Bilanz der Hauptrunde – Dennis Czygan: „Wir haben unerwartet deutlich dominiert“

Die Hauptrunde der 2. Damen-Basketball-Bundesliga in der Saison 2016/17 ist Geschichte. Zumindest für die AXSE BasCats USC Heidelberg, die in der Elferstaffel am letzten Spieltag spielfrei sind und sozusagen vom Sofa aus beobachten können, wer ihr Gegner im Playoff-Halbfinale (25. März, 17 Uhr, ISSW) sein wird: Die Elangeni Falcons aus Bad Homburg, die dazu nur bei Absteiger Mainz gewinnen müssten oder die Rhein-Main Baskets, die ein schweres Heimspiel gegen die DJK Brose Bamberg bestreiten. Allerdings werden die Rhein-Main Baskets offenbar keinen Lizenzantrag stellen, wie am Donnerstag auf deren Homepage zu lesen war. Dort heißt es: „Wir wollen zwar jedes Spiel gewinnen, aber aufsteigen wollen wir nicht“, stellt Baskets-Vorsitzende Silke Dietrich klar. Die Baskets haben keinen Lizenzantrag für die 1. Bundesliga gestellt, weil sie sich primär als ein „Ausbildungsverein“ verstehen und das auch so bleiben soll. Im folgenden Interview mit Michael Rappe zieht Trainer Dennis Czygan eine Bilanz der Hauptrunde.

Dennis, 19 Siege und nur 1 Niederlage sind eine tolle Bilanz. Lohn für die AXSE BasCats ist der erste Platz und somit das Heimrecht im Playoff-Halbfinale und in einem eventuellen Finale. Wie fällt Deine Bilanz aus?

Dennis Czygan: Die eine Niederlage gegen die Rhein-Main Baskets ärgert uns, weil wir an dem Tag nicht konzentriert waren. Aber ansonsten haben wir sehr konzentriert und dominant gespielt. In der Rückrunde haben wir einige Spiele nicht mehr so hoch wie in der Vorrunde gewonnen, aber da haben wir auch viel ausprobiert und mit großer Rotation gespielt. Viele Spielerinnen haben sich weiter entwickelt. Ich denke da an Helena Chatzitheodorou, die ich als Aufbauspielerin zur Starterin gemacht habe oder auch an Anna Meusel, die viel konstanter geworden ist; das macht viel Spaß.

Wie siehst Du die Leistungen der Neuzugänge?

Dennis Czygan: Viktoria Krell ist ein Glücksgriff. Sie ist ein entscheidendes Puzzleteil. Vicky fordert viel von sich und anderen. Durch Erica Carlson findet sie entscheidende Lücken. Martina Letkovas Leistungen waren ein Auf und Ab. Leider wurde sie immer wieder durch Krankheiten und Verletzungen zurückgeworfen. Ich hoffe, dass sie davon jetzt verschont bleibt. In der Hinrunde hat sie schon einige sehr gute Spiele gemacht. Von ihr wird immer viel erwartet, aber viele vergessen dabei, dass sie zwar schon Europacup gespielt hat, aber noch gar nicht so alt ist. Sie musste sich erst umgewöhnen. Ich bin überzeugt, dass wir mit ihr noch viel Spaß haben können. Auch mit Michala Palenickovas Entwicklung bin ich sehr zufrieden. Für sie war es eine ganz große Umstellung gegenüber Weiterstadt. Nun merkt sie, dass sie stetig besser wird. Michala zeigt immer Einsatz und Spielfreude, und sie ist mit ihrer Art einfach erfrischend.

Der Halbfinalgegner der BasCats wird noch gesucht. Mit wem rechnest Du?

Dennis Czygan: Bad Homburg hat es mit einem Sieg in Mainz selbst in der Hand. Die Rhein-Main Baskets haben ein schwieriges Spiel gegen Bamberg. Wir können es nicht beeinflussen.

Wie sieht die Vorbereitung auf das Halbfinale durch die Pause an diesem Wochenende aus?

Dennis Czygan: Am Montag hatten wir ein Teamevent. Wir waren essen und bowlen. Ich denke, das hat allen gut getan. Seit Mittwoch läuft die Vorbereitung. In dieser Woche machen wir verstärkt Athletik- und Wurftraining. Da wir keinen Testspielgegner bekommen haben, haben wir am Donnerstag an vielen Kleinigkeiten gearbeitet. Auch da wurden alle gefordert. Da die beiden möglichen Halbfinalgegner ganz unterschiedlich spielen, werden wir uns erst ab Montag mit dem dann feststehenden Gegner beschäftigen.

Zum ersten Mal gehen die BasCats als Erster und für viele auch als Favorit in die Playoffs. Befürchtest Du, dass die Mannschaft mit dem Erwartungsdruck nicht umgehen kann?

Dennis Czygan: Nein. Die Mädels wissen, dass es bei „Best of three“ schwer ist, uns zu schlagen. Sie sind positiv angespannt, aber locker genug. Wir wollen Meister werden und die Goldmedaille holen. Die Ansprüche sind Stück für Stück gewachsen. Erst waren die Playoffs das Ziel, letztes Jahr das Finale, jetzt die Meisterschaft. Gedanken an die Bundesliga sind für sie zweitrangig. Das Team kann die finanzielle Entscheidung nicht beeinflussen.

Michael Rappe

Dennis Czygan kann mit den BasCats auf eine tolle Hauptrunde zurückblicken.

Foto: Tom Eisele