Die Playoff-Plätze angreifen

Es waren zwei ungewöhnlich ruhige Wochen für die SNP BasCats USC Heidelberg. Erstmals in dieser „Corona-Saison“ konnten sie ungestört und ohne Spiel trainieren. Und das sogar wieder im „Wohnzimmer“, der alten Halle des Sportinstituts in Heidelberg. Der Spiel- und Trainingsbetrieb dort ist nun wieder erlaubt. Das kontinuierliche Training war vor allem für die angeschlagenen Spielerinnen gut. So ist Inja Butina wieder fast vollständig fit und kann am Samstag (17 Uhr) im Auswärtsspiel beim TK Hannover mitwirken. Ferner konnten die beiden US-Amerikanischen Neuzugänge Fallyn Freije und Alexandra Wittinger weiter integriert werden. Trainer Dennis Czygan ist sehr angetan von den beiden. „Fallyn hat eine super Einstellung, Alex ist ein ganz unkomplizierter sowie lern- und wissbegieriger Typ“, so Czygan. Auch Olivia Nash macht große Fortschritte und trainiert nach ihrer Knieoperation wieder mit der Mannschaft, wenn auch mit wenig Kontakt.

Erfreulich endete für Alica Moravcikova die Reise zur EM-Qualifikation mit der Slowakei in Piestany. Die 26-jährige Centerspielerinder SNP BasCats kann sich auf die EM im Sommer in Frankreich und Spanien freuen. Nach einer 57:65-Niederlage gegen Ungarn mussten die Slowakinnen gegen Holland gewinnen und schafften dies mit 61:50. Moravcikova stand gegen Ungarn knapp 17 Minuten auf dem Feld (2 Punkte, 4 Rebounds), gegen die Niederlande waren es gut 15 Minuten (4 Punkte, 5 Rebounds, 3 Vorlagen). Am Ende der Qualifikationsgruppe H waren alle drei Teams mit zwei Siegen und zwei Niederlagen gleichauf, die Slowakei war um zwei Korbpunkte besser als Ungarn.

Nachdem die DBBL am Mittwoch beschlossen hat, dass der Abstieg auch in dieser Saison ausgesetzt wird, ist dieser Druck von den SNP BasCats weg. Sie wissen nun, dass sie auch in der kommenden Saison in der 1. Bundesliga antreten können. Für Dennis Czygan, der sich von der frühen Bekanntgabe überrascht zeigte, ändert sich jedoch nichts. „Wir wollen weiterhin in die Playoffs.“  Das klingt angesichts des derzeitigen letzten Tabellenplatzes ambitioniert, aber ein Blick auf die Tabelle verdeutlicht, dass der Rückstand auf Platz acht nur zwei und auf Rang sieben – bei unterschiedlichen Anzahlen von Spielen – nur einen Punkt beträgt. Die ersten sechs Teams der Liga sind bereits enteilt.

„In Hannover wird es wieder eine enge und physisch herausfordernde Partie“, so Czygan, aber „wenn wir in die Playoffs wollen, müssen wir gewinnen.“ Das Hinspiel verloren die BasCats nach langer Führung mit 71:78, weil ihnen nach der damaligen Quarantäne am Ende die Kraft ausging. Auf Teja Gorsic, Hannah Brown und Scharfschützin Aliaksandra Tarasava müssen die Heidelbergerinnen besser aufpassen als in der Vorrunde, auch Stephanie Gardner und Finja Schaake sind zu beachten. Der Turnklub, der seinen Saisonzielen weit hinterher hinkt, hat sich im Vergleich zum Hinspiel mit der 1,97 Meter großen Lisa Koop und der litauischen Flügelspielerin Mante Kvederaviciute verstärkt. Beide spielten zuletzt in Newcastle. Wegen der üblichen Quarantäne kamen sie beim letzten Spiel in Göttingen (77:104) noch nicht für die Niedersächsinnen zum Einsatz.

Michael Rappe

So lief das Hinspiel am 29. November 2020:

SNP BasCats – TK Hannover 71:78.

Stenogramm: 5:2 (2.), 5:6 (3.), 11:10 (5.), 18:10 (7.), 21:14 (10.), 27:19 (13.), 31:26 (14.), 40:30 (19.), 43:38 (Halbzeit), 53:47 (23.), 56:52 (25.), 56:59 (28.), 61:63 (30.), 61:68 (32.), 67:69 (34.), 67:73 (35.), 71:73 (36.), 71:78 (Endstand).

Punkte SNP BasCats: Worthmann 18/4, Bagdanaviciene 12/3, Irwin 11/3, Daub 8, Palenickova 7/1, Moravcikova 7, Nelson 5, Karavassilis 3.

Punkte Hannover: Gorsic 20/2, Brown 18/2, Tarasava 13/1, Koniali 9/1, Gardner 6, Masic 4, Schaake 3, Stammberger 3, Peric 2, Rohkohl.

Rebounds: 36:52 (SNP BasCats/Hannover): Nelson 8, Irwin 7, Team 6 – Gorsic 16, Brown 7, Stammberger 7.

Wurfquote aus dem Feld: 31,4:48,1 %

Dreierquote: 40:28,6% (12/30:6/21)

Freiwurfquote: 61,9:66,7%

Ballverluste: 14:15

Michael Rappe

Foto (Tom Eisele): Britta Daub versucht im Hinspiel an Stavroulla Koniali und Hannah Brown vorbei zu kommen.