Das letzte Heimspiel liegt schon vier Wochen zurück, da ist es klar, dass sich die AXSE BasCats riesig freuen, mal wieder vor heimischem Publikum anzutreten. Am Samstag ist es soweit, um 17.30 beginnt das letzte Vorrundenspiel gegen die GISA Lions Halle.
Die erste Halbserie in der höchsten Spielklasse hat dem Neuling aus Heidelberg viele Erkenntnisse und Erfahrungen gebracht, auch viele Weisheiten, beispielsweise die, dass ein Basketballspiel 40 Minuten dauert. Das haben die Schützlinge von Trainer Dennis Czygan bisher zu selten berücksichtigt. Allzu häufig folgte einem guten ein sehr schlechtes Viertel. Viele gute Ansätze waren zu sehen, großer Kampfgeist, viel Einsatz – aber nie über die volle Distanz. Das Ergebnis: nur ein Sieg, neun Niederlagen plus das Pokal-Aus beim Zweitligisten Freiburg.
Mit zuletzt 205 kassierten Punkten bei den Spielen in Bad Aibling und Keltern wurde die Verteidigung des Tabellenletzten arg gerupft, und das gilt es im morgigen Heimspiel gegen die Gisa Lions aus Halle dringend abzustellen. „Da sollten wir nicht so viele Punkte zulassen“, meinte Dennis Czygan. Er bezeichnet Halle als „ganz unberechenbares und gefährliches Team.“ Ein Blick auf die Ergebnisse zeigt warum. Halle gewann 72:69 in Marburg, um dann 66:101 zu Hause gegen Hannover zu verlieren. Drei Siege stehen auf dem Konto – neben Marburg gab es noch Erfolge gegen Chemnitz und Göttingen. Damit steht Halle auf Rang neun. Im Vorjahr schaffte Halle mit Platz zehn nur knapp den Klassenerhalt.
Brandgefährlich im Hallenser Team ist die US-Amerikanerin Khadijan Shumpert, die unter dem Korb sehr stark ist und zuletzt gegen Bad Aibling ohne jeden Dreier 38 Punkte erzielte. Zweistellig punkteten bisher auch die enorm schnelle Aufbauspielerin Brittany Hrynko, Milan Quinn und die Deutsche Inken Henningsen. Sie nimmt viele Würfe, auch aus dem Dribbling heraus. „Halle hat ganz andere Ansprüche als Platz neun“, sagt Dennis Czygan über das Team von Trainer René Spandauw, das einen ganz schnellen Basketball spielt. „Wir müssen verhindern, dass sie einen Lauf bekommen“, stellte der BasCats-Trainer klar. Es gelte viel ruhiger und konzentrierter zu spielen als zuletzt, zudem weniger überhastet zu passen und zu werfen. Mit Blick auf die Tabellensituation erwarten viele einen Sieg von den AXSE BasCats, aber „das wird kein Selbstläufer, kein Spiel in der 1. Bundesliga ist ein Selbstläufer“, so Czygan.
Die Trainingswoche lief gut bei den BasCats. Trotz der Niederlagen ist die Stimmung im Team noch immer sehr gut. Konzentriert und fokussiert wurde gearbeitet, um gegen Halle vielleicht wieder mal jubeln zu können. Am 7. Oktober gelang der einzige Sieg mit 89:84 gegen Nördlingen. „Ich habe großes Vertrauen in dieses Team“, sagte Aufbauspielerin Ny Hammonds. Das ist der Tenor bei allen, von Abstieg redet noch niemand, wohl wissend, dass eine Steigerung aber dringend vonnöten ist. Durch das Pokal-Aus haben die BasCats nach dem Halle-Spiel frei, ehe am 16. Dezember Mit-Aufsteiger BG 74 Göttingen ins ISSW kommt. Wie sagte Dennis Czygan vor kurzem? Noch ein, zwei Siege bis Weihnachten würde er sich wünschen. Dann muss die Mannschaft morgen liefern – oder eben spätestens gegen Göttingen.
Verletzungen oder Krankheiten sind derzeit nicht zu beklagen. Erfreulich ist laut Czygan, dass die am Kreuzband verletzte Brooke Le Mar im Training bereits gute Fortschritte macht. Vielleicht kann sie im neuen Jahr dann ihr Debüt bei den AXSE BasCats geben. Das neue Jahr beginnt für die Heidelbergerinnen an einem Mittwoch. Am 10. Januar geht die Reise ausgerechnet zum Meister TSV Wasserburg. Aufgrund der EM-Qualifikation bestreitet die ganze Liga einen weiteren Wochenspieltag. „Freitags waren wir in Chemnitz, an einem Dienstag in Herne, jetzt an einem Mittwoch ausgerechnet die weite Reise nach Wasserburg“, bemängelt Czygan den Spielplan.
Michael Rappe
Anna Meusel und die AXSE BasCats hoffen auf einen Heimsieg gegen Halle.
Foto: Tom Eisele