Fünf Fragen an… Horst Wolf

Horst Wolf über Heidelberg: „Eine sehr schöne Zeit“

Es ist ein Wiedersehen der besonderen Art: Wenn die MLP Academics Heidelberg am Sonntag (15.30 Uhr/live ab 15.15 Uhr bei Dyn) in der easyCredit Basketball Bundesliga bei der BG Göttingen antreten, wird Horst „Horscheck“ Wolf als Zuschauer ganz genau hinsehen. Der 59-Jährige spielte zwischen 1979 und 1998 mehrfach für den USC Heidelberg. Bei den „Veilchen“, denen er sich seit 1998 verbunden fühlt, ist der dreifache Vater seit April 2020 in der Sponsorenakquise tätig.

Am Ende seiner Center-Karriere (Heidelberg, Köln, Ludwigsburg, Gießen, Karlsruhe und Göttingen) zog es den gebürtigen Amorbacher und 2,09-Meter-Mann 1998 mit der Familie nach Göttingen.

Eine Basketball-Familie

Basketball-Familie par excellence: Enosch (v.l.n.r.) mit Labrador Kobe, Ronja, Vater „Horscheck“ und Julius Wolf in Göttingen vereint. Foto: Privat

Im Vorfeld der Partie in der Sparkassen-Arena sprachen wir mit Horst Wolf, dessen Sohn Enosch (33) am Ende der letzten Saison bei den JobStairs GIESSEN 46ers aufgehört hat. Julius (31) agiert derweil für den ProA-Ligisten Nürnberg Falcons BC, nachdem er mit RASTA Vechta die Meisterschaft geholt und den Aufstieg in die BBL gesichert hatte. Tochter Ronja (25) machte „Horscheck“ 2022 zum Opa.

Du bist dreimal nach Heidelberg gekommen – 1979 mit 15 Jahren, 1986 und 1993 nochmals. Welche Erinnerungen hast Du daran?
„Horscheck“ Wolf: Entdeckt hatte mich damals 1978 mit 14 Jahren Romeo Utech, Bruder des ehemaligen USC-Spielers Max Utech, der heute Betreiber einer Kartbahn in Mannheim ist, bei den Bundesjugendspielen in Amorbach. Die ersten Trainings mit Yakovos Bilek waren sehr lehrreich. Gewohnt habe ich damals zuerst bei Volkmar Gaber direkt bei der „Alte Brücke“ in der Altstadt, was sehr beeindruckend war. Später habe ich dann bei Familie Liebsch gewohnt. Eine sehr schöne Zeit. 1986 kam ich nach einem Jahr beim BSC Saturn Köln wieder zurück, da mir Köln als Stadt nicht gefallen hat. Damals gab es noch Ablösesummen, die Verhandlungen zwischen den Klubs hatten sich ziemlich gezogen.

1993 kam ich zurück, da damals das klare Ziel des USC der Aufstieg in die 2. Bundesliga war und ich gerne mit dabei sein wollte. Die Meisterschaft 1994, der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga und eine Fahrt nach Prag mit einigen Jungs sind natürlich unvergesslich.

Saison 1982/83, 2. Bundesliga, USC gegen Post Mannheim. Rechts hinten Horst Wolf.

In den Neunzigern gab es die Basketball-Familien Wolf und Zipser, die Nachbarn in Dossenheim waren. Wie intensiv werden später die Karrieren von Paul, Enosch und Julius gegenseitig verfolgt?
„Horscheck“: In der Tat sind Julius und Paul sehr gute Freunde – heute noch. Ich verfolge die Karriere von Paul regelmäßig. Ab und zu schreiben wir uns auch über Instagram.

Bei den „Veilchen“ der BG lief es zu Saisonbeginn ähnlich unbefriedigend wie bei den MLP Academics. Welche Faktoren stimmen Dich zuversichtlich, dass die Mannschaft diese Talsohle durchschreitet?
„Horscheck“: Wir hatten durch die Teilnahme am FIBA Europe Cup kaum Zeit, richtig zu trainieren, da wir viel auf Reisen waren. Ich denke, dass jetzt mehr Ruhe einkehren wird und wir uns besser auf die einzelnen Gegner vorbereiten können. Und die Nachverpflichtung von David DeJulius hat sich bisher als richtig erwiesen.

Er wünscht den MLP Academics den Klassenerhalt

Schlusslicht MLP Academics, das lässt Dich bestimmt nicht kalt. Wie ordnest Du die Entwicklung der Heidelberger – aus der Ferne – in der Spielzeit 2023/2024 ein?
„Horscheck“: Natürlich verfolge ich die Academics und würde mir wünschen, dass sie in der easyCredit Basketball Bundesliga bleiben. Ich finde, dass in den vergangenen Jahren fantastische Arbeit geleistet wurde.

Wer wird aus welchem Grund am Sonntag die Nase vorne haben?
„Horscheck“: Ich denke, dass wir gewinnen werden. Es ist ein Heimspiel mit fantastischen Fans im Rücken.

Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien

Beitragsfoto: Saison 1993/94: Horst Wolf (hinten, 3. von links), ganz rechts der damalige Trainer Thomas Riedel. Dieses Team schaffte 1994 die Rückkehr in die 2. Bundesliga.
Alle Fotos: USC-Archiv