Die AXSE BasCats sind für die Playoffs gerüstet. Im letzten Hauptrundenspiel der 2. Basketball-Bundesliga schlugen sie die DJK Brose Bamberg 60:51 und zeigten dabei eine bärenstarke Verteidigungsleistung. Stellen die BasCats ihre Wurfschwächen bis zu den Playoffs noch ab, dann kann der ganz große Wurf, der Gewinn der Meisterschaft, gelingen. Ob dann auch finanziell der Aufstieg möglich ist, wird sich ebenfalls in den kommenden Wochen entscheiden.
Die beiden führenden Teams der Liga lieferten sich den erwartet erbitterten Kampf. Bamberg zeigte sofort, dass es sich für das überdeutlich 39:71 in der Vorrunde revanchieren wollte. In einer harten Partie, in der die Schiedsrichter auf beiden Seiten sehr viel durchgehen ließen, konnte sich keines der beiden Teams absetzen. Bamberg hatte mit 6:0 den besseren Start, ehe die BasCats durch zwei Distanztreffer von Helena Chatzitheodorou ins Rollen kamen. Viktoria Krell sorgte mit sechs Punkten im ersten Viertel für eine knappe Führung. Sie kämpfte großartig gegen die 1,95 Meter große Victoria Waldner, die gegen Erica Carlson defensiv meist die Oberhand behielt. Für Carlson war es ungewohnt, mal auf eine drei Zentimeter größere Gegnerin zu treffen.
Auch im zweiten Viertel blieb es zunächst eng. Auffällig war, mit wie viel Energie und Aggressivität die BasCats verteidigten. Sie klebten förmlich an ihren Gegenspielerinnen, die Arme waren permanent abwehrbereit. Kämpferisch und läuferisch war das herausragend. Die sonst wurfgewaltige Estin Liisi Sokman blieb ohne jede Wirkung, dafür tat Svenja Zeis den Heidelbergerinnen immer wieder weh. Die starke Martina Letkova und Laurien Lummer sorgten schließlich für eine Acht-Punkte-Führung zur Halbzeit.
Bamberg ließ jedoch nicht locker. Beeindruckend wie die erst 16-jährige Aufbauspielerin Julia Förner auftrumpfte. Mit fünf Punkten in kurzer Zeit machte sie die Partie Mitte des dritten Viertels wieder ganz eng. Nicht umsonst gilt Förner als eines der größten Basketballtalente in Deutschland. Im vierten Viertel war es die stärker werdende Sokman, die Bamberg auf zwei Punkte Abstand hielt, dann sorgte ein Distanztreffer von Serena Benavente zum 54:49 für die Vorentscheidung. Nach zwei verwandelten Freiwürfen von Waldner war es Erica Carlson, die 40 Sekunden vor Schluss zum 56:51 punktete. Helena Chatzitheodorou und Martina Letkova sorgten für den Endstand.
Im ersten Playoff-Halbfinale am 25. März (17 Uhr) werden die Elangeni Falcons Bad Homburg oder die Rhein-Main Baskets ins ISSW kommen. Nach der gestrigen überraschenden Niederlage der Rhein-Main Baskets in Keltern konnte Bad Homburg die große Chance nicht nutzen, sich vorzeitig den vierten Platz zu sichern. Die Falcons verloren unerwartet mit 86:90 gegen den TSV Wasserburg II. Ein Sieg am letzten Spieltag gegen den nun feststehenden Absteiger ASC Theresianum Mainz würde Bad Homburg aber reichen, da es den direkten Vergleich mit den Rhein-Main Baskets, die zu Hause auf Bamberg treffen, gewonnen hat.
Das zweite Playoff-Halbfinale werden BVUK Würzburg und Bamberg bestreiten. Hier geht es am letzten Spieltag noch um das Heimrecht. Würzburg würde mit einem Sieg in Wasserburg Platz zwei verteidigen, da es den direkten Vergleich mit Bamberg für sich entschieden hat. Sollten die AXSE BasCats das Finale erreichen, würden sie also auf Würzburg oder Bamberg treffen. Für Hochspannung in den nächsten Wochen ist gesorgt.
Stenogramm: 0:6 (3.), 12:10 (7.), 16:14 (10.), 23:19 (17.), 32:24 (Halbzeit), 38:37 (25.), 45:41 (30.), 51:49 (36.), 60:51.
Axse BasCats USC Heidelberg: Chatzitheodorou 10/2, Krell 10, Benavente 8, Letkova 7/1, Angol 7/1, Meusel 6, Lummer 6, Carlson 4, Kranzhöfer 2, Palenickova.
Beste Werferinnen bei Bamberg: Waldner 13, Förner 12/1, Zeis 11.
Rebounds: 35:32 (Krell 6, Meusel 6, Kranzhöfer 6) – Waldner 12, Team 5, Furman 4).
Wurfquote aus dem Feld (BasCats/Bamberg): 25:45
Dreierquote: 26:20% (5/19:2/10)
Freiwurfquote: 85:88%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Man hat gleich gesehen, dass Bamberg heute was erreichen wollte. Es war ein hartes Spiel, die Schiedsrichter haben viel zugelassen. Heute haben wir hart und gut verteidigt. Immerhin hatten die 20 Würfe weniger als wir. Ich hätte mir noch mehr Rebounds gewünscht, bei den Ballverlusten wollte ich gerne unter zehn bleiben. Aber nur elf Turnover sind gut. Jede Spielerin hat heute einen guten Job gemacht. Der Start ins erste und dritte Viertel war leider wieder jeweils 0:6. Nun machen wir am Montag ein Teamevent, ab Mittwoch beginnt die intensive Vorbereitung auf das Halbfinale.“
Helena Chatzitheodorou: „Das hat heute richtig Spaß gemacht. Alle zehn Spielerinnen haben alles gegeben und zum Sieg beigetragen. Bamberg war der perfekte Gegner zum Einspielen für die Playoffs. Das waren heute 40 Minuten Intensität. Jede Spielerin von uns hatte Bock zu verteidigen, das pusht dann alle. Wir sind bereit für die Playoffs. Ich bin ja eigentlich nicht der Shooter, aber heute habe ich genug geworfen. Da muss ich noch besser werden.“
Viktoria Krell: „Heute haben wir sehr gut verteidigt, gekämpft und sehr aggressiv gespielt. Man muss mit den Armen immer in Bewegung bleiben, das haben wir gemacht. Ich denke, wir haben heute gezeigt, dass wir für die Playoffs bereit sind. Es war eine gute Generalprobe.“
Michael Rappe
Wie alle BasCats kämpfte Helena Chatzitheodorou um jeden Ball.
Foto: Gisbert Kühner