Finale Entscheidung in Halle an der Saale – AXSE BasCats müssen beim Absteiger siegen

In der Erdgas-Sportarena in Halle-Neustadt entscheidet sich am Samstagabend das Schicksal der AXSE BasCats USC Heidelberg. Sein oder Nichtsein, 1. oder 2. Bundesliga – gegen 20.45 Uhr wird die Zukunft geklärt sein. Ein Sieg an diesem hochdramatischen letzten Spieltag würde den Klassenerhalt bedeuten, bei einer Niederlage müssten die Heidelbergerinnen auf Schützenhilfe der Fireballs Bad Aibling in Göttingen hoffen. Denn die BG 74 Göttingen hat den direkten Vergleich mit den AXSE BasCats gewonnen und würde bei Punktgleichheit oben bleiben.

Für dieses „überlebenswichtige“ Spiel tun die AXSE BasCats alles, um den Weg zum Erfolg zu ebnen. Bereits am Freitag um 16 Uhr wird die Anreise an die Saale erfolgen, das Team wird nur einen Steinwurf von der Halle entfernt übernachten. Dies erspart ihnen den Reisestress am Spieltag, so dass am Samstagmorgen noch ein Wurftraining absolviert werden kann. Dann soll zur Abwechslung eine Stadtbesichtigung erfolgen, und nach einer Ruhephase geht es dann in die Halle.

„Konzentriert, fokussiert, gute Stimmung!“ So beschrieb Trainer Dennis Czygan den Verlauf der Trainingswoche bei den Axse BasCats.  „Alle wissen, worum es geht“, sagte Czygan. Sein Team muss den ersten Auswärtssieg seit dem Aufstieg schaffen, in zehn Spielen gab es bisher zehn Niederlagen, dazu noch eine im DBBL-Pokal in Freiburg.

„Es macht keinen Sinn darüber nachzudenken, was alles passieren könnte“, gibt sich Dennis Czygan betont locker. Ihn ärgert lediglich, dass „wir es nicht schon früher entschieden haben.“ Die Möglichkeiten dazu waren in einigen knapp verlorenen Spielen da. Er beobachtete das Team während dieser Woche ganz genau, stellte eine gesunde Anspannung fest, aber es wurde auch noch ausreichend gelacht. Alle sind einsatzfähig, der Trainer muss aus einem 13er-Kader noch eine Spielerin streichen.

Halle ist nach einer katastrophalen Rückrunde ohne jeden Sieg bereits abgestiegen. An sich sind die Lions nicht schlecht besetzt, aber der Erfolg blieb aus. Der Trainerwechsel brachte rein gar nichts. Dass Halle gefährlich ist, mussten die Axse BasCats beim knappen 74:69 im Hinspiel erfahren. Vor allem die US-Amerikanerin Brittany Hrynko sollten sie diesmal deutlich besser in den Griff bekommen. Sie zog allzu häufig unbedrängt zum Korb und markierte 25 Punkte. Ihre Landsfrauen Milan Quinn und Khadijan Shumpert sowie Jasmine Smith – in der Vorrunde noch nicht dabei – darf man auch nicht frei stehen lassen. Von den deutschen Spielerinnen sind Inken-Viktoria Henningsen und Kimberly Pohlmann am stärksten.

„Warum sollten wir sie nicht schlagen?“, hält Dennis Czygan den Pessimisten entgegen, die angesichts der Auswärtsbilanz der AXSE BasCats skeptisch sind. Der Vorteil der Heidelbergerinnen ist es, dass sie es mit einem Sieg in der eigenen Hand haben. Göttingen ist da erheblich mehr unter Druck. Die Partie ist im Livestream bei sportdeutschland.tv zu verfolgen.

So lief das Hinspiel gegen Halle:

Stenogramm: 9:4 (4.), 14:6 (5.), 23:13 (10.), 28:18 (13.), 32:27 (16.), 42:37 (Halbzeit), 49:41 (24.), 49:50 (27.), 50:59 (30.), 58:65 (35.), 69:65 (38.), 74:69 (Endstand).

AXSE BasCats: Young 17, Arthur 15/3, Jones-Smith 11, Hammonds 10, Palenickova 8/2, Kranzhöfer 4, Meusel 4, Angol 3/1, Zipser 2, Chatzitheodorou.

Halle: Hrynko 25, Quinn 16, Pohlmann 9, Shumpert 8, Kiejdrowska 6/2, Henningsen 4, L. Schinkel 1, J. Schinkel, Büschel, Dukic.

Rebounds: 39:34 (BasCats/Halle): Jones-Smith 12, Young 6, Kranzhöfer 6 – Quinn 9, Hrynko 6, Shumpert 5, Team 5.

Wurfquote aus dem Feld: 43:57%

Dreierquote: 29:15%

Freiwurfquote: 57:73%

Michael Rappe

Auf Brittany Hrynko müssen Michala Palenickova und Co. am Samstag besonders aufpassen.

Foto: Tom Eisele