Eine Halbzeit ein Feuerwerk – BasCats schlagen Schwabach 87:37

Es dauert nur drei Sekunden, da hatte Helena Chatzitheodorou im Zweitligaspiel der BasCats USC Heidelberg gegen den Aufsteiger Metropol Baskets Schwabach den ersten Korb erzielt. Da deutete sich schon an, dass es ein hoher Sieg werden könnte und so kam es dann auch. Die BasCats besiegten Schwabach mit 87:37 und blieben damit auch im fünften Saisonspiel ungeschlagen. Der Gegner war sicherlich kein Maßstab, denn die Leistung der Gäste war an diesem Abend nicht überragend.  Doch die Zuschauer – unter ihnen war auch NBA-Star Paul Zipser – freuten sich über gleich elf Distanztreffer und die Leistungen der beiden Youngster Theresa Spatzier und Eleah Steins. Die WNBL-Leistungsträgerinnen spielten unbekümmert auf und bekamen viel Beifall. Szenenapplaus gab es auch für Olivia Nash. Die US-Amerikanerin überragte mit 21 Punkten und 23 (!) Rebounds. Und das in nur 27 Minuten Spielzeit.

Die BasCats begannen in höchstem Tempo. Dafür sorgte vor allem Helena Chatzitheodorou auf der Aufbauposition. Die Gäste konnten diese Geschwindigkeit überhaupt nicht mitgehen und waren völlig überfordert. Ex-BasCats-Spielerin Brooke Le Mar versuchte alles, konnte es aber alleine nicht reißen. Trotzdem war sie mit 25 Punkten die beste Werferin des Abends. Lea Vatthauer hatte einen ganz schwachen Tag, traf kaum einen Wurf und leistete sich viele Ballverluste. Schwabach schaffte im ersten Viertel nur zwei Feldkörbe, im zweiten nur einen (ein Dreier von Le Mar).

Zum zweiten Viertel kam die 16-jährige Theresa Spatzier ins Spiel und führte sich glänzend ein. An dem Dreier-Feuerwerk, das die BasCats nun abbrannten, war auch sie beteiligt. Rachel Arthur, Spatzier, wieder Arthur und Olivia Nash trafen binnen zwei Minuten vier Dreier, wenig später trafen auch Michala Palenickova und Helena Chatzitheodorou aus der Distanz. Ein 14:0-Lauf zum 37:9 und ein 12:0-Lauf zum Halbzeitstand von 49:12 entschieden die Partie vorzeitig. Nur Le Mars Dreier und zwei verwandelte Freiwürfe von Theresa Heinz verhinderte ein „zu-Null-Viertel“.

Im dritten Viertel setzten die BasCats ihre Jagd fort. Olivia Nash und Anne Zipser erhöhten auf 56:12. Die Gäste konnten einem fast Leid tun, doch sie trafen jetzt zumindest besser und markierten im dritten Viertel mit 14 Punkten mehr als in der ganzen ersten Halbzeit. Der Löwenanteil ging natürlich auf das Konto Brooke Le Mars. Trotzdem ging auch dieses Viertel mit 24:14 an den Tabellenführer.

Der letzte Spielabschnitt war dann nicht mehr so spektakulär. Die Treffsicherheit der BasCats ließ deutlich nach, so dass sie trotz am Ende 87 Punkten nur eine Trefferquote von 30 Prozent hatten. Die Zuschauer bejubelten aber die ersten Zweitligapunkte von Eleah Steins, Theresa Spatzier sorgte mit dem Korb zum 85:33 für die höchste Führung. Spatzier markierte elf Punkte – Klasse!

Trotz des schwachen Gegners eine beeindruckende Vorstellung der BasCats. Helena Chatzitheodorou glänzte mit 15 Punkten, vier Rebounds, sechs Assists und zwei Steals in 21 Minuten. Überhaupt sind 24 Assists eine starke Leistung. Anne Zipser stand ebenfalls dicht vor einem Double-Double (10 Punkte, acht Rebounds). Die Stimmung war glänzend, und nach Spielende bekam Trainersohn Piet Czygan noch ein verspätetes Geburtstagsständchen. Nächsten Sonntag (15 Uhr) geht es in einem weiteren Heimspiel gegen die SG Weiterstadt. Es ist das Nachholspiel vom zweiten Spieltag.

Stenogramm: 6:4 (2.), 16:4 (5.) 23:7 (10.), 37:9 (16.), 49:12 (Halbzeit), 56:12 (22.), 66:19 (25.), 73:26 (30.), 79:33 (37.), 85:33 (38.), 87:37 (Endstand).

BasCats: Nash 21/1, Chatzitheodorou 15/2, Spatzier 11/2, Gianotti 10/2, Zipser 8, Arthur 6/2, Meusel 6, Steins 4, Palenickova 3/1, Lummer 3/1, Daub, Karavassilis.

Schwabach: Le Mar 25/2, Heinz 6, Vatthauer 4, Furman 2, Clauß, Fett, Hansel, Hartmann, Kreklau.

Rebounds: 74:35 (BasCats/Schwabach): Nash 23, Zipser 10, Meusel 9 – Heinz 8, Furman 8, Team 7.

Wurfquote aus dem Feld: 30:17%

Dreierquote: 31:16% (11/35:2/12)

Freiwurfquote: 52:73%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir haben sehr konzentriert angefangen, trotzdem waren wir manchmal in der Verteidigung zu nachlässig, auch wenn Schwabach in der ersten Halbzeit nur zwölf Punkte markiert hat. Sie hatten nämlich ihre Würfe. Wir haben einiges an Chancen liegenlassen, die 100 Punkte waren gut möglich. Ich freue mich aber viel mehr über die Punkte von Theresa und Eleah, das ist mir mehr wert als das reine Ergebnis. Ich möchte, dass wir die beste Defense-Mannschaft der Liga werden.“

Helena Chatzitheodorou: „Wir haben heute gut getroffen, trotzdem war noch Luft nach oben. Wir haben einfach ein krass gutes Zusammenspiel in der Mannschaft. Die Punkte waren gut herausgespielt. In der zweiten Halbzeit sind wir zeitweise nicht so zum Korb gezogen. Natürlich wussten wir, dass Brooke Le Mar ihre Punkte machen wird, aber 37 Gegenpunkte sind doch zu viel. Unser Ziel waren nicht die 100 Punkte, bei uns steht immer die Defense im Vordergrund. Wir müssen noch lernen, auch die zweiten 20 Minuten sehr gut zu spielen.“

Eleah Steins: „Gegen die Rhein-Main-Baskets hatte ich meine ersten Minuten in der 2. Liga, das Spiel heute mit den vier Punkten hat das noch mal verbessert. In der 2. Liga ist alles viel körperlicher und viel schneller. Man ist auch schneller k.-o. Als Team hatten wir das Spiel heute gut unter Kontrolle.“

Brooke Le Mar (Schwabach): „Das war mit Abstand unser schlechtestes Saisonspiel heute. Und dann kommt eben gegen das beste Team der Liga so ein Ergebnis heraus.“

Michael Rappe

Helena Chatzitheodorou in einem faszinierenden Duell mit Brooke Le Mar.

Pele Gianotti steuerte zehn Punkte zum Sieg der BasCats bei.

Fotos (2): Tom Eisele