BasCats: Nach Samstagabend-Krimi Sieg beim Tabellenführer

Was für ein Triumph für die BasCats USC Heidelberg! Mit 71:67 siegten sie beim Tabellenführer der 2. DBBL Süd und rückten mit dem zehnten Sieg in Folge auf den zweiten Platz vor, da Bad Homburg 46:52 in München verlor.

Eine positive Eigenschaft der BasCats tritt in den letzten Wochen besonders in Erscheinung. Es ist die Fähigkeit, bei engen Spielständen die Nerven zu behalten und zurück zu schlagen. Das war beim Verlängerungssieg gegen München so und auch beim Heimerfolg gegen Freiburg II. Diesmal führten die Heidelbergerinnen eigentlich die ganze Partie über, doch plötzlich stand es 66:66. Es war Carla Bieg Salazar, die eiskalt blieb und die entscheidenden Freiwürfe verwandelte. Doch der Reihe nach.

Trotz der langen und winterlichen Anreise waren die BasCats sofort voll da. Ein Distanztreffer von Sanata-Lea Ouedraogo war ein guter Auftakt. Die BasCats verteidigten großartig und ließen im ersten Viertel nur sechs Punkte zu. Das änderte sich auch im zweiten Viertel wenig, vor allem Miriam Diala und Kayla Simmons lieferten sich unter dem Korb großartige Duelle. Und die Heidelbergerinnen trafen sehr ausgeglichen, schon zur Halbzeit hatten bis auf Lotta Simon alle Spielerinnen gepunktet. Die Dreierquote war mit 5/9 – fünf verschiedene Akteurinnen trafen aus der Distanz – sehr gut. Lohn war eine verdiente 34:20-Führung zur Halbzeit. Danielle Shafer und Marie Perner hatten zur Halbzeit erst je drei Punkte erzielt.

Es war zu erwarten, dass die Wasserburger Schützinnen irgendwann treffen würden.  Shafer und Marie Perner waren es mit acht und sechs Punkten, die im dritten Viertel eine Aufholjagd starteten. Als es nur noch 38:41 stand, legten die BasCats offensiv wieder einen Zahn zu. Ein Dreier von Michala Palenickova und ein Korb von Julia Wroblewski brachten die Gäste wieder elf Punkte in Führung.

Wasserburg blieb bei seiner kleinen Rotation, wie schon die ganze Saison über. Ein Spiel mit dem Feuer, wenn sich da mal jemand ernsthaft verletzt. Gleich vier Spielerinnen blieben ohne jeden Einsatz. Die BasCats schienen die Partie zu Beginn des letzten Spielabschnittes vorentscheiden zu können. Sanata-Lea Ouedraogo verwandelte eine Vorlage von Helena Nägele zum 58:40. Doch nun begannen auch Kayla Simmons und Sophie Perner zu treffen.

Die Ballverluste bei den BasCats häuften sich und dann sorgte Simmons 54 Sekunden vor Schluss für den Ausgleich zum 66:66. Die Wende? Nein! Carla Bieg Salazar konterte im Gegenzug und 17 Sekunden vor Schluss behielt sie auch von der Freiwurflinie die Nerven (66:70). Dann konnte Shafer nur einen von zwei Freiwürfen verwandeln, Miriam Diala traf drei Sekunden vor Spielende einen von zwei. Damit kam sie nach einer weiteren Klasseleistung auf zwölf Punkte und zwölf Rebounds. Auch Michala Palenickova markierte zwölf Punkte.

Während Ouedraogo (31:29 Min.) und Nägele (27:11) die meiste Einsatzzeit hatten, kamen die sieben Wasserburgerinnen aufgrund der kleinen Rotation auf Spielzeiten zwischen 28 und 38 Minuten. Das ausgeglichenere Team hatte letztlich gewonnen. Der direkte Vergleich geht zwar an Wasserburg, das das Hinspiel 81:72 gewonnen hatte, doch das störte die glücklichen BasCats wenig.

Am kommenden Samstag empfangen die BasCats den Tabellenvierten Rhein-Main Baskets. Es lohnt sich, ins Sportinstitut zu kommen. Sprungball ist um 17 Uhr.

Statistik (Wasserburg/BasCats)

Dreierquote: 28:38% (8/29:8/21)

Zweierquote: 38:37%

Freiwurfquote: 81:75%

Rebounds: 31:38 (Simmons 15, Santos 7, M. Perner 4 – Diala 10, Palenickova 7, Ouedraogo 5, Karavassilis 5)

Assists 10:5 (Nägele 4)

Turnover 22:23

Stenogramm: 0:5 (2.), 4:10 (4.), 6:18 (10.), 9:23 (11.), 15:23 (15.), 20:34 (Halbzeit), 23:38 (22.), 35:38 (25.), 38:41 (27.), 38:49 (29.), 40:51 (30.), 40:58 (32.), 47:58 (34.), 56:60 (35.), 61:64 (38.), 66:66 (39.), 67:71 (Endstand).

Wasserburg: Shafer 16/3, M. Perner 14/4, Simmons 14, Santos 11/1, S. Perner 10, Weymar 2, Scholzgart.

BasCats: Palenickova 12/2, Diala 12, Ouedraogo 11/1, Nägele 8/2, Wroblewski 7/1, Bieg Salazar 7/1, Karavassilis 6, Linder 4, Steins 4, Simon.

Stimmen zum Spiel:

Trainer Sebastian Nörber: „Das war wieder ein Sieg mit ganz viel Willen und viel Kampfgeist. Wir haben auf deren Läufe gut reagiert. Gegen die Zone in der zweiten Halbzeit haben wir uns offensiv schwergetan, da hätten wir etwas präziser sein können. Das ist aber auch Wasserburgs individuelle Klasse, wobei wir es Kayla Simmons zunächst wirklich schwergemacht haben. Unsere Variabilität im Scoring und bei den Einsatzzeiten hat den Ausschlag gegeben. Es war eine gute Kulisse und eine tolle Stimmung.“

Carla Bieg Salazar: „Wir wussten von Anfang an, dass es ein schwieriges Spiel werden würde. Als es dann in die letzte Minute ging, hatte ich das Gefühl, dass wir alle voll da waren und uns alle unterstützt haben. Dadurch konnte ich die letzten Würfe mit Selbstvertrauen machen und habe sie verwandelt. Es war ein großartiger und verdienter Sieg des ganzen Teams.“

Melina Karavassilis: „Das war ein sehr wichtiger Sieg. Wir wissen, dass Wasserburg ein gutes Team ist, dennoch hätte es nicht so knapp werden müssen. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit sehr gut verteidigt und konnten uns somit einen Vorsprung erarbeiten. Ich bin stolz darauf, dass wir trotz mehrerer enger Situationen den Sieg mit nach Hause nehmen konnten.“

Michael Rappe

Ergebnisse

Tabelle

Beitragsbild: Carla Bieg Salazar (hier im Hinspiel gegen Kayla Simmons) entschied die Partie in der Schlussminute. Foto: Andreas Gieser