Wenn überhaupt, dann ist es positiver Druck, den die BasCats USC Heidelberg vor dem ersten Finalspiel um den Bundesliga-Aufstieg am Sonntag um 15 Uhr bei der DJK Don Bosco Bamberg verspüren. Kein Vergleich zum Endspiel um den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga vor einem Jahr in Halle. Da war es negativer Druck, an dem die BasCats letztlich scheiterten.
Nun fehlen noch zwei Siege zur Rückkehr in die 1. Bundesliga. Die Stimmung nach dem Training am Donnerstagabend war gelöst. „Alle wollen, dass es losgeht“, sagte Trainer Dennis Czygan. Wie ein Tornado sind die BasCats durch die diesjährige Zweitligasaison gestürmt, haben alle 16 Hauptrundenspiele gewonnen und dann auch die beiden Playoff-Halbfinals gegen Speyer. Doch dies alles wäre nichts wert, wenn nun nicht noch zwei Siege folgen würden. Nach der Partie in Bamberg folgt das zweite Spiel am kommenden Freitag (19.30 Uhr, Sportinstitut). Im Idealfall wollen die BasCats dann die Meisterschaft feiern und nach nur einem Jahr direkt wieder in die Bundesliga zurückkehren. Nachdem feststeht, dass der Erstligaetat bereits gedeckt ist, fehlt nur noch die sportliche Qualifikation.
Eigentlich hätten die BasCats das Heimrecht gehabt, doch die Graf-Stauffenberg-Halle in der fränkischen Basketballmetropole steht nur noch bis Sonntag zur Verfügung. Danach wird sie umfassend renoviert. Die BasCats kamen dem Wunsch des Gegners nach, das Heimrecht zu tauschen. Sollte nach zwei Partien kein Sieger feststehen, fände auch das dritte Finale am 7. April im Sportinstitut statt.
Während die Halbfinalsiege der Heidelbergerinnen deutlich ausfielen, war das andere Semifinale zwischen Bamberg und Jahn München ein Krimi in drei Akten. Gleich vier Verlängerungen gab es, letztlich hatten die Fränkinnen hauchdünn die Nase vorn. Dabei drehten sie mehrfach Rückstände um und bewiesen einen enormen Kampfgeist. Zwar sehen sich die Bambergerinnen nach eigenen Angaben gegen die BasCats als Außenseiter und die beiden klaren Hauptrundensiege (92:71, 78:61) sprechen auch dafür, doch „so eine Halbfinalserie bringt ein Team weiter“, sagte Dennis Czygan. Zudem rechnet er damit, dass die vier ausländischen Profis (Victoria Waldner, Da Jonee Hale, Ivana Grbic und Branka Lukovic) sich noch deutlich steigern werden. Auf das erste Saisonspiel in Bamberg gibt er deshalb nicht so viel. „Waldner war noch nicht dabei, Lukovic und Grbic angeschlagen“, relativiert er den hohen Sieg. In der Rückrunde zeigte sein Team allerdings vor allem in der ersten Halbzeit eine überragende Leistung. „Und auch unsere Amerikanerinnen können sich noch steigern“, denkt er an Olivia Nash und Pele Gianotti.
Die beiden Trainingswochen seit dem Finaleinzug in Speyer waren intensiv, die Verteidigungsvarianten wurden noch einmal ausgiebig getestet, die Intensität hoch gehalten. „Alle Spielerinnen sind gesund“, freut sich Czygan. Es ist angerichtet für ein großes Spiel; an der Stätte, wo die BasCats am 22. April 2017 den Aufstieg perfekt machten. Wenn das kein gutes Omen ist.
Michael Rappe
Britta Daub und Anne Zipser beim ersten Spiel in Bamberg.
Foto: Tom Eisele
So lief es in den beiden Hauptrundenspielen gegen Bamberg:
Vorrunde, 13.10.18 (in Bamberg):
Stenogramm: 15:26 (10.), 20:33 (15.), 26:44 (17.), 28:51 (Halbzeit), 36:61 (22.), 45:62 (28.), 50:70 (30.), 54:81 (33.), 65:87 (38.), 71:92 (Endstand).
Bamberg: Hale 24/2, Lukovic 21, Grbic 8, Landwehr 8, Marschall 7, Förner 2, Hesselbarth 1, Barth, Hager, Ulshöfer.
BasCats: Gianotti 20/1, Chatzitheodorou 13/3, Nash 12, Arthur 12, Lummer 11/1, Daub 7, Palenickova 5/1, Meusel 4, Spatzier 4, Zipser 2, Karavassilis 2.
(Das Scouting war fehlerhaft).
Rückrunde, 12.01.19 (im ISSW):
Stenogramm: 2:4 (2.), 10:4 (4.), 16:6 (6.), 26:8 (9.), 26:12 (10.), 34:12 (14.), 44:23 (19.), 44:27 (Halbzeit), 54:35 (26.), 60:38 (27.), 62:44 (30.), 71:51 (35.), 78:61 (Endstand).
BasCats: Gianotti 15/2, Nash 14, Palenickova 10/2, Spatzier 9/2, Daub 8, Zipser 8, Arthur 6/2, Lummer 3/1, Meusel 3, Chatzitheodorou 2.
Bamberg: Grbic 10/2, Landwehr 10, Lukovic 10, Hale 9/2, Hesselbarth 9/2, Förner 5/1, Waldner 4, Marschall 2, Barth 2.
Rebounds: 42:31 (BasCats/Bamberg): Nash 14, Gianotti 9, Zipser 6 – Waldner 10, Grbic 6, Landwehr 5.
Wurfquote aus dem Feld: 41:38%
Dreierquote: 42:46% (9/21:7/15)
Freiwurfquote: 88:53%