (10.), 19:23 (13.), 19:36 (17.), 30:43 (Halbzeit), 36:50 (24.), 40:61 (27.), 44:68 (30.), 46:79 (34.), 52:86 (35.), 54:95 (Endstand).

Speyer: Edwards 25, Faul 13, Jalalpoor 8/1, Akele 4, Netter 4, Krüger, Helmig, Steinort.

BasCats: Gianotti 19, Nash 17/1, Arthur 12/2, Meusel 10, Palenickova 8/2, Daub 7, Spatzier 6/2, Lummer 6, Chatzitheodorou 6, Zipser 4.

Rebounds: 27:42 (Speyer/BasCats): Edwards 9, Jalalpoor 5, Faul 4, Netter 4 – Meusel 7, Gianotti 7, Palenickova 6.

Wurfquote aus dem Feld: 44:58%

Dreierquote: 8:29% (1/12:7/24)

Freiwurfquote: 61:78%

Die BasCats wollen auch nach dem 1. Halbfinale gegen Speyer wieder jubeln.

Dennis Czygan jubelt beim letzten Spiel in Weiterstadt.

Fotos (2): Andreas Gieser